Mittwoch, 30. September 2009

Unser Bruder Judas

Einige biblische Texte hört man selten in einer Predigt und liest auch kaum jemals eine Auslegung dazu. Zum Beispiel diese drei Verse aus Apostelgeschichte 1, in denen Petrus über Judas berichtet:
…denn er gehörte zu uns und hatte dieses Amt mit uns empfangen. Der hat einen Acker erworben mit dem Lohn für seine Ungerechtigkeit. Aber er ist vornüber gestürzt und mitten entzweigeborsten, sodass alle seine Eingeweide hervorquollen. Und es ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, sodass dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das heißt Blutacker.
Im Matthäusevangelium finden wir eine abweichende Version, dort tut Judas Buße (»Ich habe Unrecht getan, dass ich unschuldiges Blut verraten habe«), gibt das Geld zurück und erhängt sich anschließend. Hier in der Apostelgeschichte kauft er ein Feld mit seinem Lohn für den Verrat und stürzt, was zu einer tödlichen Verletzung führt.
Er stirbt allein in einer Blutlache. Oder allein am Strick. Wie auch immer: Er stirbt in dem Wissen, dass er ein Sünder ist und denkt möglicherweise bis zum letzten Moment seines Lebens, dass Gott ihn nicht mehr haben will.

Für Judas gibt es kein Ostern. Er gibt keine Auferstehung. Ihm leuchtet nicht das Licht, das von keiner Finsternis überwältigt werden kann. Judas hat keine Erwartungen an die Zukunft, weiß nicht, dass Jesus auferstanden ist. Er legt seine Finger nicht in die Wundmale seines Rabbi. Er nimmt nicht an der Mahlzeit am Seeufer teil, die Jesus seinen fischenden Jüngern vorbereitet. Er wird nie mit Freude erfüllt, erlebt nicht, wie der Heilige Geist auf die versammelten Jünger fällt.
Er war auch nicht mehr dabei, als Jesus vor seiner Kreuzigung mit seinen Jüngern das Brot brach und den Wein austeilte. Er weiß nichts vom Abendmahl, von Versöhnung durch das Opfer des Lammes für die Sünden der Welt.*
Er wählt den Tod, bevor er erkennen kann, dass der Tod besiegt ist.

Unser Bruder Judas. Hat er etwas getan, was nicht vergeben werden könnte? Wieso scheitert er, der Jesus verrät, und Petrus, der seinen Meister drei Mal verleugnet und sich dabei selbst verflucht, wird zum Felsen, auf dem die Gemeinde gebaut werden kann? War die Sünde des Judas schlimmer als die des Petrus? Gab es für seinen Fall keine Vergebung?
Keineswegs, und wenn wir schon bei der Sache sind: Weder Petrus noch Judas waren besser oder schlechter als irgendjemand von uns. Wir sind alle schuldig vor Gott, daran gibt es nichts zu zweifeln. Es sei denn, jemand unter meinen Lesern wäre frei von jeglicher Schuld – in diesem Fall: Herzlichen Glückwunsch.
Aber wir, die wir uns als Menschen verstehen, die Vergebung brauchen, haben mit Petrus etwas gemein, was Judas nicht vergönnt war. Wir hatten oder haben jemanden, der uns von der Gnade, der Möglichkeit, dass uns vergeben wird, zu berichten wusste. Womöglich liegt hier die Ursache dafür, dass Judas so früh zu Tode kam, egal ob er nun gestürzt ist oder sich erhängt hat:
Judas ist allein. Er trägt seine Last mit sich in den Tod, weil er aus der Gemeinschaft ausgeschlossen ist, in der er das Wort von der verfügbaren Gnade hätte vernehmen können. Seine Ohren hören nichts von Vergebung, von Liebe, von neuem Anfang. Das alles erzählt ihm niemand in seiner Einsamkeit.

Wie hätte wohl die erste Gemeinde ausgesehen, wenn Judas wie Petrus Vergebung empfangen hätte? Jesus hatte wieder und wieder gesagt, dass seine Jünger Vergebung in seinem Namen predigen (und praktizieren!) sollten. Es war gerade die Vergebung von Sünden, die Jesus häufig Widerspruch von seinen religiösen Zeitgenossen einbrachte. Die Sache war ihm so wichtig, dass er nicht davon abließ, sich den Menschen zuzuwenden, ihre Sünden zu vergeben und Gnade zu verkünden. Wäre Judas ein Apostel geworden, in dessen Verkündigung »Amazing Grace« die zentrale Rolle gespielt hätte?

Womöglich war Judas dazu vorherbestimmt, Jesus zu verraten. Es kann sein, dass sich alles bis zum Verrat so entwickeln musste. Darüber debattieren Theologen – hier ist es nicht entscheidend. Meine Frage ist vielmehr: Ist Judas zu früh in den Tod gestürzt? Er hat sich der Gnade, von der er als Nachfolger Jesu oft gehört hatte, nicht bedient. Aber hat ihn jemand aus dem Kreis der Jünger aufgesucht, ihn an die Vergebung erinnert? Vermutlich war es für die übrigen Jünger zu schmerzhaft, ausgerechnet zu dem zu gehen, der ihren Meister an die Feinde verkauft hatte. Es war wohl leichter, ihn als das Problem zu identifizieren, als denjenigen, der an allem schuldig geworden war. Das würde auch mir leicht fallen: Judas ist der Verräter, nicht ich!
Hand aufs Herz: Wir suchen alle gerne nach dem Sündenbock, damit wir uns nicht mit der beklemmenden Wahrheit beschäftigen müssen, dass wir keineswegs ohne Schuld sind.

Haben die Jünger Buße getan, dass sie Judas in seinen Tod, ob nun durch Erhängen wie bei Matthäus oder Sturz wie bei Lukas, haben laufen lassen? Sie waren beauftragt, der Welt die frohe Botschaft der Gnade zu verkünden, und die Gnade brauchten sie selbst genauso wie jeder von uns. Vielleicht auch wegen der Tatsache, dass sie ihren Bruder Judas alleine gelassen haben.
Wir alle, sofern wir noch sündigen (was bei mir der Fall ist), müssen immer wieder hören, wer Gott ist und was er will, was er für uns bereits getan hat. Wir müssen einander von unseren Fesseln der Schuld befreien helfen, indem wir einander an das Bekenntnis der Schuld und die Vergebung erinnern. Wir müssen durch die Isolation durchdringen, die ein Sünder um sich aufgebaut haben mag, damit wir mit ihm vor Christus stehen und um Gnade bitten können. Sonst landet er womöglich im Selbstmord, oder seine Eingeweide platzen aus dem aufgerissenen Bauch – ohne dass ihn jemand jemals darüber informiert hat, dass absolute keine Sünde zu groß für Gottes Gnade ist.

Niemand muss ihm Gericht und Verdammnis predigen: Judas weiß genau, dass er schuldig geworden ist. Er ist einsam, ausgestoßen, weil er sich selbst aus dem Kreis der Jünger entfernt hat. Also selbst schuld? So gesehen bestimmt. Aber keiner kommt und lädt ihn zum Abendessen ein. Niemand bringt ihm eine warme Mahlzeit, es gibt keine kleine Geste, die sagt: Du bist dennoch nicht allein. Er kann sein Herz nicht ausschütten, seine Verzweiflung nicht mitteilen, es gibt keinen Arm, der sich tröstend um seine Schulter legt und ihm einen Funken Wärme schenkt.

Judas hat als Jünger Kenntnis von dem, was Jesus getan und verkündet hat. Nur in seiner dunkelsten Verzweiflung ist dieses Wissen verschüttet unter Schuld und Schmerz. Wie sieht es mit unseren Nachbarn aus? Hat ihnen jemand von der Gnade Gottes erzählt? Wer bereitet ihnen eine warme Mahlzeit, die ausdrückt: Du bist nicht allein! Wer hilft dem kaum Deutsch sprechenden Kind aus der Nachbarschaft bei den Hausaufgaben, damit es weiß, dass sein Schicksal nicht belanglos ist? Wer schenkt dem Obdachlosen einen Mantel, einfach weil er ein Mensch in Not ist? Wer lässt die zornigen Jugendlichen, die Autos anzünden und überhaupt alles zerstören wollen, spüren, dass nicht die ganze Welt gegen sie ist?

Vielleicht sind wir zu beschäftigt mit dem Hören von Predigten, der Anbetung, dem »Soaken« und der Organisation des nächsten Gemeindefestes. Während wir das 99ste Buch über die Gaben des Heiligen Geistes lesen, geht Judas hinaus auf das Feld und kommt zu Tode.

Tröstlich: Er ist selber schuld, er hätte schließlich auch zu uns kommen können, die Tür ist ja jeden Sonntag offen, oder etwa nicht?


* Nachträgliche Streichung / Korrektur: Gemäß dem Bericht im Lukasevangelium hat Judas am Abendmahl teilgenommen - das hatte ich nicht im Kopf beim Schreiben (siehe Kommentare).

P.P.S.: Inspiriert wurde dieser Text von einer Predigt, die Nadia Bolz-Weber geschrieben hat (einige Passagen habe ich von ihr übernommen / übersetzt).

Dienstag, 29. September 2009

Nur ein Glas pro Tag!


Gefunden: Irgendwo im Netz, weißnichtmehrwo. Prost!

Montag, 28. September 2009

Gestern: Wählen gegangen.

Wir Berliner sind ja nun mal wir Berliner. Nicht unbedingt so, wie die Bewohner des übrigen Landes. Auch an den Wahlergebnissen ist das jedes Mal abzulesen.
Bei obigem Ergebnis war ich mit meinen beiden Stimmen beteiligt, denn das ist der Wahlkreis, dem ich wegen des Wohnortes zugeordnet bin. Auch bei dem folgenden Ergebnis ist naturgemäß meine Wahl enthalten:
Nichts zu tun habe ich mit dem, was in jenem Teil unserer Stadt zustande gekommen ist, der auch 20 Jahre nach dem Ende der Teilung der Stadt zeigt, dass eben nicht immer zusammenwächst, was zusammen gehört.
Oder gehört hier etwas einfach nicht zusammen und wird daher auch nicht zusammenwachsen?
Wie auch immer - nun wird sich zeigen, ob die neue Bundesregierung, die ja zum Teil die alte sein wird, in der Lage ist, sich an die Wahlversprechungen zu erinnern und - wenn das der Fall sein sollte - diese auch in konkrete Politik umzusetzen. In spätestens vier Jahren wird der Wähler darüber befinden, ob und wie das gelungen ist.

Sonntag, 27. September 2009

Heute: Wählen gehen!

Denn:
Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen. -Winston Churchill

Samstag, 26. September 2009

Vollmacht für alle? Segen zum Abholen?

In manchen frommen Kreisen wird verkündet, dass alle Gläubigen alle Vollmacht für alle Gegebenheiten des Lebens und Anspruch auf allen erdenklichen Segen haben. Diese Lehre wird mit zum Teil sehr konstruierten »biblischen« Belegen untermauert, aber dieses Fundament hat, wenn man einen Blick in die Geschichte der ersten Gemeinde, wie sie Lukas aufgeschrieben hat, wirft, keinen Bestand. Das oft gehörte »Du musst die Vollmacht nur ergreifen (wie immer das auch aussehen soll), den Segen nur abholen, weil alle Verheißungen für dich persönlich gelten« hat überhaupt nichts mit den Realitäten der ersten Gemeinde zu tun.

Nach dem Pfingsttag wurden dem Bericht in der Apostelgeschichte zufolge tausende Menschen gläubig und die Gemeinde wuchs auch in den anschließenden Wochen täglich. Doch wenn es darum ging, dass Kranke geheilt werden sollten, war offensichtlich diese Masse von Christen machtlos, nur einzelne konnten etwas ausrichten: »Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hände der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig beieinander. Von den andern aber wagte keiner, ihnen zu nahe zu kommen; doch das Volk hielt viel von ihnen. Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten - eine Menge Männer und Frauen -, sodass sie die Kranken sogar auf die Straßen hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus käme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele.«
Anstatt also zu Tausenden die Kranken zu heilen und andere Wundertaten zu bewirken, wartete man im Sonnenschein, bis Petrus vorbei kam.

Nicht nur Petrus, sondern »die Apostel«, heißt es in dem obigen Textausschnitt. Stephanus war nun kein namentlich erwähnter Apostel, aber auch von ihm wird Vergleichbares berichtet: »Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.« Das bekam ihm nicht sonderlich gut, er wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet. »Er aber, voll Heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn ein, stießen ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes, der hieß Saulus, und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er.«
Der erste von vielen Christen, die wegen ihres Glaubens umgebracht wurden. Er hatte offensichtlich keine Gelegenheit gehabt, einem Vollmachts- und Wohlstandsprediger zuzuhören, der ihn darüber hätte aufklären können, dass es einen »geistlichen Kampf« gibt, den jeder Christ gefälligst zu gewinnen hat - schließlich kann er ja die Vollmacht dazu »ergreifen«.

Der nächste namentlich erwähnte nicht apostolische Wundertäter ist Philippus: »Philippus aber kam hinab in die Hauptstadt Samariens und predigte ihnen von Christus. Und das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat. Denn die unreinen Geister fuhren aus mit großem Geschrei aus vielen Besessenen, auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund gemacht; und es entstand große Freude in dieser Stadt.« Philippus überlebt die Verfolgung, soweit wir wissen. Jedoch nicht, weil er »mehr Glauben« hat als Stephanus (im übrigen soll ja die Größes eines Senfkornes ausreichen), auch nicht weil er irgend etwas proklamiert oder eine »geistliche Schlacht« gewinnt.

Der Apostel Paulus stellt in seinem Brief an die Gemeinde in Korinth einige rhetorische Fragen: »Sind etwa alle Apostel? Alle Propheten? Alle Lehrer? Haben alle Wunder-Kräfte? Haben alle Gnadengaben der Heilungen? Reden alle in Sprachen? Legen alle aus?« Die Antwort ist natürlich: Nein. Alle diese Gaben, für deren Ausübung Vollmacht des Heiligen Geistes zweifellos notwendig ist, sollten in der Gemeinde vorhanden sein, aber nicht jeder von uns hat die Vollmacht für die gleichen Dinge wie ein anderer.

Wenn dir also mal wieder jemand erzählen will, dass alle Verheißungen und alle Vollmacht und aller Segen nur darauf warten, von dir »ergriffen« zu werden, dann empfehle ich einen Blick oder zwei in die Bibel. Dort finden wir ganz andere Sachverhalte. Der einzige, der uneingeschränkte Vollmacht hatte, verzichtete (nicht nur) im Augenblick größter Bedrängnis darauf, sie anzuwenden. »Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?« ... »Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hätte ihn längst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehört und hoffte, er würde ein Zeichen von ihm sehen. Und er fragte ihn viel. Er aber antwortete ihm nichts.«

Und wenn dir mal wieder jemand erzählen will, dass du nur zugreifen musst, um ein sorgen- und leidfreies Leben zu genießen, dann wirf ebenfalls einen Blick oder zwei auf das, was Jesus gelehrt hat: »Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird's verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.« ... »Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.« ... »Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten.«

Das klingt so gar nicht nach Wohlstandsgarantie und High Life.

Freitag, 25. September 2009

Vor der Wahl für nach der Wahl

Die Wahl ist nur noch 2 Tage entfernt, und schon bald werden in den Koalitionsgesprächen die Weichen für die nächsten vier Jahre gestellt. Wer auch immer die Wahl gewinnt: Wir möchten, dass die nächste Bundesregierung sich für Entwicklung und gegen Armut stark macht. Der Artikel ONE fordert die künftigen Koalitionäre dazu auf. Die Unterschriften wird ONE zu den Koalitionsverhandlungen an die Verhandlungspartner übergeben.

So lautet der Artikel ONE im Wortlaut:
Die Bundesregierung hat die Verpflichtung, entschieden gegen extreme Armut in der Welt vorzugehen. Die Erfolge der vergangenen Jahre zeigen, dass es einen Weg aus der Armut gibt. Deutschland hält die Versprechen an Afrika ein und stellt bis 2010 0,51 Prozent und bis spätestens 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereit.

Eigenverantwortung der Entwicklungsländer sowie transparente und koordinierte Unterstützung sind der Schlüssel für eine hochwirksame und effiziente Entwicklungszusammenarbeit. Diese muss sich an den Millennium-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen ausrichten. Die deutsche Regierung baut daher erfolgreiche Programme in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft, Bildung und Infrastruktur aus. Zudem unterstützt Deutschland eine Handelsinitiative für Afrika und ein gerechtes Entschuldungsverfahren für Länder, die von untragbaren Schulden bedroht sind.
Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Menschen den Artikel unterschreiben, denn Politiker schielen nun mal immer nach den großen Zahlen, egal in welcher Partei sie auch zu finden sind.

Hier kann man unterstützen und unterschreiben: Artikel ONE

Vorher - Nachher

vorher nachher

So sah es kürzlich (als ich wie jedes Jahr zum Herbstanfang beschenkt wurde) auf dem Wohnzimmertisch aus. Es gibt so gut wie keinen Grund anzunehmen, dass mein seit vielen Jahren (20 etwa) stillgelegtes Hobby der Fotographie nicht in absehbarer Zeit wieder aufleben wird.

Donnerstag, 24. September 2009

Vom Waldmurmeltier und vom Flugzeug

Ich kann nicht einmal sagen, dass ich nicht wusste, was ich tat. Wer einen Ausschnitt aus einem noch nicht erschienenen Buch liest, weiß, dass er außer dem Ausschnitt nichts zu lesen bekommt. Schon gar nicht wird er erfahren, wie es nach dem Ausschnitt weiter geht.

Stephen King hat einen weiteren Roman geschrieben, der am 11. Oktober erscheinen wird. Auf der zugehörigen Webseite http://promo.simonandschuster.com/underthedome/22177_main.php gibt es besagten Ausschnitt zu lesen, den ich verschlungen habe. Und nun kann, nun will ich nicht bis zum 11. Oktober darauf warten, wie es weitergeht. Aber ich muss wohl, es sei denn, Amazon ist so freundlich, den Roman (wie oft bei Vorbestellungen) einen Tag zu früh zu liefern (damit die Vorbesteller ihn nicht später in Händen halten als diejenigen, die in die Buchhandlungen stürmen). Dann kann ich schon am 10. Oktober weiterlesen.

Die Besetzung des Buches ist vielversprechend. Da ist zum Beispiel Big Jim. A used car dealer with a fierce smile and no warmth, he’d given his heart to Jesus at age sixteen and had little left for his customers, his neighbors, or his dying wife and deteriorating son. The town’s Second Selectman, he’s used to having things his way. He walks like a man who has spent his life kicking ass.
So etwas soll ja vorkommen: Jemand gibt sein Herz Jesus und fortan hat er kein Herz mehr für seine Mitmenschen. Ich kenne solche Fälle. Vielleicht wäre es besser, das Herz zu behalten und Jesus einzuladen, darin zu wohnen?
Und da ist Scarecrow Joe, a 13-year-old also known as “King of the Geeks” and “Skeletor, a bona fide brain whose backpack bears the legend “FIGHT THE POWERS THAT BE.” He’s smarter than anyone, and proves it in a crisis.
In seinem Roman »Desperation« hatte Stephen King einen Zwölfjährigen als Helden, David Carver, ein Junge, der in direktem Kontakt mit Gott steht und eine Gruppe Überlebender in den Kampf gegen das Böse führt. Ich bin gespannt, ob Scarecrow Joe vielleicht ebenfalls Jesus in sein Herz eingeladen hat, sattt es ihm abzugeben. Für Joe hat Stephen King sogar - der Mann denkt mit, was zeitgemäß ist! - einen Blog eingerichtet: http://www.scarecrowjoe.com/ Auf dem Blog von Joe finden sich auch Gedanken zu Stephen Kings Geschichten und - herrlich - eine Menge Hintergrundwissen über den Schauplatz des Romans, der noch nicht erschienen ist. Sogar die fiktive Stadt Chester's Mill hat eine eigene Webseite bekommen: http://www.chestersmill.com/

In einem Interview vor ein paar Monaten meinte Herr King, ihm sei - endlich - etwas ähnliches wie »The Stand« gelungen, jenes bisher unübertroffene Endzeit-Epos, in dem Gott einer Handvoll Menschen den finalen Kampf gegen Satan zumutet. Kann ein Autor, kann Stephen King, ein solches Meisterwerk noch übertreffen oder zumindest etwas Vergleichbares schaffen? Er hat fünf Jahre an dem neuen Buch geschrieben. Womöglich war er es leid, von Fans und Kritikern immer wieder zu hören, dass sein bestes Buch inzwischen uralt ist. Also warum nicht ein neues bestes Buch schreiben?

Ob dies der Fall ist, bleibt abzuwarten. Und genau das ist mein Problem. Ich muss warten. Willnichtwarten. Mussdochwarten.

P.S.: Foto von StephenKing.com

Mittwoch, 23. September 2009

Ein postcharismatischer Bumper Sticker

Klar, unklar, aufklar

Beim Überfliegen der Nachrichten fällt mir gelegentlich eine Schlagzeile nicht wegen des Inhaltes sondern wegen des Umganges mit der Sprache auf. So wie diese Meldung:


Klar scheint mir: Geklärt ist etwas, was nicht mehr unklar ist. Aufgeklärt wird etwas, was unklar war, aber klar werden soll. Ungeklärt ist alles, was nicht klar geworden ist.

Unaufgeklärt, meint der Autor der Schlagzeile, bliebe der Tod jenes Politikers. Will er uns damit sagen, dass die Aufkläung misslungen ist oder dass sie noch im Gange wäre oder dass ihm das Wort »ungeklärt« viel zu simpel schien?

Ganz abgesehen davon: Der Tod Möllemanns scheint mir keiner Klärung zu bedürfen, denn der steht fest. Unklar sind die Umstände des Todes.

Ein anderes, wohl noch nicht begonnenes Unterfangen:

Ich bin gespannt. Bleiben die Störfälle ungeklärt, unaufgeklärt oder gelingt dieses Mal eine Klärung - womöglich gar eine Aufklärung?