Donnerstag, 6. August 2009

Focus definiert Baptisten

Fakten. Fakten. Fakten. - So wirbt das Magazin Focus gerne für sich selbst.
Baptisten leben streng nach der Bibel, ordnen sich Gott völlig unter und betonen Ehe, Schamhaftigkeit, Nächstenliebe und Schöpfungsgeschichte. Quelle
Ah ja. Danke, Focus, für die umfassende und fundierte Aufklärung über die Baptisten.

Mittwoch, 5. August 2009

Kreatives Schreibtischchaos

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Die drei hauptsächlichen digitalen Musketiere von MatMil haben gestern Abend ein weiteres Projekt fertigstellen geholfen. Links der Bildschirm des MatMil-PCs, der unter Vista operiert, zu sehen ist die Startseite des jüngsten CD-Projektes in der endgültigen Version. Daneben das Notebook der besten aller Ehefrauen, ein XP-Rechner, hauptsächliche MatMil-Kommunikationszentrale mit diversen Kunden und Auftraggebern. Rechts im Bild das Notebook mit dem schönen Namen Sieben samt angeschlossenem Bildschirm, das inzwischen längst zum Hauptrechner geworden ist, bei der Istallation der CS4-Software. Und rings um die drei Musketiere allerlei Papier und Zubehör – was eben so alles zum kreativen Chaos gehört.

Dienstag, 4. August 2009

Söhne Mannheims: IZ ON

Herr Schäuble haben Sie denn schon alles erfasst? Wir gehen vorsorglich erst mal alle in den Knast. -Söhne Mannheims (Kraft unseres Amtes)
»Politisch Lied, gar garstig Lied«, behauptet ja der Volksmund. Nun muss nicht alles stimmen, was das Volk im Munde führt, das Volk liest ja auch zu Teilen die BILD-Zeitung und plappert nach, was dort zu lesen ist.
Auf dem dritten Studioalbum der Söhne Mannheims, IZ ON genannt, ist ein weitgehend politisches Lied das am besten gelungene: »Kraft unseres Amtes« hat alles, was ich an den Söhnen Mannheims schätze und genieße. Eine herrlich ausgeklügelte Melodieführung, einen mitreißenden Rhythmus, eine phantasievolle Instrumentierung und die grandiose Stimmenmischung. Auch der Titelsong »IZ ON« ist ein makelloses Meisterwerk. Die Vielschichtigkeit der Gesangssätze und die einfallsreiche Komposition sind umwerfend.

Und damit bin ich auch schon am Ende der Liste herausragender Lieder auf diesem Album. Die übrigen zwölf Titel bleiben hinter den (womöglich nach den beiden ersten CDs zu hochgesteckten?) Erwartungen zurück.
Das soll nicht heißen, dass sie schlechte Musik wären. Es soll auch nicht heißen, dass die Texte nicht gelungen sind. Im Gegenteil, die sind überwiegend sehr durchdacht, gut formuliert und mit der richtigen Mischung aus Glaube, Hoffnung und Liebe ausgestattet.
Der Herr ist unser Hirte, und ich glaube seinen Worten. Er hat uns jetzt die Macht gegeben, Feinde zu orten, und so wandten wir sie an und haben sie gefunden, und drehen nun im Geiste über ihnen uns're Runden. -Söhne Mannheims (IZ ON)
Und doch fehlt diesen zwölf weiteren Beiträgen zur CD der gewisse ansteckende Funke. Das Filmorchester Babelsberg spielt virtuos, kein Zweifel, die Band hat nichts von ihren musikalischen Fähigkeiten eingebüßt, aber irgendwie kommt das alles sehr weichgespült daher.
Sanfte Töne gab es auch bisher von den Söhnen Mannheims, aber Songs wie »Jah is changing all«, »Sofern du mir nah bist«, »Vielleicht« oder »Ich geh mit dir«, um nur einige zu nennen, hatten stets ihre ganz einzigartigen Stimmungen und blieben im Ohr. Stundenlang, tagelang, wochenlang. Unverwechselbar und auch beim zwanzigsten Hören nicht langweilig.
Auf dem Album IZ ON klingt dagegen vieles austauschbar, ähnelt sich, reißt nicht mit. Kaum gehört, schon vergessen. Entschwunden. Etliche Songs klingen einander so ähnlich, dass man meint, genau den habe man doch eben schon gehört. Eine gewisse Lustlosigkeit scheint viele der Lieder zu durchziehen.

Wäre dies die erste Platte der Band, dann wäre sie weit überdurchschnittlich. Aber sie muss sich nun einmal messen lassen an ZION und NOIZ, und da bleibt sie doch hinter meinen Erwartungen zurück. Vielleicht höre ich mich im Lauf der Zeit auch noch besser hinein und entdecke Feinheiten und Juwelen, die mir bei den ersten fünf Durchgängen verborgen geblieben sind? Vielleicht trifft IZ ON auch genau den Geschmack von anderen Menschen, die nicht die gleichen musikalischen Vorlieben und Empfindungen haben wie ich? Wahrscheinlich ist das so. Es wäre ja auch fatal, wenn wir alle einen Einheitsgeschmack hätten.

Mein Fazit: Eine gute CD, die ich hin und wieder auflegen werde, aber leider nicht der erwartete Höhepunkt der dreifachen Buchstabenkombinationen von Z, O, I und N. Platz 1 in meiner Gunst behält NOIZ, dann folgt ZION und schließlich IZ ON. Und vielleicht gibt es ja, entgegen der Ankündigung der Söhne Mannheims, doch irgendwann ein viertes Album?
Das ist vielleicht die letzte Platte, »Best Of's« ausgenommen. Von unseren düsteren Visionen sind schon einige gekommen. Wer nicht sieht, dass hier Armaggedon ist, der sieht verschwommen. -Söhne Mannheims (IZ ON)
Die CD gibt es zum Beispiel bei Amazon: Iz on

Samstag, 1. August 2009

Skelett am Computer

Es gab hier schon länger keine Schreibtipps mehr, aber heute kommt wieder mal einer.

hand Lektorieren kann recht amüsant sein. Da las ich in einem aktuellen Projekt folgenden Satz:

Gerade übertönt die Sirene eines Feuerwehrautos mit ihrem schrillen Klang alle anderen Geräusche – sogar das Klappern meiner Finger auf der Tastatur.

Wenn die Finger klappern, dann muss es sich ja um die bloßen Knochen einer jeglichen Fleisches, aller Sehnen, Knorpel und der Haut beraubten Hand handeln, dachte ich, und stellte mir ein Skelett beim Schreiben am Computer vor. Mein Kichern war vernehmlich.

Allerdings handelt es sich bei dem Werk nicht um eine Gruselgeschichte, und der Text soll auch nicht unfreiwillig komisch sein. Also habe ich den Satz etwas anders formuliert:

Plötzlich übertönt die Sirene eines Feuerwehrautos mit ihrem schrillen Klang alle anderen Geräusche – sogar das Klappern meiner Tastatur beim Schreiben.

Das »Plötzlich« musste sein, weil schon zwei Sätze zuvor»gerade« etwas geschieht. Jedenfalls klappert nun ordnungsgemäß die Tastatur, nicht die Finger.

Also daher Schreibtipp Nummer 11: Beim Schreiben immer überlegen, ob die Aussage eines Satzes wirklich so gemeint ist, wie sie da steht.  Sonst lacht der Leser unter Umständen, obwohl der Autor ihm gar keinen Grund zur Heiterkeit geben wollte.

P.S.: Foto von WikiCommons

Freitag, 31. Juli 2009

Ohne Worte

Die Geschichte, zu der unser MatMil-Multimedia-Producer diese Grafik angefertigt hat, kann ich hier erst erzählen, wenn sie in der Zeitung, für die ich sie aufgeschrieben habe, erschienen sein wird. Am 22. August folgen dann hier die Worte zum Bild, das einstweilen ohne Worte daherkommt.

Mittwoch, 29. Juli 2009

Dienst oder Wagen?

Ich habe keinen Dienstwagen. Also kann ich nicht in Gefahr geraten, gesetzt den Fall, ich bin irgendwann in Spanien, dass mir mein Chauffeur von Berlin aus hinterherfährt, weil ich vor Ort zum Kaffeekränzchen mit ein paar Senioren verabredet bin und natürlich kein Taxi oder gar einen spanischen Leihwagen nehmen kann. Das wäre ja unzumutbar. Allerdings bin ich auch kein Minister.
Ich habe großes Verständnis, dass die Berichterstattung über meinen gestohlenen Dienstwagen bei den Bürgern Irritationen und Kritik ausgelöst hat. -Ulla Schmidt, noch Ministerin
Irritationen hat weniger der Diebstahl ausgelöst, Frau Ministerin, als die Tatsache, dass dieses Fahrzeug überhaupt nach Spanien gefahren wurde. Irritiert hat auch nicht die Berichterstattung - die ist eher demokratisch und Aufgabe der Presse. Aber vielleicht sind Sie so weit vom realen Leben entfernt, dass Sie nicht verstehen, wie erfreut Otto Normalverbraucher über solch teure Eskapaden ist?

Die SPD demontiert sich selbst. Schade eigentlich, eine kräftige Opposition im nächsten Bundestag wäre ja nicht grundsätzlich falsch, damit die zukünftige CDU-CSU-FDP-Koalition die soziale Komponente nicht völlig vergisst. Mit einer Einstellung wie der von Ulla Schmidt andererseits ist ein politisches soziales Gewissen sowieso nicht zu erwarten.

Na ja. Ich verrichte weiter meinen Dienst und habe einen Wagen.

html-Kunst

htmlcode1

Gestern am Abend war das meiner Erinnerung nach bisher umfangreichste CD-Projekt für einen Kunden endgültig fertig, es sei denn, bei der Qualitätssicherung tauchen noch Bugs auf. So nennt man heutzutage Fehler. Dagegen hilft dann kein Insektenspray, sondern die Bearbeitung des html-Quelltextes.

Für die CD ist er nach der Erstellung und Bearbeitung komprimiert worden, damit solch hübsche Kunstwerke wie das obige entstehen. Nun kommt noch ein weiteres CD-Projekt und dann, voraussichtlich Mitte August, etwas ganz Ungewohntes: Urlaub statt Arbeit.

Dienstag, 28. Juli 2009

Das kürzeste Märchen der Welt /// The world's shortest fairy tale

Es war einmal ein junger Mann, der fragte eine junge Dame: »Willst du mich heiraten?«
Sie antwortete: »NEIN!«
Und sie lebte fortan glücklich und zufrieden, ging einkaufen, tanzen, campen, trank Martinis, hatte immer eine aufgeräumte Wohnung, musste niemals kochen, tat, was immer ihr Spaß machte, stritt sich niemals, wurde nicht dick, reiste durch die Welt, wurde von vielen Männern geliebt, legte kein Sparkonto an und das heiße Wasser war nur für sie da.
Sie ging ins Theater, musste nie eine Sportsendung sehen, trug nie bescheuerte Spitzenhöschen die sich in die Poritze klemmen, hatte ein gesundes Selbstbewusstsein, weinte und schrie nie, sah in ihren Jogginghosen fantastisch aus und fühlte sich auch so - und hatte immer gute Laune.
Ende.

///

Once upon a time, a guy asked a girl: "Will you marry me?"
The girl said: "NO!"
And the girl lived happily ever-after and went shopping, dancing, camping, drank martinis, always had a clean house, never had to cook, did whatever the hell she wanted, never argued, didn't get fat, traveled more, had many lovers, didn't save money, and had all the hot water to herself.
She went to the theater, never watched sports, never wore friggin'lacy lingerie that went up her ass, had high self esteem, never cried or yelled, felt and looked fabulous in sweat pants and was pleasant all the time.
The End

P.S.: Wurde mir (englische Version) von einer DAME per E-Mail zugeschickt, die es von einer DAME bekommen hatte. MÄNNER würden so was ja nicht komisch finden, oder?

Sonntag, 26. Juli 2009

Bloggen? Nö.

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Statt dessen: Arbeitszimmer einräumen, EDV installieren, Kisten schleppen…

Und wenn dann alles fertig ist: Ein leckeres Tröpfchen Wein, Füße hochlegen und k.o. sein.

 

Freitag, 24. Juli 2009

Ja ja, die Handwerker…

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…haben schon gefragt, ob sie auch am Samstag hier arbeiten dürfen. Das deute ich so, dass die ursprüngliche Zusage »zwei, höchstens zweieinhalb Tage« bezüglich des Möbelaufbaus eher in den Bereich der Fabeln einzuordnen ist. Natürlich dürfen sie am Samstag kommen, dann bleibt wenigstens die Hoffnung, dass wir zwar am Sonntag noch im Chaos leben und arbeiten, aber immerhin ein Ende absehbar ist.

Na ja. Falls die Kerle auch am Samstag nicht fertig werden, lasse ich ihnen durch einen Boten mitteilen, dass »geschossen, gerungen und mit dem Speer geworfen wird!«

Die Antwort könnte dann lauten: »Wird? Wird! Das klingt ja so abgerissen und befehlshaberisch, als ob wir es nur so hinzunehmen hätten, wie es ihm beliebt!«

»So meint er es auch!« betont dann der Bote.

»Ah?!«

»Ja. Er sagte, nur er allein habe die Waffen zu bestimmen, und ihr hättet nicht die Erlaubnis, Einwendungen dagegen zu machen!«

»So! Also geschossen soll werden?«

»Ja; das ist der erste Gang.«

»Womit?«

»Mit Flinten natürlich! Das ist doch selbstverständlich; warum fragst du also?«

Und dann: Bang! Bang! Bang!


P.S.: Bezüglich des putzigen Dialoges habe ich Karl May zu danken.