Ich möge, meinte mein Arzt, bitte nicht in Panik geraten und mir keine unnötigen Sorgen machen. »Mit großer Wahrscheinlichkeit ist nichts weiter los, als dass die Leber, aus der immerhin zwei kastaniengroße Stücke herausgeschnitten wurden, noch etwas Zeit braucht, bis sich die Werte normalisieren.« Ohne meine Vorgeschichte wäre noch nicht einmal Grund genug gegeben, weitere Untersuchungen folgen zu lassen.
Aber – sie ist nun einmal nicht aus der Welt zu schaffen, meine sogenannte Vorgeschichte. Und die heißt nun einmal Darmkrebs und Lebermetastasen. Daher ist ein ALKP02-Wert von 192 zusammen mit dem GAGT02 von 300 eben doch Veranlassung, genauer hinzuschauen. Das soll dann Anfang Januar geschehen: MRT des Bauches und CT oder Röntgen der Lunge.
Natürlich versuche ich, mir keine Sorgen zu machen, und in Panik werde ich so schnell sicher nicht geraten. Ich weiß ja, dass die Sorgen nichts ändern können – zumindest nicht zum Guten. Sorgen haben eher negative Auswirkungen auf den Organismus.
Sie lassen sich nicht völlig ausschalten, das ist andererseits auch wahr. »Wenn nun irgendwo, zum Beispiel in der Lunge, neue Metastasen sind? Wenn ein anderes Organ vom Krebs befallen ist?« Und so weiter. So melden sie sich zu Wort, die Sorgen.
Ich versuche, sofort mit Hoffnung zu reagieren, den Sorgen die guten und positiven Dinge entgegenzusetzen, die ich seit der Diagnose Krebs im März 2012 erlebt habe. Und meist gelingt das auch recht gut.
Anfang Januar wird dann die eine oder andere akute Ungewissheit beseitigt – und das ist ja auch nicht verkehrt.
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