Die Veranstaltung wurde von einem Verein durchgeführt, der - dem Namen nach zumindest - aus Publizisten besteht, allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass im Publikum allzu viele Menschen saßen, die irgendetwas publizieren. Immerhin - es waren auch ein paar Medienvertreter anwesend, darunter ein stellvertretender Chefredakteur des ZDF.
Trotz des negativistischen Mottos war ich neugierig, was Jörg Schönbohm, Innenminister des Bundeslandes Brandenburg und Sabatina James, zum Tode verurteilte Autorin, zum Thema Zeitgeist und Christsein sagen würden. Es hat sich gelohnt, dass ich meine Vorbehalte beiseite gelegt und die Veranstaltung besucht habe.
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Schönbohms Aufruf: Beim Schreiben und Sprechen das Gehirn nicht ausschalten, sondern zivilen Ungehorsam gegen Politiker und Medienmacher üben, die zuerst die Sprache und dann das Denken unter die Kontrolle der Obrigkeit bringen wollen. Bereits im Kindesalter beginne diese Indoktrinierung, natürlich alles unter dem Vorwand der Gleichbehandlung und des Kampfes gegen Diskriminierung. Auch die »Bibel in gerechter Sprache« sei ein Versuch, Wahrheit durch Beliebigkeit zu ersetzen.
Mutig stellte Jörg Schönbohm die Parallelen zu den beiden Diktaturen in der jüngeren deutschen Geschichte her. Wir seien Zeugen, wie erneut Menschen öffentlich hingerichtet werden, weil sie es wagen, eine dem Zeitgeist nicht konforme Meinung zu äußern, ob nun Eva Herman, Philipp Jenninger oder andere. Schönbohm nannte Kerners Bemerkung »…du hast Autobahn gesagt. Autobahn geht nicht…« den Gipfel des Schwachsinns. Recht hat er, der Innenminister aus Brandenburg.
Am Schluss zitierte Jörg Schönbohm einen Satz von Voltaire, der sehr treffend ausdrückt, worum es uns Publizisten (und hoffentlich vielen anderen Menschen) gehen sollte: »Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug dafür kämpfen, dass Sie Ihre Meinung frei äußern dürfen.«
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Sabatina James lebt an einem nicht genannten Ort. Am 2. Juni 2001 wurde über sie das Todesurteil verhängt. Seitdem hält sie sich versteckt. Ihr Verbrechen: Sie war in einer Koran-Schule, wurde geschlagen, misshandelt und zu ihrem 17. Geburtstag gegen ihren Willen mit einem Cousin verheiratet und fand das alles gar nicht in Ordnung. Sie hörte von Jesus Christus, begann in der Bibel zu lesen und glaubte ihm schließlich nach einigen beeindruckenden Wundern, dass er derjenige ist, der er zu sein behauptet: Der einzige Weg, die einzige Wahrheit und das einzige Leben, keineswegs tot und begraben, sondern lebendig. Als sie Christ wurde, verurteilte ihre Familie sie zum Tode.
Symptomatisch für das Denken, das die Folge der von Jörg Schönbohm zuvor so treffend beschriebenen Tendenzen in Politik und Gesellschaft ist, war die Bemerkung eines österreichischen Polizisten, als Sabatina James geflohen war und bei der Polizei um Schutz nachsuchte: »Na Fräulein, dann werden’s halt wieder Moslem, und alles wird gut.«
Sabatina James appellierte nachdrücklich an die Zuhörer, nicht wegzuschauen, sondern die Augen und Ohren offen zu halten. Die sogenannten Ehrenmorde in Deutschland sind keine Einzelfälle, was die Recht- und Wertlosigkeit der Frau im Islam betrifft. Das darf man nicht laut sagen. Deshalb lebt Sabatina James versteckt mit neuem Namen und kann nur unter entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen öffentlich auftreten.
Es gibt, führte sie eindringlich aus, in unseren Städten Hunderte und Tausende Frauen und Mädchen, die dringend Hilfe bräuchten und statt dessen sinngemäß belehrt werden: »Na Fräulein, dann werden’s halt wieder Moslem, und alles wird gut.« Schließlich muss man ja tolerant sein, was die kulturellen und religiösen Eigenarten der Zugewanderten betrifft.
Ein beeindruckender Abend war es für mich, trotz des missratenen Mottos. Zwei sehr verschiedene Redner mit zwei sehr verschiedenen Beiträgen und doch dem gleichen Fazit: Es ist dringend an der Zeit, dass mehr Christen aktiv ihre Gesellschaft mitgestalten, anstatt sich in fromme Ecken vor der bösen Welt da draußen zurückzuziehen.
4 Kommentare:
interessant. ich hatte auch mal überlegt, diesem verein beizutreten, hatte aber erhebliche vorbehalte und tat es so nicht.
bist du drin?
Hallo Storch,
ich war früher mal Mitglied, aber seit Jahren nicht mehr, weil so manches (mancher) mir doch zu sehr gegen den Strich geht.
Diese Veranstaltung immerhin hat sich gelohnt. Und zum Besuch einer solchen muss man ja nicht Mitglied sein.
ja ja, diese Österreicher... aber die (ähem) wir Deutschen sind um keinen Deut besser.
Diese Islam-Geschichte wird völlig verkannt und uns ist erst heute beim Frühstücks Gespräch aufgefallen, dass wir, trotz vieler Kontakte und langem Aufenthalt bei Muslimen, nur einen einzigen wirkl. Freund gewonnen haben... (in seiner Heimat Aserbaidjan steht die Todesstrafe auf den Besitz einer Bibel!)
Dieser Tage hörte ich das umwerfende Zeugnis einer zu Christus konvertierten Muslima, die allerdings in der Türkei lebt - diese Ernsthaftigkeit und Hingabe würde man sich bei so einigen Leuten wünschen!
A propos "von Wundern begleitet.." las ich dereinst auch ein Buch einer Muslima aus Pakistan, die von Geburt an gelähmt war und nachdem sie den ganzen Muslim-Film konsequent durchgezogen hatte, sich nur noch an der Ausage Jesu klammerte, die auch im Koran (!)steht: "Ich mache dich heil!"
Als sie begann zu Jesus zu beten, erlöste er sie von ihrem Leiden und sie musste bald darauf vor ihrer Familie flüchten, weil sie nat. bekannte: "Jesus hat mich geheilt!" - extrem starke Story, habe leider den Titel des Buches nicht parat...
hi bento,
sa, so ein Satz hätte auch von einem deutschen Beamten kommen können. Diesbezüglich nehmen sich D und A kaum was.
Gestern kam das Buch von Sabatina James an (die beste aller Ehefrauen hatte es flugs nach der Veranstaltung bestellt), bin gespannt, aus "Sterben sollst du..." näheres über die junge Dame zu erfahren.
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