Nun geht es weiter mit den Geschichten, die ein gewisser Lukas so oder so ähnlich aufgeschrieben hat.
Was bisher geschah, lesen Sie hier: [Teil 1] /// [Teil 2]
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In jenen Tagen ordnete Kaiser Augustus eine Volkszählung im ganzen römischen Reich an. Es war die erste derartige Erhebung, die unter Quirinius als Statthalter in Syrien stattfand. Jeder sollte in seinem Herkunftsort registriert werden. Alle, die nicht mehr am Geburtsort lebten, mussten daher zum Teil auch weite Wege in Kauf nehmen, um sich in die Listen eintragen zu lassen. Joseph reiste aus diesem Grund aus seinem galiläischen Wohnort Nazareth in die Stadt Bethlehem, die Stadt Davids in Judäa. Er musste sich als dessen Nachkomme mit Maria, seiner schwangeren jungen Ehefrau, dort in die Volkszählung eintragen lassen.
Während des Aufenthalts in Bethlehem begannen Marias Wehen. Sie brachte ihren ersten Sohn zur Welt, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil es nur im Stall der Herberge Platz für das junge Paar gegeben hatte.
In der Gegend hielten in jener Nacht einige Hirten Wache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel zu ihnen. Der Lichtglanz Gottes erhellte mitten in der Nacht rings um die Gestalt die Umgebung. Die Hirten erschraken zutiefst. Der Engel versuchte, sie zu beruhigen: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch große Freude, die das ganze Volk erleben wird. Für euch ist heute in Bethlehem ein Retter geboren worden, und zwar der Messias, der Herr. Ich gebe euch ein Erkennungszeichen: Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt.«
Plötzlich erschienen bei dem Engel auch noch eine Menge von weiteren himmlischen Wesen, die Gott priesen: »Ehre sei Gott in den Himmelshöhen und Friede auf Erden unter den Menschen des göttlichen Wohlgefallens!«
Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, beschlossen die Männer: »Wir wollen doch nach Bethlehem hinübergehen und uns ansehen, was sich dort der göttlichen Mitteilung zufolge abspielt.«
Also gingen sie eilig in die Stadt und fanden bald Maria und Joseph mit dem Kind, das in der Krippe lag. Als sie es gesehen hatten, erzählten sie dem Paar und den übrigen Anwesenden die Botschaft, die sie über dieses Kind gehört hatten. Alle wunderten sich über den Bericht der Hirten, aber Maria merkte sich diese Mitteilungen sehr gut. Sie dachte immer wieder darüber nach.
Die Hirten kehrten nach einer Weile zurück zu ihrer Herde. Sie lobten und dankten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, denn es war alles so gewesen, wie es die Engeln beschrieben hatten.
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Als acht Tage vergangen waren, musste man das Kind gemäß den jüdischen Gesetzen beschneiden. Maria und Joseph gaben ihm bei der Zeremonie den Namen Jesus, der schon vor seiner Empfängnis von dem Engel, der Maria besucht hatte, genannt worden war.
Als dann auch die vierzig nach dem religiösen Gesetz für die Reinigung einer Frau nach einer Geburt vorgeschriebenen Tage zu Ende waren, brachten sie das Kind nach Jerusalem in den Tempel, um es Gott zu weihen. Im Gesetz des jüdischen Volkes heißt es dazu: Jedes erstgeborene männliche Kind, das zur Welt kommt, soll als dem Herrn geheiligt gelten. Die beiden Eltern brachten auch das Opfer gemäß der Vorschrift im Gesetz dar, nämlich ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Simeon, ein gesetzestreuer und gottesfürchtiger alter Einwohner Jerusalems, wartete wie so viele seiner Volksgenossen auf die Errettung Israels aus der Hand der Feinde und Besatzer. Vom heiligen Geist war ihm einst mitgeteilt worden, dass er nicht sterben würde, bevor er Gottes Gesalbten, den Messias, gesehen hätte. Auf einen göttlichen Impuls hin kam er zu der Stunde in den Tempel, als die Eltern Jesus hineinbrachten. Simeon nahm den Säugling in seine Arme und pries Gott: »Herr, nun lässt du deinen Knecht, wie du ihm versprochen hast, im Frieden sterben. Ich habe dein Heil gesehen, das du vor aller Völker Augen zu uns kommen lässt: Ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.«
Das junge Paar wunderte sich über das, was der alte Mann über den Säugling gesagt hatte. Simeon segnete beide und gab Maria dann noch einige in diesem Moment sehr rätselhafte Worte mit auf den Weg: »Du sollst wissen, dass dein Sohn vielen in Israel zum Fallen und vielen zum Aufstehen bestimmt ist. Er wird gewaltigen Widerspruch erfahren. Auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen. Dadurch werden dann die heimlichen Gedanken aus vielen Herzen offenbar.«
Auch eine sehr alte Prophetin namens Hanna war anwesend. Nur sieben Jahre hatte sie nach ihrer Mädchenzeit mit ihrem Mann gelebt. Als er starb, war sie Witwe geblieben bis zum Alter von inzwischen vierundachtzig Jahren. Sie verließ den Tempel nicht und diente Gott bei Tag und Nacht, indem sie fastete und betete. Sie trat nun zu Maria, Joseph und dem Kind, pries Gott und redete zu allen Anwesenden, die auf die Erlösung Jerusalems warteten, über Jesus.
Nachdem schließlich Joseph und Maria alle Vorschriften entsprechend dem jüdischen Gesetz erfüllt hatten, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück. Der Junge wuchs heran, wurde kräftig und mehr und mehr mit Weisheit erfüllt. Die Gnade Gottes ruhte auf ihm.
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Seine Eltern pflegten jedes Jahr zum Passahfest nach Jerusalem zu reisen. Als Jesus zwölf Jahre alt geworden war und sie wie immer zur Festzeit die Stadt besucht hatten, blieb der Junge unbemerkt zurück, als sie sich auf den Heimweg machten. In der Meinung, er befinde sich unter der Reisegesellschaft, unternahmen sie die erste Tagereise und suchten ihn dann erst am Abend bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten Maria und Joseph nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn endlich. Er saß im Tempel mitten unter den Lehrern und hörte ihnen zu. Er richtete auch Fragen an sie und alle, die Zeugen der Gespräche waren, staunten über sein Verständnis und seine Antworten.
Als Maria und Joseph ihn dort erblickten, waren sie einerseits erleichtert, andererseits verunsichert angesichts der Situation. Seine Mutter schimpfte: »Kind, warum hast du uns das angetan? Hast du denn gar nicht an uns gedacht? Dein Vater und ich suchen dich seit Tagen, wir hatten Angst um dich!«
Jesus antwortete: »Wie habt ihr mich nur suchen können? Wusstet ihr denn nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«
Sie verstanden nicht, was der Junge damit gemeint hatte. Er kehrte dann mit ihnen nach Nazareth zurück und war ein gehorsamer Sohn. Er nahm stetig an Weisheit und Wohlgefallen bei Gott zu, während er heranwuchs. Die Menschen mochten ihn sehr.
Seine Mutter vergaß all diese Vorkommnisse aus der Kindheit nie.
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Auch Johannes wuchs heran und entwickelte eine starke Persönlichkeit. Er hielt sich, seit er erwachsen war, zurückgezogen in der Einöde auf.
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Fortsetzung? Folgt.
P.S.: Bild (gemeinfrei) von Morguefile.
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