Am 24. Mai 1941 kam er zur Welt, der Mann aus Minnesota: Robert Allen Zimmermann, Sohn eines Elektrikers. Heute wird er 70 Jahre alt. Hätte er den Beruf seines Vaters gewählt, dann wüsste ich vermutlich nichts von ihm. Er wurde jedoch hauptsächlich Musiker. Hauptsächlich? Ja, denn er malt auch, schreibt Gedichte und Prosa und hat sich mehrere Jahre zu meinem großen Vergnügen als Moderator einer Radiosendung betätigt. Auch als Schauspieler war er schon tätig. Hauptsächlich jedoch war und ist er Musiker.
Viele seiner Kollegen bezeugten, dass er der prägende Einfluss bei ihrem eigenen musikalischen Weg war, darunter Van Morrison, die Beatles, Steely Dan, Bruce Springsteen, Jimi Hendrix und Nick Cave. Seine Lieder wurden und werden von zahlreichen Künstlern interpretiert, Joan Baez, Eric Clapton, The Byrds, Rod Stewart, Van Morrison, Joe Cocker, Johnny Cash, Jimi Hendrix, Bryan Ferry und Elvis Presley, um nur einige zu nennen.
Ich bin mit seiner Musik aufgewachsen, habe zu seinen Liedern geträumt und gefeiert, habe sie selbst gesungen und lege noch heute regelmäßig seine Alben auf, um seine Lieder zu genießen. Da er auf der Bühne nicht mehr singen, sondern nur noch bellen, krächzen und knarzen will, habe ich im letzten Jahr sein Konzert nicht besucht und werde auch 2011 keine Eintrittskarten kaufen. Dass er noch heute singen könnte, wenn er nur wollte, beweisen seine Studioalben. Warum er nicht mehr singen mag, wird wohl sein Geheimnis bleiben, wie so vieles.
Falle er es sich irgendwann anders überlegt, werde ich das dank der treuen Versorgung mit allen Live-Mitschnitten via Expectingrain wissen und gegebenenfalls auch gerne wieder Geld für einen Konzertbesuch ausgeben.
Darf man anlässlich des 70sten Geburtstages auf ein neues Album hoffen? Gerüchte gibt es, aber keine Fakten. Wir werden sehen. Mit der F.A.Z. (Ausgabe vom Samstag) zusammen wünsche ich mir und ihm:
Sein Werk, aufgetürmt in einem halben Jahrhundert, zu Tode zitiert und doch immer noch rätselhaft, hat nicht nur in den unermüdlichen Aufführungen, sondern auch durch die Empfindungen und Gedanken derer, an die es sich richtet (an uns alle), an Reichtum und Tiefe gewonnen und wird von dem, der es mit Geduld und Eigensinn schuf, hoffentlich noch lange fortgeschrieben, sofern man es höheren Orts nicht für richtig hält, ihn vorher abzuberufen.
Einstweilen: Herzlichen Glückwunsch, Bob Dylan! And may you stay forever young.