Sonntag, 25. Mai 2008

Junges altes Mädchen

In literarischen Kreisen herrscht relative Einigkeit:
  • Ein »Mädchen« ist ein weibliches Kind.
  • Ein »kleines« Mädchen hört bei etwa 8-12 Jahren auf, eins zu sein.
  • Ein »junges Mädchen« ist ein weiblicher Teenager.
  • Ein »spätes Mädchen« ist noch kein »altes Mädchen«, aber auch kein »junges Mädchen« mehr.
  • Ein »altes Mädchen« ist eine Frau, die keinen Mann abgekriegt hat.
  • Ein »Junge« ist ein männliches Kind.
  • Ein »kleiner Junge« hört bei etwa 8-12 Jahren auf, einer zu sein.
  • Ein »junger Junge« ist eigentlich ein »kleiner Junge«, wenn er überhaupt so genannt wird.
  • Ein »später Junge« existiert nicht, weil er längst ein »junges Mädchen« davor bewahrt hat, zum »späten Mädchen« zu werden.
  • Ein »alter Junge« ist dagegen ein Freund und Kumpel unbestimmten Alters und Familienstandes.
Kann nun ein »alter Junge« ein »altes Mädchen« ehelichen? Sicher. Er ist dann immer noch ein »alter Junge«, oder ein »alter Specht«. Aber sie ist dann eine »junge Frau«, womöglich auch eine »alte Frau«. Aber nie wieder wird sie ein Mädchen sein, geschweige denn ein Specht.

Deutsch macht Spaß!


Bild: Vexierbild »Junges Mädchen / Alte Frau«

Samstag, 24. Mai 2008

John und Sheila Mulinde kerngesund

Falls jemand unter den Bloglesern zu den Empfängern der gefälschten und unwahren Nachricht gehört, die angeblich von Pastor John Mulinde kommt, hier die Richtigstellung:
Liebe Freunde der World Trumpet Mission,
möglicherweise habt Ihr kürzlich eine E-Mail bekommen, die angeblich von Pastor John Mulinde geschicht wurde. In der E-Mail heißt es, Sheila, die Frau von Pastor John, sei krank und man benötige finanzielle Hilfe, um eine Operation bezahlen zu können. Diese Information ist nicht zutreffend; die Mail kommt nicht von John und Sheila Mulinde. Bitte reagiert nicht auf diese Bitte um Geld.
Wir wissen noch nicht, wer der Urheber ist, aber wir versuchen, es herauszufinden. Falls Ihr in der Zukunft ähnliche E-Mails bekommt, leitet sie bitte an uns weiter. Ihr könnt jederzeit Kontakt mit uns aufnehmen, um dererlei Informationen zu überprüfen.
Pastor John bittet darum, dass sein ernsthaftes Bedauern für jegliche Verwirrung und unnötige Sorge durch diese Fälschungen ausgedrückt wird. Dank auch für alle Nachfragen und Euer Mitempfinden.
Betet bitte weiter für unseren Dienst und für Pastor John und seine Familie. Wir schätzen Euch sehr und sind dankbar für Eure Freundschaft und Unterstützung.
Seid gesegnet!
World Trumpet Mission
Global Coordination Center
123 Hand Street
Kissimmee, FL 34741
(407)846-8300
Hier die englische Version:
Dear Friends of WTM:
You may have recently received an email that appeared to be sent by Pastor John Mulinde. The email said that Pastor John's wife Sheila is ill and requested financial help to pay for emergency surgery. The information in the email is not true; it was not sent from John Mulinde and Sheila is fine. Please do not respond to the request.
We aren't sure who sent the message, but we are trying to find out. If you receive further similar emails, please feel free to forward them to us or contact us to confirm the information.
Pastor John has asked that we express his sincere apology for any confusion or undue worry this may have caused. We also want to thank you for all your calls and concern.
Please continue to be in prayer for our ministry and for Pastor John and his family. We appreciate each one of you and are thankful for your friendship and support.
Bless you,
World Trumpet Mission
Global Coordination Center
123 Hand Street
Kissimmee, FL 34741
(407)846-8300
Diese Richtigstellung bitte weitergeben an Menschen, die wegen der gefälschten Nachricht beunruhigt sind oder sie für die Wahrheit halten und den Kettenbrief womöglich gar (es gut meinend) weiterleiten. Möglichst, bevor jemand an den oder die Betrüger Geld überweist.

Heart burning - still yearning

67 Jahre jung ist er heute. »I was so much older then, I'm younger than that now« versichert er regelmäßig bei den Konzerten der Never Ending Tour, die im Jahr 1988 begann, und die zwanzig Jahre später immer noch andauert. Ich verdanke ihm unzählige Stunden, in denen ich mich in seiner Musik verlieren konnte, etliche wunderbare Konzerterlebnisse, jede Menge Inspirationen für meine Geschichten und Texte.
Dieses Jahr kommt er nicht nach Deutschland, aber andere Länder sollen ja auch was von ihm haben. Wir hatten ihn letztes Jahr in Berlin, und wenigstens kann ich ja jederzeit das Bootleg hören. Zum Beispiel heute, an seinem Geburtstag. Oder sonst eines seiner 40 offiziellen und unüberschaubar vielen inoffiziellen Alben. Auch das ist typisch für ihn: Konzertmittschnitte werden (über Expecting Rain) verschenkt, und zwar von so gut wie jedem Konzert. Nicht irgendwo im Publikum mit miesem Rekorder in da-kann-man-nur-heulen-Qualität aufgenommen, sondern vom Soundboard mitgeschnitten. Außerdem viele »ausgemusterte« Songs von den Studio-Sessions und allerlei mehr. Was habe ich da schon für Perlen gefunden...

Heute hat er also Geburtstag. Was tut er da? Richtig: Er gibt ein Konzert der Never Ending Tour, in Neufundland. Ein wenig zu weit von Berlin entfernt, um zum Gratulieren anzureisen. Hoffentlich bringt das lokale Publikum ihm ein Ständchen! Ich werde es ja dann zu hören bekommen, hoffe ich, denn warum sollte ausgerechnet das Geburtstags-Konzert nicht aufgenommen werden.

Herzlichen Glückwunsch Bob Dylan, und herzlichen Dank! May God bless and keep you always. And may you stay Forever Young.

Freitag, 23. Mai 2008

Berlin Missional


Ich bin dabei, voraussichtlich mit Hut. Wer noch? Mit oder ohne Hut?

Berlin Missional - Freitag, 30. Mai, 18.00 Uhr, bis Sonntag, 1. Juni, 13.00 Uhr.

In Berlin gibt es eine wachsende Zahl von Christen, die sich in den »Kiezen« und »Milieus« ihrer Stadt engagieren. Sie wohnen in sozialen Brennpunkten, beteiligen sich am kommunalen Leben oder arbeiten unter vernachlässigten Zielgruppen. »Berlin missional« bietet die Möglichkeit, einigen dieser Christen vor Ort zu begegnen und von ihren Erfahrungen zu hören und zu lernen.

Nähere Infos: Flyer / Webseite

vrône lîcham

Ich habe als Kind, frisch von Berlin nach Bayern importiert, mal meinen Opa gefragt, warum die Katholiken froh über einen Leichnam seien und warum das auch noch als Feiertag gelte.
Mein Großvater, ein freikirchlich-protestantischer Pastor, hat mich aufgeklärt, dass Fronleichnam mit »froh« und »Leichnam« nichts zu tun habe und hinzugefügt, dass es doch wunderbar sei, wenn Menschen betend und lobend durch die Straßen ihrer Städte und Dörfer gingen. »Auch wenn wir andere Formen haben, die Gegenwart des Herrn Jesus zu feiern, ist es doch der gleiche Herr Jesus«, meinte mein Opa.

Daran muste ich gestern denken, als ich in der Tagesschau die Bilder von den Prozessionen sah. Mein Opa war tatsächlich ein weiser Mann Gottes. Mir sind bis heute solche Aufmärsche für Jesus lieber als Demonstrationen, die gegen etwas sind. Ob nun Fronleichnam oder Gebetsspaziergänge, ob nun Jesus-Tag oder »Undercover Gebet« mitten in den 1. Mai Demos. Ob nun evangelisch oder freikirchlich oder katholisch.

Apropos katholisch: Solche Gebetsnächte wie die in der katholischen St. Adalbert-Kirche in Berlin finde ich einfach nur klasse! Hier mein kurzer Artikel: Nightfever - macht die Nacht zum Tag

Donnerstag, 22. Mai 2008

Geschafft: München ist jetzt Stadtteil von Berlin

Berlin atmet auf. Die alte Rivalität zwischen der deutschen Hauptstadt und der Residenz derer, die jenen südlichen Freistaat regieren, ist beendet. München ist jetzt eingemeindet, wurde zu einem Stadtteil unter vielen, wie Steglitz-Zehlendorf, Charlottenburg und all den anderen.

Dokumentiert wurde dieser Vorgang, der übrigens ohne Beteiligung der Bevölkerung vor sich ging, heute von der Telekom, und die muss es ja schließlich wissen: Das neue Berliner Telefonbuch ziert ein Foto vom Münchner Rathaus.

Frage: Müssen wir jetzt Bayerisch lernen, um uns mit den Eingemeindeten verständigen zu können, oder lernen die Südstaatler Berlinerisch? Na, schaun mer mal...

Mittwoch, 21. Mai 2008

Frank Schätzing: Lautlos

Er ist schon ein ganz und gar hinterlistiger Autor, dieser Frank Schätzing. Da hat er mich über mehr als 600 Seiten so richtig an der Nase herumgeführt, bevor er in den letzten Kapiteln mit der Wahrheit herausrückt. Oder mit dem, was er mir als Wahrheit unterzujubeln versucht: Hinter dem missglückten Anschlag auf den amerikanischen Präsidenten in Köln steckte gar nicht jener Drahtzieher, den er mir so glaubhaft vorgegaukelt hat...

Das Obige sei bitte als uneingeschränktes Lob verstanden. Von dem vielgepriesenen Roman »Der Schwarm« war ich zwar angetan, aber lange nicht so gefesselt wie von diesem Buch mit dem Titel »Lautlos«.

Es gelingt Schätzing, seine Protagonisten so glaubhaft und lebendig zu schildern, dass man meint, sie wirklich kennen zu lernen. Und, das ist das Tückische an diesem Roman, die Handlung ist in reale Ereignisse so geschickt eingebettet, dass man als Leser nicht nur geneigt ist, dem Autor zu glauben, sondern man tut es tatsächlich. Immer wieder. Und wieder. Und noch einmal. Bis zum Ende.
Den letzten Seiten des Romans folgen noch etliche Abschnitte mit dokumentarischem Inhalt, die habe ich dann allerdings nur überflogen, nicht gelesen. Für mich bedurfte es keiner Untermauerung mit Fakten mehr, dass ich einem ganz und gar ungewöhnlichen, zügig vertuschten Ereignissen beiwohnen durfte.
Natürlich: Es ist nur ein Roman. Niemand hat in Köln versucht, Bill Clinton mit einer technisch ausgefeilten Laserwaffe umzubringen. Alles erfunden. Oder doch nicht?
Lex lächelte und schüttelte den Kopf.
»Gar kein Attentat.«
»Wie bitte?«
»Es hat kein Attentat gegeben. Ich sagte vorhin, der Bundeskanzler und der Präsident wurden ins Bild gesetzt, wenn auch nicht detailliert. Sie haben übereinstimmend -«
»Augenblick!« Lavallier hob die Hände. »Nur, dass ich das richtig verstehe: Sie wollen jetzt schon behaupten, die Serben -«
»Lavallier, es ist scheißegal, ob es die Serben waren«, sagte der PPK-Mann kategorisch. »Und ob sie mit einem Laser oder einer Wasserpistole geschossen haben, ist genauso schnuppe. ... Irgendwann wird sogar O'Connor zu dem Schluss gelangen, dass er Gespenster gesehen hat.«
Mein Fazit: Eine spannende Lektüre, die sowohl inhaltlich als auch sprachlich überzeugt, ein rundum empfehlenswerter Thriller. Nebenbei habe ich eine Menge über den Kosovo-Konflikt, Irischen Whisky, die Abgründe der amerikanischen Politik und die Zusammenarbeit von Russen-Mafia, PLO sowie anderen Terroristengruppen gelernt. Natürlich: Es ist nur ein Roman. Niemand hat sich jemals in Köln zu einer Kosovo-Konferenz getroffen...

Und wie ließ doch Stephen King in »Langoliers« einen Autor so richtig ausrufen? »Glaubt niemals einem Schriftsteller! Hört ihnen unbedingt zu, aber um Himmels Willen glaubt ihnen nicht! Was wäre, wenn ich mich geirrt hätte?«

Frank Schätzing: Lautlos
Euro 9,95
Taschenbuch: 694 Seiten
Verlag: Goldmann (März 2006)
ISBN-13: 978-3442459223
Überall erhältlich, zum Beispiel hier bei Amazon: Lautlos

Die Alternative...

...zu den überhöhten Benzinpreisen:Gefunden bei Don Ralfo

Dienstag, 20. Mai 2008

Montag, 19. Mai 2008

Nur noch 3...

...Stück sind verfügbar. Ergo: Jetzt oder nie. 236 Seiten für 5 Euro, wo gibt es denn so was? Na hier: Wenn weg, dann weg.

Nachtrag 22. Mai: Ich habe den Text nun durchgestrichen. Der intelligente Leser weiß, was das bedeutet. Für den anderen Leser: Aus die Maus. Ente Malente. Rien ne va plus. Sorry, the book is now sold out.

Doch wie so oft im Leben: Trost ist gar nicht so fern. Natürlich kann man den Roman (und anderes aus meiner Feder) auch weiterhin käuflich erwerben, bloß eben nicht mehr für 5 Euro, sondern zum normalen Preis. Bittesehr, hier entlang: Die Bücher