Neulich nach dem hier bereits mehrfach erwähnten Konzert meinte die beste aller Ehefrauen auf dem Heimweg, sie hätte gerne einen Gospelsong von Bob Dylan gehört. Nun sind ja, da er »reemerged to find Jesus« ist und bleibt, viele der Lieder, die Bob Dylan vortrug, voller geistlicher Bilder und Bibelzitate, aber die »richtigen« Gospels hat er in Berlin ausgelassen.
Am Palmsonntag in Saarbrücken dagegen gab es gleich drei: Gotta Serve Somebody, Every Grain of Sand und I Believe in You. Hier die Setlist: Saarbrücken
Es gehört seit Jahren zur Tradition der endlosen Tour, dass bei Konzerten, die am Sonntag stattfinden, ein Gospel im Programm ist. Aber drei?
Vermutlich war His Bobness der Meinung, Saarbrücken müsse Missionsgebiet sein. Beim gestrigen Jogging fiel mir ein: Kein Wunder bei einer Stadt, aus der ein Oskar Lafontaine hervorgegangen ist ...
Spaß beiseite: Mitglieder bei Expecting Rain können das Konzert - wie alle anderen Mitschnitte der Tournee - herunterladen und auf diese Weise genießen, auch wenn sie nicht dabei waren.
Dienstag, 7. April 2009
Montag, 6. April 2009
Moderne Psalmen 7: U2

Auf dem aktuellen Album »No line on the horizon« findet man diesen Psalm von U2, der mir seit dem ersten Anhören der CD im Kopf und Herzen geblieben ist. Mit »Lobpreismusik« im gängigen Sinne kann ich meist eher wenig anfangen, aber mit diesem Lied gelingt es auch mir, den Herrlichen singend zu verherrlichen.
Hier meine Übertragung des Liedes »Magnificent« in unsere Sprache:
Wunderbar, o wunderbar!Das Album gibt es derzeit für 4,89 Euro als Download im neuen Musik-Download-Portal und natürlich als »richtige« CD bei Amazon.
Ich wurde nur geboren, um mit Dir zusammen zu sein, in diesem Leben, dem Hier und Jetzt und dann in alle Ewigkeit.
Ich war unerfahren, unterbrach aus Unwissenheit den Reim - solche Narrheiten können ein Herz verfinstern und Trauer anrichten.
Nur die Liebe, nur die Liebe kann solch einen Eindruck hinterlassen, aber nur die Liebe kann eine solche Narbe heilen.
Ich wurde nur geboren, um für Dich zu singen, mir blieb keine Wahl, als Dich zu erheben und jedes Lied zu singen, das Du von mir haben willst.
Ich übereigne Dir erneut meine von Dir geschenkte Stimme, vom ersten Schrei im Mutterleib an waren es frohe Klänge.
Nur die Liebe, nur die Liebe kann solch einen Eindruck hinterlassen, aber nur die Liebe kann eine solche Narbe heilen.
Gerechtfertigt bis zum Tag unseres Todes werden wir den Herrlichen verherrlichen.
Nur die Liebe, nur die Liebe kann solch einen Eindruck hinterlassen, aber nur die Liebe kann unsere Herzen befreien.
Gerechtfertigt bis zum Tag unseres Todes werden wir den Herrlichen verherrlichen.
Wunderbar, o wunderbar!
Hier eine Version von »Magnificent« aus dem US-Fernsehen:
Sonntag, 5. April 2009
Samstag, 4. April 2009
Gesetze im Wandel der Gesellschaft: Ehebruch
Bei Recherchen zum Thema Gesellschaftswandel ist Storch, Pastor in Remscheid, vor einiger Zeit auf ein interessantes Thema gestoßen: Sexualgesetze und deren Veränderung im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Dabei ist er davon ausgegangen, »dass Veränderungen in der Gesellschaft sich in der Gesetzgebung niederschlagen, bzw. durch die Gesetzgebung abgeschlossen werden.«
Er hat einige Gesetze herausgegriffen, die als exemplarisch gelten können.
Ich fand den Blogbeitrag interessant und habe zunächst ein von ihm angeführtes Themenfeld mit dem biblischen Befund verglichen und einige ergänzende Recherchen unternommen. Vielleicht setze ich dies mit weiteren Themenfeldern fort, wenn es die Zeit erlaubt.
Dieser Beitrag ist als Denkanstoß zu verstehen. Er darf zum Widerspruch reizen und eine – gerne auch kontroverse – Beschäftigung mit dem Thema auslösen.
Das biblische Verbot des Ehebruchs hat jedoch ganz andere Inhalte, als sie uns heute geläufigen. Noch während der Reformation riet Martin Luther Landgraf Philipp von Hessen, seine zweite Ehe der öffentlichen Ordnung willen geheimzuhalten, wenngleich er nichts Unbiblisches daran fand.
Luther hatte recht. Die Ehe als fundamentale gesellschaftliche Institution wird sogar in Bezug auf das Verhalten eines Ehemannes zu mehreren Ehefrauen im Alten Testament eingehend geregelt. So war die Mehrehe im biblischen Kontext nicht nur erlaubt, sondern sie wurde weithin als sichtbares Zeichen göttlichen Segens verstanden. Je mehr Frauen ein Mann hatte, desto deutlicher stand sein Leben unter dem Segen Gottes. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Salomo, der wohl die größte Anzahl von Frauen hatte, damit gegen Glaubensrichtlinien oder gar göttliche Gebote verstoßen hätte. Auch die Tatsache, dass Abraham mit seiner Magd (im Einvernehmen mit der Ehefrau und auf deren Vorschlag hin) einen Sohn zeugte, wird in der Bibel nicht getadelt, sondern lediglich der Beweggrund: Mangelnder Glaube, dass die betagte Sarah trotz göttlicher Verheißung noch schwanger werden könnte.
Es ist allerdings durchgehend so, dass ein Mann mehrere Frauen hat, der Fall, dass eine Frau mehrere Männer heiratet, ist im biblischen Befund nicht enthalten.
Auch Jesus verurteilte nie die Polygamie, sondern akzeptierte sie in seinen Auseinandersetzungen mit den Pharisäern und Sadduzäern, auch wenn sie damals wahrscheinlich in Jerusalem nicht die Regel war. Er verwies insbesondere darauf, dass sich bezüglich der Eheregeln durch seine Lehre gegenüber derjenigen von Moses (bei dem die Mehrehe geregelt und sanktioniert ist) keine Änderungen ergeben hätten. Im Neuen Testament ist es lediglich der von der Ehe nicht gerade begeisterte Junggeselle Paulus, der empfiehlt, dass zumindest die Führungspersonen in der Gemeinde »Mann einer Frau« sein sollten, statt mehrere Ehefrauen zu haben. Noch besser fände es Paulus allerdings, wenn alle ledig bleiben und sexuell enthaltsam leben könnten. Die Ehe ist für ihn ein notwendiges Übel, um Unzucht abzuwenden.
Von Ehebruch ist in der Bibel dann die Rede, wenn jemand mit jemandem schläft, der bereits verheiratet ist – also Mann oder Frau eines anderen Partners. Eines der prominentesten Beispiele ist sicher König David, der den Ehemann seiner Geliebten umbringen lässt, um seine sexuelle Beziehung vom Makel »Ehebruch« zu reinigen. Wenn die Frau Witwe ist, steht ja der Beziehung nichts mehr im Wege – meinte David. Und er hatte damit ja durchaus recht, allerdings hätte er natürlich weder den Ehemann töten lassen noch vor der Witwenschaft der hübschen jungen Frau Sex mit ihr haben dürfen.
Geschlechtsverkehr mit ledigen Menschen ist dagegen in der biblischen Begriffswelt Unzucht oder Hurerei und wird durchgehend als Sünde verstanden.
Nun wäre natürlich zu fragen, wann denn eine Ehe im biblischen Sinne geschlossen wird. Standesämter gab es genauso wenig wie kirchliche Hochzeitszeremonien. »Er nahm sie zur Frau«, lesen wir, oder dass ein Vater seine Tochter jemandem »zur Frau gibt«. Ein Ritual, einen bestimmten Moment, in dem das geschieht, kann man daraus ableiten, aber die Voraussetzungen und Umstände sind weithin offen. Auch das Alter der möglichen Eheschließung dürfte aus heutiger Sicht bei manchem Befremden auslösen: Von Volljährigkeit ist nicht die Rede.
Es gibt, zum Beispiel unter den Mormonen in den USA aber auch bei Christen in Afrika oder Indonesien, noch heute Lebensmodelle, die sich am biblischen Grundsatz der erlaubten Mehrehe orientieren. Ihr Argument unter anderem: »Gott ändert seine Meinung nicht. Es ist statthaft und ein Zeichen des Segens, noch dazu wirtschaftlich sinnvoll, wenn ein Mann, vorausgesetzt er kann für ihren Unterhalt sorgen, mehrere Ehefrauen hat.«
Die meisten Gläubigen hierzulande wären vermutlich entsetzt, wenn jemand auf die Idee käme, das Ehemodell in seiner biblischen Version einführen zu wollen. Wie sie dem Argument, dass Gott seine Meinung nicht ändert, begegnen würden, wäre spannend zu beobachten. Vermutlich würde Paulus zitiert, aber nur zur Hälfte, denn die andere Hälfte, dass am besten niemand heiraten sollte, ließe man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beiseite.
Abschließend betrachtet: Der § 172 StGB hat in seiner Definition von »Ehebruch« mit dem biblischen Begriff kaum eine Übereinstimmung. Der Wandel in der Sexualgesetzgebung spiegelt den Wandel einer säkularisierten Gesellschaft, aber keine Abkehr von »biblischen Prinzipien«. Wir leben in dieser Gesellschaft und mit ihren Gesetzen, und es dürfte wohl eine gute Idee sein, sich daran zu halten. Ich bin also niemand, der eine Rückkehr zur Mehrehe vertreten würde. Allerdings kann ich sie auch nicht als »unbiblisch« klassifizieren.
Hat jemand von meinen männlichen Blogbesuchern mehrere Ehefrauen? Oder welche Blogbesucherin ist eine von mehreren Ehefrauen eines Mannes? Oder gibt es gar das Ehe-Modell einer Frau mit mehreren Männern?
Mehr zum Thema Polygamie: Wikipedia
Zum Bild: Jakob, Sohn des Isaak, trifft den Pastor - von johnbirch
Er hat einige Gesetze herausgegriffen, die als exemplarisch gelten können.
Ich fand den Blogbeitrag interessant und habe zunächst ein von ihm angeführtes Themenfeld mit dem biblischen Befund verglichen und einige ergänzende Recherchen unternommen. Vielleicht setze ich dies mit weiteren Themenfeldern fort, wenn es die Zeit erlaubt.
Dieser Beitrag ist als Denkanstoß zu verstehen. Er darf zum Widerspruch reizen und eine – gerne auch kontroverse – Beschäftigung mit dem Thema auslösen.
§172 StGB: EhebruchGrundsätzlich ist es nach wie vor auch durch den § 1306 BGB verboten, mehrere Ehen gleichzeitig einzugehen. Anders sieht es die Rechtsprechung bei Einwanderern, die bereits mit mehreren Ehefrauen verheiratet sind. Ein Oberverwaltungsgericht hielt es für unzumutbar, dass eine der beiden Frauen eines Irakers aus der Lebensgemeinschaft herausgelöst werden sollte.
Heute verbietet der §172 nur noch die Doppelehe. Bis 1969 wurde allerdings in Deutschland Ehebruch mit bis zu 6 Monaten Gefängnis bestraft. Zwischen 1958 und 1966 gab es immerhin 1.365 Strafen wegen Ehebruchs. Seitdem ist Ehebruch nur noch zivilrechtlich verboten als »unerlaubte Handlung und als Verletzung der aus der Ehe folgenden Verpflichtung zur ehelichen Lebensgemeinschaft« . Auch ist seit dem Wegfall des Verschuldensprinzips zum 1. Juli 1977 Ehebruch allein kein hinreichender Scheidungsgrund mehr; vielmehr wird auf die Zerrüttung der Ehe abgestellt, die natürlich ihre Ursache auch in einem Ehebruch haben kann.
Das biblische Verbot des Ehebruchs hat jedoch ganz andere Inhalte, als sie uns heute geläufigen. Noch während der Reformation riet Martin Luther Landgraf Philipp von Hessen, seine zweite Ehe der öffentlichen Ordnung willen geheimzuhalten, wenngleich er nichts Unbiblisches daran fand.
Es ist allerdings durchgehend so, dass ein Mann mehrere Frauen hat, der Fall, dass eine Frau mehrere Männer heiratet, ist im biblischen Befund nicht enthalten.
Auch Jesus verurteilte nie die Polygamie, sondern akzeptierte sie in seinen Auseinandersetzungen mit den Pharisäern und Sadduzäern, auch wenn sie damals wahrscheinlich in Jerusalem nicht die Regel war. Er verwies insbesondere darauf, dass sich bezüglich der Eheregeln durch seine Lehre gegenüber derjenigen von Moses (bei dem die Mehrehe geregelt und sanktioniert ist) keine Änderungen ergeben hätten. Im Neuen Testament ist es lediglich der von der Ehe nicht gerade begeisterte Junggeselle Paulus, der empfiehlt, dass zumindest die Führungspersonen in der Gemeinde »Mann einer Frau« sein sollten, statt mehrere Ehefrauen zu haben. Noch besser fände es Paulus allerdings, wenn alle ledig bleiben und sexuell enthaltsam leben könnten. Die Ehe ist für ihn ein notwendiges Übel, um Unzucht abzuwenden.
Von Ehebruch ist in der Bibel dann die Rede, wenn jemand mit jemandem schläft, der bereits verheiratet ist – also Mann oder Frau eines anderen Partners. Eines der prominentesten Beispiele ist sicher König David, der den Ehemann seiner Geliebten umbringen lässt, um seine sexuelle Beziehung vom Makel »Ehebruch« zu reinigen. Wenn die Frau Witwe ist, steht ja der Beziehung nichts mehr im Wege – meinte David. Und er hatte damit ja durchaus recht, allerdings hätte er natürlich weder den Ehemann töten lassen noch vor der Witwenschaft der hübschen jungen Frau Sex mit ihr haben dürfen.
Geschlechtsverkehr mit ledigen Menschen ist dagegen in der biblischen Begriffswelt Unzucht oder Hurerei und wird durchgehend als Sünde verstanden.
Nun wäre natürlich zu fragen, wann denn eine Ehe im biblischen Sinne geschlossen wird. Standesämter gab es genauso wenig wie kirchliche Hochzeitszeremonien. »Er nahm sie zur Frau«, lesen wir, oder dass ein Vater seine Tochter jemandem »zur Frau gibt«. Ein Ritual, einen bestimmten Moment, in dem das geschieht, kann man daraus ableiten, aber die Voraussetzungen und Umstände sind weithin offen. Auch das Alter der möglichen Eheschließung dürfte aus heutiger Sicht bei manchem Befremden auslösen: Von Volljährigkeit ist nicht die Rede.
Es gibt, zum Beispiel unter den Mormonen in den USA aber auch bei Christen in Afrika oder Indonesien, noch heute Lebensmodelle, die sich am biblischen Grundsatz der erlaubten Mehrehe orientieren. Ihr Argument unter anderem: »Gott ändert seine Meinung nicht. Es ist statthaft und ein Zeichen des Segens, noch dazu wirtschaftlich sinnvoll, wenn ein Mann, vorausgesetzt er kann für ihren Unterhalt sorgen, mehrere Ehefrauen hat.«
Die meisten Gläubigen hierzulande wären vermutlich entsetzt, wenn jemand auf die Idee käme, das Ehemodell in seiner biblischen Version einführen zu wollen. Wie sie dem Argument, dass Gott seine Meinung nicht ändert, begegnen würden, wäre spannend zu beobachten. Vermutlich würde Paulus zitiert, aber nur zur Hälfte, denn die andere Hälfte, dass am besten niemand heiraten sollte, ließe man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beiseite.
Abschließend betrachtet: Der § 172 StGB hat in seiner Definition von »Ehebruch« mit dem biblischen Begriff kaum eine Übereinstimmung. Der Wandel in der Sexualgesetzgebung spiegelt den Wandel einer säkularisierten Gesellschaft, aber keine Abkehr von »biblischen Prinzipien«. Wir leben in dieser Gesellschaft und mit ihren Gesetzen, und es dürfte wohl eine gute Idee sein, sich daran zu halten. Ich bin also niemand, der eine Rückkehr zur Mehrehe vertreten würde. Allerdings kann ich sie auch nicht als »unbiblisch« klassifizieren.
Hat jemand von meinen männlichen Blogbesuchern mehrere Ehefrauen? Oder welche Blogbesucherin ist eine von mehreren Ehefrauen eines Mannes? Oder gibt es gar das Ehe-Modell einer Frau mit mehreren Männern?
Mehr zum Thema Polygamie: Wikipedia
Zum Bild: Jakob, Sohn des Isaak, trifft den Pastor - von johnbirch
Freitag, 3. April 2009
Eingerostet

Ich kam mir vor wie ein Anfänger, und infolgedessen haben wir uns an einen Anfänger-Modus gehalten: 5 Minuten joggen, 3 Minuten gehen, 5 Minuten joggen, 3 Minuten gehen und so weiter. Nun ja, das war einigermaßen machbar und erträglich.
Aber dennoch: Die Waderln zwickten, das Herzerl bumperte, das rechte Knie protestierte, die Lunge meldete Bedenken an.
Dennoch lautet der Beschluss: Wer bestimmt hier eigentlich, das Knie oder ich? Die Waderln oder ich? Also wird nun wieder regelmäßig etwas für die körperliche Ertüchtigung getan. Ich bin gespannt, wie schnell oder langsam die alte Form erreichbar sein wird.
Donnerstag, 2. April 2009
Dylan in Berlin - Kurzbericht

Ort und Zeit: Berlin, Germany, Max Schmeling Halle, 1. 4. 2009, 20:00 Uhr - 22:00 Uhr
Das Konzert beginnt mit 12 Minuten Verspätung, weil die Halle zu wenige Eingänge hat, um die Menschen rechtzeitig durch die Kontrollen zu schleusen.
Die Setlist:
01. The Wicked Messenger (Bob spielt Keyboard)
02. When I Paint My Masterpiece (Bob spielt Mundharmonika in der Bühnenmitte)
03. You Ain't Goin' Nowhere (Bob spielt Gitarre)
04. The Levee's Gonna Break (Bob spielt Keyboard und Mundharmonika)
05. My Back Pages (Bob spielt Keyboard und Mundharmonika)
06. Things Have Changed (Bob spielt Keyboard)
07. Tweedle Dee & Tweedle Dum (Bob spielt Mundharmonika in der Bühnenmitte)
08. Beyond The Horizon (Bob spielt Keyboard und Mundharmonika)
09. Stuck Inside Of Mobile With The Memphis Blues Again (Bob spielt Keyboard und Mundharmonika)
10. Love Sick (Bob spielt Keyboard)
11. Highway 61 Revisited (Bob spielt Keyboard)
12. Workingman's Blues #2 (Bob spielt Keyboard)
13. Thunder On The Mountain (Bob spielt Keyboard)
14. Like A Rolling Stone (Bob spielt Keyboard)
Die übliche »Wir sind jetzt weg, kommen aber noch mal wieder« Konzertunterbrechung
15. All Along The Watchtower (Bob spielt Keyboard)
16. Spirit On The Water (Bob spielt Keyboard und Mundharmonika)
Bobs große Ansprache: Thank you friends, I wanna introduce my band right now ...
17. Blowin' In The Wind (Bob spielt Keyboard und Mundharmonika)
Meine Eindrücke:
Die Soundqualität war passabel, lediglich beim ersten Song kämpften die Jungs am Mischpult (wir saßen direkt hinter ihnen) verbissen darum, Bob Dylans Stimme aus dem Sound herauszuholen. Wer den Song nicht kannte, verstand kein Wort. Beim Wicked Messenger gelangen die Einstellungen noch nicht, erst nach dem ersten Vers von Masterpiece stimmte der Sound.
Besonders herausragend: You ain't going nowhere, Love sick und dank der Gitarre All along the watchtower. Irgendwo auf der Bühne muss unerkannt Jimi Hendrix gespielt haben. Die beste Watchtower-Version die ich in vielen Jahren gehört habe.
Nicht gefallen hat mir Workingman Blues #2, das Lied passte irgendwie nicht in den ansonsten stimmigen und runden Ablauf. Auch die Band wirkte plötzlich unsicher oder bemüht, irgendwie in den Song heineinzufinden, und Bobs Stimme wurde zunehmend gelangweilt. Er verfiel gar in das gefürchtete Nuscheln. Zum Glück nur bei diesem einen Lied.
Alles übrige war hervorragend gespielt und zum Teil, wie erwartet, unerwartet neu arrangiert. Bob Dylan war recht gut aufgelegt, spielte mit Stakkatoeinlagen und erfand neue Melodieführungen, verwarf sie, erfand wieder neue, blieb dabei, spielte wieder mit der Melodie, schien zu experimentieren - alles andere als gelangweilte Routine. Es war spannend, es war unterhaltsam, es hat Spaß gemacht.
Die Band ist hervorragend, vor allem Tony Garnier am Bass, der das ganze Geschehen auf der Bühne im Griff hat und gnadenlos gut mit seinen Instrumenten umzugehen versteht.
Danke für den wunderbaren Abend, Bob!
P.S.: Nachtrag um 14:15 Uhr - Ganz anders sieht das mit dem Workingman Blues #2 Nic: Bob Dylan in der Schmeling-Halle
P.P.S.: Illegales Foto von Nic - frech von mir gemopst. In größerem Format dort zu finden.
Gastbeitrag Hermann Löns: Frühlingsabend
Der Abendstern blinkt durch die Zweige,
Es schwimmt der Wald in blauem Duft,
Die allerletzte Drossel flötet,
So weich und milde ist die Luft.
Die gelben Haselkätzchen zittern
Im Abendwinde hin und her,
Ich träume in den Frühlingsabend
Und meine Brust seufzt tief und schwer.
Es ist ein Seufzer voller Sehnsucht,
Halb ist es Leid, halb ist es Lust,
Auch du denkst meiner diese Stunde,
Schwer hebt sich jetzt auch deine Brust.
Es schwimmt der Wald in blauem Duft,
Die allerletzte Drossel flötet,
So weich und milde ist die Luft.
Die gelben Haselkätzchen zittern
Im Abendwinde hin und her,
Ich träume in den Frühlingsabend
Und meine Brust seufzt tief und schwer.
Es ist ein Seufzer voller Sehnsucht,
Halb ist es Leid, halb ist es Lust,
Auch du denkst meiner diese Stunde,
Schwer hebt sich jetzt auch deine Brust.
Mittwoch, 1. April 2009
Beyond here lies nothing
Ein wunderbarer Song aus dem Ende April erscheinenden Album »Together Through Life« wurde 24 Stunden lang auf der offiziellen Bob-Dylan-Seite angeboten. Wenn das ganze Album die Qualität dieser Aufnahme hat, wundert es mich nicht, dass etliche Journalisten, die vorab die komplette CD hören durften, davon ausgehen, »Together Through Life« würde unweigerlich zum »Album of the Year« gekürt werden müssen.
Bob Dylan hat ein simples, bezauberndes, kleines Liebeslied zustande gebracht, die Instrumentierung ist perfekt und seine Stimme (er verfügt über verschiedene Singstimmen) genau die, die Fans wie ich besonders lieben.
Dass ich den Song heute Abend in Berlin live hören werde, steht nicht zu erwarten. Alles (zum Beispiel die Anheuerung eines Akkordeon-Spielers) deutet darauf hin, dass die Lieder von der neuen CD dem »Roundhouse«-Auftritt in London vorbehalten bleiben. Ein wunderbarer Konzertabend steht mir dennoch ab 20 Uhr bevor.
Falls Blogleser heute abend dabei sind: Ich bin der mit dem Hut. Aber nicht der mit dem Hut auf der Bühne, das ist Herr Dylan. Oder einer seiner Musiker.
;-)
Bob Dylan hat ein simples, bezauberndes, kleines Liebeslied zustande gebracht, die Instrumentierung ist perfekt und seine Stimme (er verfügt über verschiedene Singstimmen) genau die, die Fans wie ich besonders lieben.
Oh well, I love you pretty babyWer den Download-Day auf BobDylan.com verpasst hat, muss allerdings - Croz sei Dank - den Kopf nicht hängen lassen. Hier geht es lang: Beyond Here Lies Nothing
You're the only love I've ever known
Just as long as you stay with me
The whole world is my throne
Beyond here lies nothin'
Nothin' we can call our own
Well, I'm movin' after midnight
Down boulevards of broken cars
Don't know what I'd do without it
Without this love that we call ours
Beyond here lies nothin'
Nothin' but the moon and stars
Down every street there's a window
And every window's made of glass
We'll keep on lovin' pretty baby
For as long as love will last
Beyond here lies nothin'
But the mountains of the past
Well, my ship is in the harbor
And the sails are spread
Listen to me, pretty baby
Lay your hand upon my head
Beyond here lies nothin'
Nothin' done and nothin' said
Dass ich den Song heute Abend in Berlin live hören werde, steht nicht zu erwarten. Alles (zum Beispiel die Anheuerung eines Akkordeon-Spielers) deutet darauf hin, dass die Lieder von der neuen CD dem »Roundhouse«-Auftritt in London vorbehalten bleiben. Ein wunderbarer Konzertabend steht mir dennoch ab 20 Uhr bevor.
Falls Blogleser heute abend dabei sind: Ich bin der mit dem Hut. Aber nicht der mit dem Hut auf der Bühne, das ist Herr Dylan. Oder einer seiner Musiker.
;-)
Heute wird er 80: Milan Kundera

Milan Kundera wurde in Brno (Tschechien) geboren, er lebt seit 1975 in Frankreich und schreibt auch seine Literatur in französischer Sprache. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen wurde ihm in der tschechischen Heimat seinerzeit zuerst seine Dozentur als Professor an der Prager Akademie für Musik und Dramatik aberkannt, dann folgte die Verbannung seiner Bücher aus allen öffentlichen Bibliotheken und 1970 ein Publikationsverbot. Er war bereits in Paris tätig, als ihm schließlich auch noch die tschechische Staatsbürgerschaft entzogen wurde.
Ich denke, daß man das Leben mit allem Für und Wider annehmen muß. Das ist das erste Gebot, noch vor den zehn anderen. Alle Ereignisse liegen in Gottes Hand, und wir wissen nicht über ihr morgiges Schicksal, womit ich sagen will, das Leben mit allem Für und Wider anzunehmen bedeutet, auch Unvorhergesehenes anzunehmen. (Aus dem Buch »Abschiedswalzer«)Seine Heimat, die Tschechische Republik, besuchte er, nach dem Zusammenbruch des Kommunismus politisch rehabilitiert und wieder in den Bibliotheken zu finden, nur selten und ausschließlich anonym. Womöglich fällt es ihm doch schwer, »das Leben mit allem Für und Wider« tatsächlich anzunehmen? Darüber mögen sich diejenigen ein Urteil anmaßen, die selbst Vertreibung, Berufsverbot und Verfolgung erlitten haben; ich enthalte mich der Wertung.
Im Jahr 2008 gab es Schlagzeilen um Milan Kundera. Es wurde ein Dokument entdeckt, das belegen soll, er habe als junger Reformkommunist am 14. März 1950 einen Kurier der Amerikaner, Miroslav Dvorácek, an die tschechische Version der Stasi verraten.
Dass er in jungen Jahren Kommunist mit großen Hoffnungen auf Gerechtigkeit war, hat Milan Kundera nie bestritten. Zu den Vorwürfen des Verrats gab er 2008 und seither allerdings keinen Kommentar ab. Der von den Medien ziemlich aufgebauschte Fall, der sich auf ein einziges Dokument stützt, in dem Kunderas Name erwähnt wird, bleibt letztendlich ungeklärt, da keine Zeugen mehr verfügbar sind.
Günter Grass hat mittlerweile erzählt, wie er in jungen Jahren von der Nazi-Propaganda angesteckt wurde. Heute wird ihm niemand vorwerfen, mit braunem Gedankengut umzugehen. Genauso kann heute niemand ernsthaft Milan Kundera unterstellen, dem linken Extremismus zuzuneigen.
Ich schätze Milan Kundera als einen der Autoren, die mich mit ihren Werken stets gut unterhalten, gefesselt und bereichert, häufig auch amüsiert haben. Anlässlich seines heutigen 80sten Geburtstages bedanke ich mich für die wunderbaren Stunden, die mir seine Werke schon geschenkt haben und - bei erneuter Lektüre - wieder schenken werden. Seine Bücher zählen zu denen, die man wiederholt lesen möchte.
P.S.: Foto von einer polnischen Fanseite - was da so alles geschrieben steht, kann ich nicht entziffern.
Dienstag, 31. März 2009
Nein, da ist keine Frau.

Quelle und mehr davon: Onlinewahn - Kippbilder
P.S.: Ich bin beim Lektorieren eines Buches über Kommunikation darauf gestoßen. Mehr zum Buch, wenn es in ein paar Wochen erschienen sein wird.
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