Dienstag, 26. Januar 2010
Mädchen erschossen?
Ja ja, Online-Redakteure und das Sprachvermögen... - ein endloses Glücksspiel. Das Mädchen wurde erschossen, nachdem* offenbar der Angriff** des Wildschweins nicht zum Ziel geführt hat.
Womöglich wurde aber auch das Kaufhaus erschossen - falls so was geht.
Oder wie? Oder was?
*vermutlich ist mit dem Wort »Darufhin« ja »Daraufhin« gemeint.
** vermutlich ist mit dem Wort »attakiert« ja »attackiert« gemeint.
Montag, 25. Januar 2010
Black or White
Am gestrigen Nachmittag galt es, den Geburtstag eines Enkels zu feiern. Zahlreiche der Geburtstagsgäste wurden von meiner Kamera festgehalten, darunter auch diese beiden Teenager. Die Fotos beweisen, dass Michael Jackson recht hatte: Makes no difference if your black or white.
Schön ist, was gefällt. Mir gefallen beide. Ich würde mir zwar persönlich keinen Ring in die Lippe einbauen lassen wie die junge Dame und auch die Frisur des jungen Mannes ist eher nicht für meine Art von Haaren geeignet, aber was macht das schon. Gerade in der vielfältigen Erscheinungsform der Menschen liegt ja ein großer Teil der Schönheit der Welt begründet.
Freitag, 22. Januar 2010
Pro und Kontra Fleiß und Faulheit
Mancher sagt ja, dass zu viel Arbeit gar nicht gesund sei. Also habe ich mal in einem weisen Buch nach dem Pro und dem Kontra gesucht:
Pro: Wer mit lässiger Hand schafft, wird arm; aber die Hand der Fleißigen macht reich. Die Hand der Fleißigen wird herrschen, aber die lässige wird fronpflichtig sein. Nicht erjagt der Lässige sein Wild; aber kostbares Gut eines Menschen ist es, wenn er fleißig ist. Die Seele des Faulen begehrt, und nichts ist da; aber die Seele der Fleißigen wird reichlich gesättigt. Die Gedanken des Fleißigen führen nur zum Überfluss; und jeder, der hastig ist, es ist nur zum Mangel.
Kontra: Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise. Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine lässige Seele wird hungern. Bis wann willst du liegen, du Fauler? Wann willst du von deinem Schlafe aufstehen? Wie der Essig den Zähnen, und wie der Rauch den Augen, so ist der Faule denen, die ihn senden. Die Seele des Faulen begehrt, und nichts ist da; aber die Seele der Fleißigen wird reichlich gesättigt. Der Weg des Faulen ist wie eine Dornhecke, aber der Pfad der Aufrichtigen ist gebahnt. Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine lässige Seele wird hungern. Der Faule spricht: Ein Löwe ist draußen; ich möchte ermordet werden mitten auf den Straßen! Die Begierde des Faulen tötet ihn, denn seine Hände weigern sich zu arbeiten.
Klar. Die Pro-Argumente gefallen mir besser. Also werde ich fleißig sein. Andererseits sind doch gewisse Bedenken dabei: Der Autor der meisten dieser Weisheiten, ein gewisser König Salomo, endete in Wahnsinn und Ausschweifungen recht jämmerlich, so etwa wie es heutzutage manchen Popstars oder Millionenerben ergeht. Hm. Hm hm. Vielleicht waren ja all der Überfluss, sein Herrschen, seine annähernd 1.000 Frauen gar nicht so gut für ihn? Ist er wirklich ein weiser Ratgeber? Oder war sein Rat weise, er selbst hat ihn jedoch ignoriert? Hm Hm. Hm
Donnerstag, 21. Januar 2010
Ich darf Thüringen helfen!
Gestern bekam ich Post aus Thüringen. Selten erreicht mich ein Brief vergleichbaren Inhaltes, der letzte ist so viele Jahre her, dass ich nicht mehr weiß, wann und weshalb ich ihn damals bekommen habe.
Jedenfalls bietet mir dieser Brief die Gelegenheit, dem Land Thüringen mit 20 Euro zu helfen. Wobei? Laut Amtsblatt ist mein Geld vernünftig verplant:
Die Angaben über die Zuweisungen an gemeinnützige Einrichtungen sind aufgegliedert in folgende Bereiche:
Straffälligen- und Bewährungshilfe,
allgemeine Jugendhilfe,
Hilfe für gesundheitsgeschädigte und behinderte Kinder,
Hilfe für Suchtgefährdete,
Alten- und Hinterbliebenenhilfe,
allgemeines Sozialwesen,
Verkehrserziehung und Verkehrssicherheit,
Natur- und Umweltschutz,
Sonstiges.
Nun könnte man trefflich darüber streiten, ob der Herr im Bild, das von zweifelhafter Qualität ist, mir ähnlich sieht oder nicht. Man könnte auch sagen, dass der Herr im Bild, der mir so ähnlich sieht, einen Dodge Nitro fährt und nicht das abgebildete Fahrzeug, bei dem es sich, dem Begleitbrief zum Foto zufolge, um einen »FORD (USA)« handelt. Ford USA – da gibt es ja den Explorer, den Taurus, den Mustang… – von einem Windstar ist jedenfalls im Brief nicht die Rede.
Aber wer würde nicht für die oben aufgezählten guten Zwecke 20 Euro spenden wollen? Man soll ja nicht kleinlich sein, wenn es um so viel Hilfe geht, für Suchtgefährdete, für Alte, für Hinterbliebene, für die Jugend und gar für Kinder…
Na ja. Es ist eines der letzten Fotos vom Ford Windstar, und das einzige in so mieser Qualität. Ich bekomme, da ich mich an Geschwindigkeitsbegrenzungen meist zu halten pflege, so selten Gelegenheit, etwas für die Straffälligenhilfe, allgemeines Sozialwesen oder den Natur- und Umweltschutz zu tun, dass ich dem Land Thüringen in den nächsten Tagen 20 Euro zukommen lassen werde, ohne zu murren.
Mittwoch, 20. Januar 2010
Haiti die Schulden erlassen - wenn nicht jetzt, wann dann?
Die entwicklungspolitische Organisation ONE fordert 890 Millionen US-Dollar für Haiti in Form eines Schuldenerlasses. 890 Millionen US-Dollar - so viel schuldet Haiti dem Internationalen Währungsfonds, der Interamerikanischen Entwicklungsbank und einer Handvoll weiteren Gläubigern.
Unterzeichne ONEs Petition und bitte Haitis Gläubiger, rasch zu handeln und Haiti seine Schulden zu erlassen.
Haiti steht vor einem schwierigen Wiederaufbau. Wir können helfen, indem wir das Land von seiner Schuldenlast befreien. Unser Ziel: 100.000 Unterstützer für die Petition. Einfach auf das Bild oder hier http://www.one.org/de/mitmachen/haiti/ klicken.
Danke für Deine Mithilfe!
Dienstag, 19. Januar 2010
Keine Beschwerde
Nun wäre es Torheit, sich über zu viel Arbeit zu beschweren, denn Arbeit bedeutet Einkommen und ich gehöre nicht zu denjenigen, die sich vor den Mühen des Broterwerbes scheuen, wenn die Möglichkeit besteht, einen solchen zu verwirklichen.
Da gestern ein sehr kurzfristiges CD-Projekt hereinkam und gleichzeitig in meinem »normalen« Job umfangreiche zusätzliche Arbeiten durch viele Änderungen der Gesetze und Vorschriften im Personalwesen (Stichworte Elena / Steuerentlastungsgesetz / Wasnochalles) und die damit verbundenen Änderungen in der Software und den Stammdaten anstehen, wird auch in den nächsten Tagen dieser Blog relativ brach liegen.
Ich bin also nicht faul, dann müsste ich ja zur Ameise gehen, sondern wieder mal ausgelastet. Jedoch gilt nach wie vor, was der liebenswerte rosarote Panther zu sagen pflegte: Heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!
Sonntag, 17. Januar 2010
Weil der Pastor viel zu tun hat…
…meldet sich bei Anruf auch in frommen Unternehmungen heutzutage zunächst der Telefoncomputer:
Guten Tag und vielen Dank für Ihren Anruf bei der Seelsorgehotline der Gemeinde für alle Fälle.
Bitte wählen Sie aus dem folgenden Telefonmenü:
Wenn Sie eine Zwangsneurose haben, drücken Sie mehrfach die 1.
Wenn Sie abhängig sind, bitten Sie jemanden, die 2 für Sie zu drücken.
Wenn Sie multiple Persönlichkeiten haben, drücken Sie 3, 4, 5 und 6.
Wenn Sie paranoid sind, wissen wir wer Sie sind und was Sie wollen; bleiben Sie in der Leitung, damit wir Ihren Anruf zurückverfolgen können.
Wenn Sie unter Wahnvorstellungen leiden, drücken Sie 7 und Ihr Anruf wird an das Mutterschiff durchgestellt.
Wenn Sie schizophren sind, hören Sie aufmerksam hin und eine leise Stimme wird Ihnen verraten, welche Nummer Sie drücken sollen.
Wenn Sie manisch-depressiv sind, ist es egal, welche Nummer Sie drücken, es wird Sie sowieso nichts glücklich machen.
Wenn Sie Legastheniker sind, drücken Sie 9696969696969696.
Wenn Sie bipolar sind, hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton oder vor dem Signalton oder nach dem Signalton. Bitte warten Sie auf den Signalton.
Wenn Sie an Verlust des Kurzzeitgedächtnisses leiden, drücken Sie 9. Wenn Sie an Verlust des Kurzzeitgedächtnisses leiden, drücken Sie 9. Wenn Sie an Verlust des Kurzzeitgedächtnisses leiden, drücken Sie 9.
Wenn Sie Minderwertigkeitskomplexe haben, legen Sie bitte auf, unsere Mitarbeiter sind zu beschäftigt, um mit Ihnen zu reden.
Wenn Sie klimakterisch sind, legen Sie die Pistole weg, beenden den Anruf, schalten den Ventilator ein, legen sich hin und weinen. Sie werden nicht andauernd verrückt bleiben.
Wenn Sie blond sind, drücken Sie keine Tasten, Sie würden nur alles kaputt machen.
Vielen Dank für Ihren Anruf. Wir freuen uns, dass wir Ihnen helfen konnten. Unsere Bankverbindung lautet…
Freitag, 15. Januar 2010
Klaus-Peter, Wolfgang, Mario und die Meerjungfrau
Sie werfen das Netz aus, in der Hoffnung ein paar Fische zu fangen, wenngleich sie nicht recht wissen, wie man gegebenenfalls den Fang zubereiten kann, so ganz ohne Ausrüstung, Feuer und Kochbuch.
Wenige Minuten später ist ihnen eine Meerjungfrau ins Netz gegangen. Dass man sie nicht verzehren kann, ist den drei Männern klar, aber immerhin könnte die Beute auf Ebay reichlich Geld einbringen, wenn - falls - es ein Zurück in die Zivilisation geben sollte. Flugs binden sie dem zitternden Wesen die Hände zusammen, damit es nicht entfliehen kann, glitschig, wie solche Meeresbewohner nun mal sind.
Die Meerjungfrau bittet sehr herzlich darum, freigelassen zu werden. Sie verspricht, jedem der drei Männer einen Wunsch zu erfüllen, falls sie davonschwimmen darf.
Klaus-Peter, der nicht daran glaubt, dass dieses Wesen tatsächlich in der Lage ist, Wünsche zu erfüllen, meint: »Wenn du wirklich etwas derartiges kannst, dann wünsche ich mir, dass mein IQ sich verdoppelt.«
Die Meerjungfrau sagt: »Erledigt.«
Im gleichen Augenblick begreift Klaus-Peter, was er tun kann, um von der Insel zu entkommen, und er schwimmt hinüber zum Festland.
Nun ist Wolfgang höchst erstaunt und von den Fähigkeiten des rätselhaften Wesens überzeugt. Er sagt: »Ich wünsche mir, dass mein IQ sich verdreifacht.«
»Okay«, lächelt die Meerjungfrau.
Wolfgang hat sofort die Lösung für seine Lage im Kopf. Er baut aus den Bootstrümmern mit Hilfe des Netzes ein Floß und paddelt zum Festland.
Mario ist sprachlos angesichts der Veränderung seiner beiden Freunde und beschließt, aufs Ganze zu gehen. »Ich wünsche mir«, erklärt er, »einen fünffach vergrößerten IQ. Dann darfst du zurück in die Freiheit.«
Die Meerjungfrau schaut ihn nachdenklich an und runzelt ihre makellose Stirn. Sie sagt: »Normalerweise kommentiere ich die Wünsche nicht, aber in diesem Fall würde ich wirklich empfehlen, dass du dir das noch einmal überlegst.«
Mario schüttelt energisch den Kopf. »Nein. Ich will einen verfünffachten IQ, andernfalls lasse ich dich nicht frei.«
»Bitte, lieber Mann, denk noch einmal nach. Du weißt ja nicht, was du dir damit antust. Dein gesamtes Leben, deine Sicht auf alles würde sich vollkommen ändern. Willst du nicht lieber eine Million Euro, drei hübsche Gespielinnen, irgend etwas anderes?«
Doch Mario bleibt dabei. Er hat sich entschieden. Sein IQ muss sich verfünffachen.
Schließlich seufzt die Meerjungfrau und sagt resigniert: »Na gut, wie du willst. Erledigt.«
Aus Mario wird auf der Stelle eine Frau. Sie löst die Fesseln der Gefangenen und geht über die Brücke von der Insel zum Festland hinüber.
Donnerstag, 14. Januar 2010
Gastbeitrag: Hans Peter Royer über einen Abend bei McDonalds
Wer nun neugierig ist, was das soll, der schaue sich den sehr lesenswerten Zusammenhang an: Wegbegleiter über Vorherbestimmung und freien Willen
Dienstag, 12. Januar 2010
Ein globalisiertes Vehikel
Ich wusste nicht, ob er überhaupt Zylinder oder Hubräume hat, lediglich dass ich Dieselkraftstoff tanken soll und dass der Vierradantrieb auf Wunsch zugeschaltet werden kann. Letzteres war mir bei den derzeitigen Zuständen auf den Berliner Nebenstraßen (die werden überhaupt nicht von den Räum- und Streudiensten besucht) schon recht nützlich. Die meisten Antworten ließen sich jedoch aus der Bedienungsanleitung finden und der Wissensdurst meiner Kollegen konnte gestillt werden.
Das Automobil stammt aus der schönen Stadt Toledo im amerikanischen Bundesstaat Ohio. Ausschließlich dort wird dieser Fahrzeugtyp gebaut. Sein Motor wurde jedoch von einem italienischen Hersteller gefertigt, der auch für Alfa Romeo Triebwerke herstellt. Das Fünfgang-Automatikgetriebe steuerte Mercedes Benz bei. Beides gelangte vermutlich per Frachtschiff nach Amerika, es sei denn, die Italiener und die Deutschen haben da entsprechende Produktionsstätten. Das Auto, als es zusammengeschraubt war, wanderte jedenfalls per Schiff nach Europa.
Er (ich nenne das Fahrzeug heimlich und nur für mich The Road Virus, nicht weitersagen, wäre ja peinlich!) hat tatsächlich Zylinder, irgendwo, nämlich vier. Und einen Hubraum, dachte ich, hätte er auch, aber mein Chef hat mir erklärt, dass es vier Hubräume zu je 0,7 Litern sind, was zusammen dann die 2,8 Liter ergibt. Das Differntialgetriebe lässt sich in der Schlammfalle bei zugeschaltetem Vierradantrieb tatsächlich deaktivieren, was man aber im normalen Fahrbetrieb sein lassen sollte, da das Lenken dann zu einem Abenteuer wird. Und runde 70 Liter passen in den Tank, der Bedienungsanleitung zufolge.
Findige Blogbesucher könnten aus diesem Puzzle von Informationen und einem kürzlich genannten Stichwort auf das Fahrzeug schließen...