Dienstag, 3. Juli 2007

Ohne weitere Worte

Angestiftet von Haso, hier mein sehr beruhigendes Ergebnis:


40%How Addicted to Blogging Are You

Aber (und mit dem Test war ich einen Tag früher dran als Haso) schon bedenklicher ist dies:


Auch das noch!

Heute früh kam per E-Mail dieser Hinweis bei mir an:
Jetzt gibt es eine Nachrichtenseite, bei der Sie entscheiden, was wichtig ist: Tausendreporter – die neue News-Community von stern.de geht online.
Ich darf entscheiden, was wichtig ist? Neugierig, wie ich mitunter bin, habe ich weiter gelesen.
Besuchen Sie gleich unsere Seite unter http://www.tausendreporter.de. Entdecken Sie hochaktuelle und lesenswerte Nachrichten, die Nutzer zusammengestellt haben – von Politik über Sport bis Lifestyle. Übersichtlich sortiert und bewertet.
Hochaktuelle und lesenswerte Nachrichten? Übersichtlich? Na prima! Manchmal wird Neugierde ja bestraft, so auch in diesem Fall. Ich fand gar Grausiges:
Juhu!!!- Fluch der Karibik 4 nun doch mit Johnny Depp
Drei Ausrufezeichen, ein fehlendes Leerzeichen vor dem Bindestrich. Lesenswert? Nee. Hochaktuell? Nee. Dazu ein Link zu "Filmring.at". Die Meldung ist gemopst, nichts weiter.
Die Polizei hat zwei Verädchtige festgenommen. Jetzt klickten die Handschellen.
Rätselhaft. Wieso klicken jetzt die Handschellen, wenn die Verdächtigen bereits festgenommen wurden? Auch die "Nachricht" hinter diesem Rätsel ist einfach nur verlinkt. Mir schwant schon des Pudels Kern.
Die Öffentlichkeit, insbesondere die Medien, sind aufgerufen, den Psychoterror Mobbing am Arbeitsplatz massiv zu outen.
Wer ist die Öffentlichkeit, wenn nicht die Medien? Wahrscheinlich der Stammtisch in der Kneipe nebenan. Etwas zu "outen" - das heißt doch, zumindest bei den Homosexuellen, dass es für normal und akzeptabel gehalten werden soll. Also scheint der Autor Mobbing...
Massiver Ansturm auf den Zecken-Impfstoff und schon jetzt sind die Regale leer. Und ein Nachschub wird es vorerst auch nicht mehr geben, erklärt ein Internist aus Remscheid
Und ein Nachschub wird es... Und noch ein "Tausendreporter", dem ein Abendschullehrgang in Rechtschreibung zu empfehlen wäre. Und ein Internist in Remscheid hat das erklärt... Weltbewegende, aktuelle, spannende und gut sortierte Nachrichten sind das. Wie in der Werbemail versprochen.

Es geht, das ist mir jetzt klar geworden, gar nicht um das Schreiben von Nachrichten. Sondern darum, Nachrichten mit zwei oder drei eigenen Sätzen garniert zu verlinken und dann zu hoffen, dass viele Leserinnen und Leser das Ergebnis positiv bewerten.

Ich verstehe ja den Stern, der auch online Geld verdienen will und muss. So funktioniert Marktwirtschaft. Je mehr Besucher die "Tausendreporter" anklicken, desto teurer kann die Werbung verkauft werden.
Das Rezept hat sich bei der Stern-Amateurfoto-Sammelseite bereits bewährt: Gib den Benutzen die Chance, ihre Bilder auf einer "seriösen" Seite zu präsentieren und schon hast du Millionen Pageviews. Vor allem, wenn sich da viele Nackte tummeln.

Ich werde kein Tausendreporter. Aber vielleicht besuche ich die Seite dann und wann, wenn mir nach unfreiwilliger Satire zumute ist.

Montag, 2. Juli 2007

Der Scheinlöwe

Unter der Überschrift Merkwürdig schrieb Haso gestern:
In den ersten Jahrhunderten waren Christen oft die einzigen, die sich nicht vor Dämonen fürchteten. In der Gegenwart sind Christen manchmal die einzigen, die sich vor Dämonen fürchten.
Manchmal reichen zwei Sätze, damit man lange Stoff zum Nachsinnen hat. Diese beiden Sätze haben einige Gedanken aus den letzten Wochen wieder zurückgebracht, die ich kurz gefasst als Einstieg in eine spätere (noch ungeschriebene) Beschäftigung mit dem umstrittenen Thema Geistlicher Kampf in diesen Zeilen ausdrücken will. Das Thema wäre nicht so umstritten, wenn nicht so vieles aus der Bibel herausgerissen und in manchmal abenteuerliche Spekulationen hineingezwängt würde.

Manche These, die in Texten zum Thema aufgestellt wird, seht nicht auf einem erkennbaren Fundament des Wortes Gottes. Vieles klingt zwar sehr fromm, aber im Ganzen hinterlässt die Lektüre bei mir hin und wieder einen Eindruck, der sich nicht mit dem biblischen Befund deckt: Es scheint bei einigen Autoren trotz markiger Worte über geistliche Waffen, Kämpfe und Siege doch eine gewisse Furcht - zumindest Unsicherheit - zu herrschen: Die bösen Dämonen lauern überall, wir sind als Christen in höchster Gefahr.

Petrus schrieb etwas, was leicht missverstanden wird, wenn jemand nicht die Bibel liest, sondern vom Hörensagen etwas ungeprüft ins eigene Gedankengut übernimmt: Mancher meint, dass der Satan ein brüllender Löwe sei, der an jeder Straßenecke Christen verschlingt. Ein Blick in die Bibel offenbart jedoch, dass es sich um einen Scheinlöwen handelt:
Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft durch den Glauben, da ihr wisst, dass dieselben Leiden sich an eurer Bruderschaft in der Welt vollziehen. (1. Petrus 5, 8-9)

Da steht nicht, dass ein Löwe unterwegs ist, sondern dass sich da jemand wie ein Löwe aufführt. Es genügt völlig, diesem Scheinlöwen, der längst besiegt und entmachtet ist, durch den Glauben zu widerstehen. Genau das und nichts anderes schrieb Petrus. Dazu ist weder Kriegsgeschrei noch Waffengebrauch notwendig.

Das Ziel des Scheinlöwen, der insofern dem von Michael Ende entlarvten Scheinriesen gleicht, ist dann erreicht, wenn wir seinem Gebrüll Glauben schenken anstatt im Glauben standhaft zu widerstehen.

Natürlich ist das Thema wesentlich umfangreicher, als diese kurzen Sätze es umreißen können. Die geistliche Waffenrüstung, die Paulus erläuterte, werde ich in einem Artikel demnächst genauer untersuchen. Dieser Impuls ist heute für diejenigen gedacht, die gegenwärtig Löwengebrüll zu hören meinen. Dein Leben gehört, vorausgesetzt, Du hast es ihm anvertraut, einem echten Löwen (Offenbarung 5, 5). Meinst Du, er gibt sein Eigentum an einen Scheinlöwen ab?

Foto: Von mir. Am 1. Mai 2007 in Berlin geschossen. Am Mariannenplatz. Beim MyFest.

Wordpress versus Google

Noch habe ich beide Weblogs aus der Experimentierphase behalten. Diesen hier und jenen dort. Das ist natürlich kein Dauerzustand. Die Entscheidung fällt jedoch nicht leicht, welcher denn nun derjenige ist, der mir mehr zusagt.
Die Tendenz geht zu Google beziehungsweise Blogger, also diesem hier. Das liegt vorwiegend daran, dass jener dort in der Handhabung etwas schwieriger ist. Andererseits wirkt jener dort professioneller als dieser hier. Mein Weblog soll den kurzen und schnellen Ideen und Impulsen zwischendurch dienen, er soll mir keine Mühe machen, soll aber auch nicht so grausig wirken wie manches, was mir so im Netz begegnet...

Sonntag, 1. Juli 2007

Wer nicht lesen will...

...darf hören. Und zwar meinen Beitrag zum Männertag Einheit in der Vielfalt vom 23. Juni 2007.

Zum Herunterladen stehen MP3-Dateien bereit, dieses einfach auf die Festplatte laden und dann die Spuren auf CD brennen. Oder am PC hören. Oder auf den MP3-Player kopieren. Oder... Eine Vielfalt der Möglichkeiten, mit der Einheit der Dateien umzugehen.
Die Dateien sind beim Artikel verlinkt. Wer nicht hören will, darf natürlich lesen: Einheit-Vielfalt zum Hören oder Lesen.

P.S.: Wer beides nicht will, muss sich nicht grämen, vielleicht sind ja andere Themen interessanter?

aapen schann

Der Zwiebelfisch gehört seit Jahren zu meiner Pflicht- und Lustlektüre als Autor. Unterhaltsam ist er sowieso, und auch im greisen Alter von bald 52 Jahren vermag ich von dem jungen Mann, der den Zwiebelfisch schreibt, noch manche Erkenntnis zu gewinnen.
Diese Woche zum Beispiel: aapen schann = offene Schande. Ich hatte tatsächlich (anders als bei den übrigen Beispielen im Artikel) an die Affen geglaubt...

Welcher Artikel? Na der hier: Der mit dem Maul wirft

Falls Bastian Sick in der Nähe des Wohnortes meiner geneigten Leserinnen und Leser auftaucht: Es lohnt sich. Neulich im Schillertheater in Berlin habe ich mich jedenfalls prächtig amysiert.

Berlin - Google - St. Petersburg

Gestern erhielt ich eine Zuschrift aus St. Petersburg. Über die Internet-Recherche hatte da ein Geschäftsmann auf der Suche nach dem Grund, warum ihm bei der Arbeit an einem Projekt ein Olivenzweig in den Sinn gekommen war, meinen Artikel Der Ölbaum gefunden.

Mein Text wurde jemandem, den ich nicht kannte, zum Segen und - nach dessen Aussage - zum direkten Reden Gottes. Darüber freue ich mich mindestens so sehr wie der Leser in Russland.

Samstag, 30. Juni 2007

Ergänzung statt Ersatz

Nach der Experimentierphase bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der/die/das Weblog eine famose Ergänzung zur Webseite darstellt, diese jedoch nicht zu ersetzen vermag. Deshalb gibt es mich nun permanent doppelt, hier und dort. (Eine erzählerische Doppelung entsteht gerade, demnächst folgt der Hinweis, wo sie zu finden ist.)

Hier werden die geschätzten Leserinnen und Leser die Impulse, Gedanken und Beiträge finden, die nicht zu ausgewachsenen Erzählungen oder Sachtexten werden. Oder werden, aber noch nicht geworden sind.
Dort gibt es die weiter wachsende Sammlung der längeren Texte, von Mord und Todschlag über Alltäglichkeiten und Liebeleien bis zur Bibelarbeit und Predigt.

Für Neugierige, die nur Weblogs lesen und sich nun fragen, wieso jemand sich nicht auf ein Genre beschränken mag: Es gibt einen erläuternden Text. Für den muss man aber eine Webseite aufsuchen. Hier steht er: Nick Cave, Stephen King und ich.

Freitag, 29. Juni 2007

Herr Jones

Es gibt Bücher und Erzählungen, bei denen ich mir sage: Wenn ich so schreiben könnte, das wäre wirklich was. Gelegentlich habe ich mit dem Gedanken gespielt, das Schreiben denen zu überlassen, die es wirklich können. Und dann doch wieder geschrieben, weil etwas aus mir heraus wollte, unbedingt, und ohne mein Sträuben groß zu respektieren.

Heute las ich über den Umweg Hasos Tafel -> Storch -> Zitat bei Storch einen Satz von Leonard Jones, der nicht schreibt sondern singt:
The deal is this: There will always be someone better at something than you or me, but we can’t let it intimidate us into doing nothing.
Ich kenne Herrn Jones nicht, aber er hat recht. Daher werde ich auch zukünftig das Erzählen nicht lassen können / wollen.

Mit 17 Jahren...

...hat wohl jeder Dinge getan, die er später weder gutheißen noch gar in ein günstigeres Licht rücken möchte. Muss man solche Dinge ausplaudern? Zahlreiche (meist selbst ernannte) Kritiker meinen wohl, dass diese Notwendigkeit besteht. Zumindest dann, wenn es um meinen Namensvetter Günter Grass geht.
Erfreulich finde ich, dass Norman Mailer, so der Online-Spiegel heute, dies anders sieht:

Mailer sagte, er könne sich vorstellen, ebenfalls zur Waffen-SS gegangen zu sein, wenn er in einer vergleichbaren Situation wie Grass gewesen wäre. "Sein Weg war sehr viel schwieriger als meiner", sagte er. "Ich freue mich, heute Abend mit ihm hier zu sein, und ich habe Hochachtung für den Mann."


Habe ich auch, Hochachtung für Günter Grass. Und für Norman Mailer.