Kürzlich plauderte ich mit einer Autorin, so unter Kollegen, über dies und das. Sie fragte mich im Gespräch: »Glaubst Du, dass Gott ein Spurensucher ist?«
Vielleicht kommen nur wir Schriftsteller auf solche Fragen, bei mir jedenfalls entstand spontan eine Idee, wie diesem Gedanken literarisch nachgegangen werden könnte. Falls etwas Lesenswertes aus der Idee wird, werden meine Blogbesucher selbstverständlich Kenntnis davon erhalten. Da ich meinen neuen Roman nun wirklich letzmalig überarbeitet habe (es sei denn, der Verlag hat dann noch Wünsche), ist - Zeit vorausgesetzt - Raum für neue erzählerische Unternehmungen...
Was aber hat es nun mit der Spurensucherei auf sich? »Spurensucher« nennt Nicole Bernard, das ist die Autorin mit der ich mich unterhielt, eine sonntägliche Radiosendung, die sie seit einiger Zeit für »103.3 Radio FDZ« produziert. Bei diesem Sender handelt es sich um ein Regionalprogramm aus Mecklenburg Vorpommern, in Berlin nicht über Antenne, aber weltweit über das Internet zu empfangen. Die Sendung »Spurensucher« gibt es jeden Sonntag von 8:00 bis 9:00 Uhr.
Dieser Sender strahlt auch jeden Abend für die jüngsten Zuhörer eine Gute-Nacht-Geschichte mit Nicole Bernard aus, in der es um »Esther, die kleine Seenadel« geht: Die Kinderzeit auf Radio FDZ
Nicht genug damit. Nicole Bernard ist auch noch mit »Die Lesezeit« im Programm vertreten, da stellt sie den Zuhörern Bücher aus der Region (des Senders) vor, vom Krimi bis zur Biographie.
Eine vielseitige und aktive Frau, diese Nicole Bernard. Sie ist Mutter von fünf Kindern, reiste als Tänzerin viel umher, leitet eine Flamenco-Tanzschule, 1998 begann sie ihre schriftstellerische Tätigkeit: »Es gibt fast nichts schöneres für mich, als bei einer heißen Tasse Tee im Ferienhaus an der Ostsee am Computer zu sitzen, vor mir ein leeres Blatt Papier, während draußen der Nord-Ost Wind stürmt.«
Das leere Blatt Papier ist natürlich ein virtuelles, wenn man am Computer schreibt, und den Tee würde ich mir nicht hinstellen wollen, aber ansonsten pflegt Nicole Bernard die gleiche Leidenschaft wie ich. Und das mit dem Tee mag durchaus schriftstellerische Freiheit sein, denn neulich tranken wir, wenn ich mich recht erinnere, Kaffee miteinander. Ich definitiv, sie mit ziemlicher Sicherheit. Aber das war ja auch nicht im Ferienhaus an der Ostsee, sondern im Foyer nach einem Gottesdienst. Da unterhielten wir uns unter anderem über die bösen Fehler, die ein Verlag in fehlerlose Manuskripte hineinbringen kann, wenn der Begriff »Sorgfalt« dem Verleger relativ unbekannt ist. Fachsimpeln macht Spaß, Kaffee hin, Tee her.
Nicole Bernard hat sich in letzter Zeit hauptsächlich ihren Kinderbüchern gewidmet, »Meerchen voller Abenteuer für grosse und kleine Menschen« nennt sie die Geschichten von Esther. Wer beim »Meerchen« einen Tippfehler wittert, ist natürlich auf dem Holzweg.
Während wir uns unterhielten, kam mein Enkel Niclas dazu und machte ganz große Augen, als er erfuhr, dass diese nette Dame die tollen Geschichten geschrieben hat, die er sich abends so gerne vorlesen lässt.
Wer sie auch einmal persönlich treffen möchte und Berlin nicht meidet, hat es leicht: Jeden Monat lädt sie zum »Frühstück um zehn« ein, inzwischen in zwei Berliner Bezirken. Da liest sie vor, von Musik umrahmt, und plaudert mit den Zuhörern. Zum Beispiel heute.
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