Regelmäßig lesende Blogbesucher wissen, dass ich mit dem Ende des kommenden Septembers meine berufliche Laufbahn und Tätigkeit vorzeitig beenden werde. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber beim Abwägen zwischen den erheblichen finanziellen Einbußen und der Befreiung von einer aufgrund der Folgen von Krebserkrankung und Chemotherapie sehr belastenden Arbeitsumgebung entschied ich mich dann, mir mein Leben nicht länger des Geldes wegen so gesundheitsschädigend zu gestalten. Schon eine oder zwei Wochen Urlaub führen dazu, dass es mir gesundheitlich deutlich besser geht, beispielsweise ist das Tinnitusgeräusch heute (nach knapp drei Wochen Urlaub) so weit in den Hintergrund gerückt, dass ich es überhaupt nicht bemerke, solange ich dies und das zu tun habe.
In einem Interview wurde ich kürzlich unter anderem nach meinen Zukunftsplänen gefragt. Hier ein Ausschnitt aus dem Gespräch, damit auch meine geschätzten Blogbesucher Bescheid wissen.
FRAGE: Herr Matthia, neben Ihrem Vollzeitjob haben Sie ja noch einige „Berufe“, denen Sie in Ihrer Freizeit nachgehen. Da fällt mir gleich einmal Autor und Übersetzer ein.
G.J.Matthia: Ja, das liegt daran, dass ich schon immer eine große Affinität zum Schreiben hatte. Schon in der Schule war Deutsch mein Lieblingsfach, ich habe sehr früh angefangen, Texte für alle möglichen Anlässe zu verfassen und auch, um meine Familie zu unterhalten. Mein öffentliches Debüt habe im Alter von 12 Jahren mit meiner ersten kleinen Veröffentlichung gehabt.
FRAGE: Worum ging es in dem Text und wer hat Ihnen denn da zum ersten Erfolg verholfen?
G.J.Matthia: Ich hatte einen Artikel über ein Sportfest aus Sicht eines Nichtsportlers verfasst, der einen humoristisch-satirischen Unterton hatte. Mein älterer Bruder riet mir, diesen doch an die Lokalzeitung zu schicken. Und daraufhin wurde der Artikel publiziert.
FRAGE: Aber das war ja nicht das letzte Werk von Ihnen …
G.J.Matthia: Nein, ich habe eine Vielzahl von Beiträgen für diverse Medien geschrieben und 1998 erschien mein erstes Buch in einem süddeutschen Verlag, ein autobiografisches Buch über meine Kindheit und Jugend. Das Manuskript hatte ich überwiegend während schlafloser Nächte in einem Schwedenurlaub verfasst. Es ist keine wirkliche Autobiographie sondern ein autobiografischer Roman, jetzt in der 4. Auflage erhältlich. Es folgten weitere Bücher und weiterhin Artikel für Zeitschriften und elektronische Medien.
FRAGE: Sie haben aber auch ein Faible für Musik, wie man Ihrem Blog entnehmen kann.
G.J.Matthia: Ja, sehr sogar. Als ich nach dem Schulabbruch als Hippie durch Europa zog, bin ich auch als Musiker aufgetreten. Und ich hatte jahrelang eine Band, die ich vor ein paar Jahren aber zu Gunsten meiner Schreibleidenschaft aufgegeben habe.
FRAGE: Welche Musik haben Sie denn gespielt? Und wer hat Sie geprägt?
G.J.Matthia: Wir haben vorrangig in Richtung Gospel, Rock und Blues gespielt. Geprägt wurde ich in erster Linie durch die Beatles. Später kamen dann Paul Simon, Bob Dylan und Leonard Cohen dazu, die ich auch bis heute sehr gern höre.
FRAGE: Herr Matthia, welche Pläne haben Sie ab Oktober, wenn Sie dann Ihre Zeit anders einteilen können? Kehren Sie zur Musik zurück?
G.J.Matthia: Pläne habe ich viele, die Musik steht aber ziemlich weit hinten. Sicher werde ich weiterhin Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche anfertigen. Diesem bisher nur als Nebenjob möglichen Broterwerb kann ich dann mehr Zeit widmen. Und ein weiteres eigenes Buch, das zehnte, ist geplant. Ich möchte darin gern meine Erlebnisse seit der Krebserkrankung 2012 erzählen – was ich ja via Blog schon getan habe und tue. Für die Buchform brauche ich Zeit und Ruhe. Gerne werde ich auch weiter als Ghostwriter tätig sein. Und der Rest wird sich schon ergeben, langweilig wird mir sicher nicht.
FRAGE: Herr Matthia, vielen Dank für das Interview und wir wünschen Ihnen einen langen und erfüllenden Ruhestand.
G.J.Matthia: Gern geschehen.
Übrigens wird es – bevor das im Interview angesprochene Buch über die Krebserkrankung entsteht, noch eine andere Neuerscheinung aus meiner Feder geben. Voraussichtlicher Titel der Erzählung: Angelina. Und das alles ist natürlich ein Blick voraus mit Zuversicht in dem Wissen, dass jeder Tag ein Geschenk ist. Meine Überlebenschance für die nächsten zwei Jahre aus medizinischer Sicht liegt nach wie vor bei 50 Prozent.
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