Donnerstag, 8. Januar 2009

Der Fußball und der Wille Gottes

Ich wurde gebeten, gestern den Hausbibelkreis zu leiten. Spontan kam mir die Idee, etwas zu dieser merkwürdigen Aufforderung zu sagen:
Denn wahrlich, ich sage euch, wenn jemand zu diesem Berge spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer, und in seinem Herzen nicht zweifelte, sondern glaubte, dass das, was er sagt, geschieht, so wird es ihm zuteil werden.
Ich habe dann bei der Vorbereitung einen älteren Artikel von Haso noch einmal gelesen, den ich meinen geschätzten Blobbesuchern gerne ans Herz legen möchte. Darin wird anhand des Fußballs anschaulich (auch für mich als Laien in Sachen Sport) erklärt, warum wir unter anderem nicht für Kranke beten, sondern sie heilen sollen. Weil wir nämlich keine Spieler in der Mannschaft, sondern Schiedsrichter sind.

Ein Ausschnitt:
Wenn du vor einem Berg stehst, so wie Jesus das sagt, und du erklärst: „Lieber Berg, du störst mich schon lange, ich weiß, dass es dir im Meer vielleicht nicht so gut gefällt, aber irgendwie ist die Aussicht für mich besser, wenn du jetzt verschwindest, natürlich weiß ich nicht, ob es irgend einen unerforschlichen Ratschluss gibt, warum du doch gut bist für mich, aber, vielleicht, ich meine, wenn es dir gefällt, geh doch ins Meer.“ - dann ist der Berg am Ende ganz verwirrt. Er bleibt einfach stehen, wo er ist, weil er aus dir nicht schlau geworden ist.

Anders ist es so: „Ab ins Meer!“ - da weiß der Berg, was er zu tun hat und hebt sich ins Meer. Klare und verständliche Kommandos. Fürchte dich doch nicht, Autorität zu haben. Fürchte dich doch nicht, im Namen Jesu in einer Situation zu handeln, wenn du den Willen des Herrn erforscht hast.
Nun könnte die Frage auftauchen: Darf ich entscheiden, was ich will in meinem Leben?

Ja.

Einige wittern schon den Haken, aber zunächst ist die Antwort einfach Ja. Und zwar, weil Jesus das gesagt hat: „Ihr werdet bitten, was ihr wollt - und es wird euch widerfahren.“
Hier geht es zum Text:

7 Kommentare:

Thomas-BDD hat gesagt…

Daniel Tracy sagt in einer seiner Predigten ("Versetze deine Berge") sinngemäß. dass wir, wenn wir zu einem Sandhaufen im Garten (aktuell vielleicht Schneehaufen auf dem Fußweg) sagen würden "Im Namen Jesu, hebe dich hinweg", weil wir zu faul zum wegschippen wären, so würde dieser mit Sicherheit bleiben wo er ist. Wenn wir das im Glauben sagten, weil wir anders nicht das Evangelium verbreiten könnten, würde er sich hinwegheben. Berge werden versetzt, Berge werden flach gemacht und die Täler hoch, damit wir zu Jesus kommen können, damit die Menschen den Heiland sehen können, daran müssen sich unsere Wünsche messen lassen. Darüberhinaus gibt es kein Regelwerk, wann Gott Wünsche erfüllt, er ist verläßlich, aber souverän. Er kann alle Wünsche erfüllen.

Noch nachträglich ein gesundes und segensreiches neues Jahr
wünscht Thomas

overcome hat gesagt…

ich hab das mal als predigt von haso gehört, das ist echt ein super beispiel

Günter J. Matthia hat gesagt…

@Thomas: Das »er ist verlässlich, aber souverän« klingt mir ein wenig nach Einschränkung der Autorität, von der im Artikel die Rede ist. Meinst Du das auch so einschränkend?

@overcome: Es ist wirklich eine ganz und gar gelungene Übersetzung biblischer Wahrheiten in sportliche Zusammenhänge, da hast Du recht. Ich habe die Predigt auch gehört, mit den Ohren meine ich.

overcome hat gesagt…

ich habe die predigt ebenfalls mit den ohren gehört;)

Günter J. Matthia hat gesagt…

...eigentlich logisch, dass man mit den ohren hört und mit den augen liest.

:-)

Thomas-BDD hat gesagt…

@Günter
Ja, Autorität innerhalb des Regelwerks Gottes. Da wir in ein paar Belangen (z.B. Vergebung der an uns begangenen Sünden) uneingeschränkte Autorität haben, haben wir in anderen eingeschränkte Autorität. Da wir uns unter eine Autorität stellen, üben wir Autorität aus (das sagt der Hauptmann zu Jesus, worauf dieser ja wohl tatsächlich erstaunt ist, wie gut der das begriffen hat, Mt 8, 5-13).

Allerdings gibt's für mich auch Probleme. Ausübung der Autorität bedingt ja auch einen freien Willen, da liegt der Hase im Pfeffer zwischen z.B. Charismatikern und Evangelikalen. Hat der Mensch nun oder hat er nicht? Luther meinte ja, der freie Wille des Menschen sei wie ein Esel, der in der Mitte stehe. Je nachdem wer sich drauf setzt, läuft er nach rechts oder nach links.

Günter J. Matthia hat gesagt…

@Thomas: Richtig, die Autorität des Schiedsrichters bezieht sich ja auch nur auf die Leitung des Spieles, nicht auf die Verkehrsregelung vor dem Stadion. Und das Regelwerk muss man schon kennen, um es anzuwenden. Jesus hat ja auch nur das getan, was er vom Vater vorher gehört hat.

Ich meine, dass wir den freien Willen haben, die Autorität anzuwenden oder nicht. Voraussetzung dafür wiederum ist doch aber, dass wir überhaupt begreifen, dass wir nicht Spieler einer Mannschaft, sondern Schiedsrichter sind, um beim Bild zu bleiben.