Donnerstag, 17. November 2011

Are you up to some up-thing?

To the topEinige Leser haben sich besorgt über die 54-fache Häufung eines vierbuchstabigen Wortes in einem älteren Beitrag geäußert. So sah ich mich veranlasst, nachzuforschen, ob jene inkriminierte Vokabel denn wirklich the most functional word der Englischen Sprache sei. Und siehe da: Zum Vorschein kommt ein zweibuchstabiges Wort:

Now there is a two-letter word that perhaps has more meaning than any other two-letter word, and that is“UP”.

It’s easy to understand UP, meaning towards the sky or at the top of the list, but when we awake in the morning, why do we wake UP? At a meeting, why does a topic come UP? Why do we speak UP and why are the officers UP for election and why is it UP to the secretary to write UP a report?

We call UP our friends. And we use it to brighten UP a room, polish UP the silver, we warm UP the leftovers and clean UP the kitchen. We lock UP the house and some guys fix UP the old car.

At other times the little word has real special meaning. People stir UP trouble, line UP for tickets, work UP an appetite, and think UP excuses. To be dressed is one thing but to be dressed UP is special.

And this UP is confusing: A drain must be opened UP because it is stopped UP. We open UP a store in the morning but we close it UP at night.

We seem to be pretty mixed UP about UP! To be knowledgeable about the proper uses of UP, look the word UP in the dictionary. In a desk-sized dictionary, it takes UP almost 1/4th of the page and can add UP to about thirty definitions. If you are UP to it, you might try building UP a list of the many ways UP is used. It will take UP a lot of your time, but if you don’t give UP, you may wind UP with a hundred or more.

When it threatens to rain, we say it is clouding UP. When the sun comes out we say it is clearing UP. When it rains, it wets the earth and often messes things UP. When it doesn’t rain for a while, things dry UP.

One could go on and on, but I’ll wrap it UP, for now my time is UP, so … time to shut UP!

Aber warum erzähle ich das, wer weiß, maybe nobody gives a shit - ooooooooooops!

P.S.: Die wunderbare UP-Glosse ward gefunden bei hilairious.

Mittwoch, 16. November 2011

Alle sind herzlich willkommen ...

hach-nee-aberauch

... auf meinem Blog. Das Bild oben zeigt die Zugriffsherkunft dieser (noch recht kurzen) Woche. Zur Zeit bin ich beim Lesen eines Buches so gefesselt, dass ich gar nicht daran denke, selbst zu schreiben. Aber meine treuen Blogbesucher haben dafür natürlich vollstes Verständnis.

Ihr seid alle - you all are - unvergleichtlich!

Dienstag, 15. November 2011

Gastbeitrag Jon Birch: Vom Senfkorn und vom Berg

Nachdem das mit dem Berg nicht funktioniert hatte, probierte Billy seinen Glauben an einem Senfkorn aus.

Samstag, 12. November 2011

D

dDadurch, dass die Durchlässigkeit des Dünndarms, durch Dickleibigkeit deutlich dezimiert, dauerhaft die Drainagetätigkeit des Dickdarms degenerierte, drückte den dämlichen Detlef Dauerverstopfung. Doch dann: Diverse Diäten, diszipliniert durchgehalten, durchbrachen den diabolischen Defekt.  Dinkelmahlzeiten, dazu durstlöschend Doppelkammerbeuteltee, die DonaldsMac Dickmacher deportiert - das Damoklesschwert des Darmverschlusses diffundierte.

Deutlich drahtiger durchkreuzte Detlef darüberhinaus durch die Dünnwerdung die Dominanz der drallen Dorothea, der diplomierten Direktionsassistenten. Des Direktors Devise dekoriert dickgedruckt die Dienstzimmertür: Dicke dürfen draußen darben! Dünne dürfen drinnen diensttun!

Der Direktor, Direktkandidat der deutschen Demokratiepartei, diktierte Dorothea derartig diffizile Dokumente: »Du Dödel die? Du Dödel du! Diri diri dö.«

Der Daniel, dünenwanderungsverliebter Dalaianhänger, daneben Dorfpfaffe, dudelte derweil draußen, das digitale Dateiabspielgerät deichwärts deponiert: De do do do, de da da da ...

Dorotheas dem Direktor dargebotenes Dokument demonstrierte dann deutliche Defizite: Du Dödel da da da? Du Dödel du du du! Diri dideldidumdidei dö.

Der Direktor durchkreuzte dessenthalben Dorotheas Dienstbesoldungsgruppenaufstiegspläne: »Dummdreiste Dilletantin! Denkfaule Deern! Dämliche dumme Dame!«

Der dünngewordene Detlef durfte dem Direktor danach die Diktattauglichkeit demonstrieren. Der Direktor dozierte: »Der Durchschnittbürger denkt: Demokratie dient Deutschland. Denkste! Dreiste Diebe, dubiose Dunkelmänner, diese Demokraten!«

Draußen dudelt der Daniel derweil Dylan: Dignity. Doch Detlef dachte dessenungeachtet diktatgemäß, demonstrierte diszipliniert Durchblick.

Des Detlefs Dokument, dem Direktor demütig dargereicht, durchtrennte dolchstoßgleich dauerhaft Dorotheas Dominanz, degradierte die Direktionsassistentin deutlich. »Donnerwetter!«, deklamierte der Direktor. »Das deutschfehlerfreie Diktat des dickgewesenen, dünngewordenen Dingsbums - Donnerlüttchen!«

Derweil drückten Dorothea Depressionen. Durch Daniel, den draußen dudelnden Droschkenkutscher, daneben Dorfpfaffe, degradiert! Der Direktor, dieser deutschtümelnde Deibel, dieser demente Diktator, darf dem denkfaulen Dünnbrettbohrer Detlef den Dienst darbieten, den doch dienstvertraglich der Dorothea delegierten! Düstere Denkspiele: Detlef duellierend durchbohren? Dreister Diebstahl der Dienstwaffe des Dorfpolizisten? Detlef des Drogenmissbrauchs denunzieren?

Doch das Driften der Depressionsgefühle durch die Denkmuster der drallen Dorothee diente dreifach dem Detlef: Durch Dickmacherfressorgien dachte Dorothea, dem Dauerfrust davonzulaufen, doch dadurch deformierte das dralle Dekolleté, Dickleibigkeit drückte die deprimierte Dame detomehr darnieder.

Detlefs Dauerstress durch delegierte doppelte Dienstschichten dagegen durchbrach die defätistischen Darreichungen darmträgheitsfördernder Döner, der Detlef, drahtig, druckresistent, demonstrierte durchtrainierte Diensttauglichkeit durch druckreife Diktatabschriften, daneben dienten detailgenau durchdachte Dokumente der Datenverarbeitungstechnik dem dienstlichen Durchbruch. Dann dekorierte das Diplom Detlefs Dienstzimmer: Doktor Detlef D., Dienststellenleiter der deutschen Demokratiepartei.

Dorothea darbte derweil daheim, dottergelbe Daunendecken dienten der Dekubitusprophylaxe. Daniels digital dargebotenes De do do do, de da da da drang durch das Delirium. De do do do, Du Dödel du, de da da da, Du Dödel die …

… … …

P.S.: Falls jemand sucht, hier sind [A] [B] [C]

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Donnerstag, 10. November 2011

Unterhaltsames aus dem Alltag

Ein Kollege hofft auf meine Fremdsprachenkenntnisse und fragt:

1

Ich schreibe, denn in der Kürze liegt bekanntlich die Würze, drei Buchstaben als Antwort:

2

Er ist misstrauisch und begehrt weitergehende Aufklärung:

3

Ich ziehe die Stirn in Falten, entschließe mich zur umfassenden sprachwissenschaftlichen Beratung und tippe:

4

Er ist offenbar nunmehr überzeugt und tippt immerhin fünf Buchstaben:

5

Beruhigt kann ich mich wieder an meine sonstige Arbeit machen.

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Dienstag, 8. November 2011

C

image Ach ja, das C. Ich capituliere bei dem Versuch, eine wenn auch nur kurze Episode ausschließlich mit C-Wörtern zu verfassen.

Christina, charming chorusgirl, Claus, cool computergeek, cozy cuddeling, camping-tent. Chaos comes: creme colored cocker chases cat, china breaks, Claus comes close ...
Christina chimes: »Ceterum censeo: cave canem!«
Claus: »Citing can't cure cut chin, cherí!«
Christina colores chinese computerprints. »Cannot care, Claus, cannot.«
»Cellphone?«

Aus. Auch in deutscher Sprache blieb es bei Fragmenten.

Campinpplatz Cuxhaven, christliches Clubferienlager.
Corinna, charmante Chemikerin, Carl, cholerischer Chirurg, campieren; charismatische Chorgesänge, chaotische Cantaten ...
Carl cujoniert Corinna: »Confuse Clarinettistin! C-Dur! Chromatisch!«
Corinna, cidergesättigt, curtisiert: »Carlileinichen ...«

Aus. Wohin jetzt mit all den gesammelten Worten? Canaster, Ceder, Celsius, Cent, Charakter, Chemnitz, Chimäre, Chlor, Chrom, Chronik, Chur, Cicero, circa, Citrone, Citroen, City, Coitus, Collage, colorieren, Commerzbank, Computer, contra, Creme ...

Das C, ach ja das C. O weh!

Montag, 7. November 2011

Drei Schüsse in der Abbey Road

Im April Jahres 2009 flogen wir für eine Woche nach London, um ein wenig auszuspannen. Nicht, dass wir Urlaub nötig hatten, aber auch das gehörte dazu, um den Schein eines normalen Lebens zu wahren. Jede Familie, zumindest wenn sie es sich leisten kann, fährt in Urlaub und erzählt dann den Nachbarn und Bekannten, wie es gewesen ist. So also auch wir drei.

Als eingefleischter Beatles-Fan war London für mich wegen eines gewissen Zebrastreifens schon lange verlockend gewesen. Viktor, jetzt 15 Jahre alt, liebäugelte mit dem Gedanken, ein Austauschschuljahr in England zu verbringen, da war ein Hineinschnuppern in die britische Hauptstadt ganz in seinem Sinne. Christine wollte einfach einkaufen. Nun ja. Es gab zwar in Hamburg meines Wissens auch Geschäfte, aber das gehörte zu den weiblichen Geheimnissen, die ein Mann nie im Leben begreifen wird.

In London waren wir am 3. April, einen Tag nach der Ankunft, mit Waffen versorgt worden. Ich hatte mich daran inzwischen so gewöhnt wie an das morgendliche Zähneputzen. Wenn wir Flureisen unternahmen, blieben unsere eigenen Waffen zu Hause im Safe, am Zielort wartete jemand mit Ersatz auf uns. Vor dem Abflug wurde dann die Ausrüstung wieder abgeholt. Unbewaffnet waren wir so gut wie nie, lediglich während der Flugreise.

Wir schlenderten durch die Carnaby Street, aßen trotz der feuchten Kälte Eis am Picadilly Circus, besuchten Ausstellungen, Kathedralen und Paläste, absolvierten das übliche Touristenpensum. Wir genossen die Freizeit, ließen es uns gut gehen.

Ich legte größten Wert darauf, dass wir vor der Heimreise unbedingt die Abbey Road aufsuchten und Fotos auf dem legendären Zebrastreifen machten. Da ausnahmsweise einmal die Sonne über London schien, fuhren wir recht früh am vierten Morgen mit der U-Bahn zur Station St. John’s Wood und bummelten dann gemütlich über die Grove End Road zu unserem Ziel.

Die Abbey Road war relativ unbelebt. Ab und zu kam ein Auto, aber es gab ausreichende Lücken im Verkehr, um unser Vorhaben in die Tat umsetzen zu können. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn zumindest einer der beiden überlebenden Beatles mit auf dem Bild gewesen wäre, aber man kann nicht alles haben.

Ich wollte im weißen Anzug, die Hände in den Taschen, über die Straße marschieren und versuchen, wie John Lennon auszusehen, obwohl natürlich meine Haare mit denen des Beatles auf dem Cover nicht konkurrieren konnten. Das bisschen, was auf meinem Kopf noch übrig war, umrahmte eine wachsende Glatze wie schwindender Strand bei Flut das Meer umsäumt. Aber immerhin: Ich trug eine Brille.

Als wir die Aufnahmen vorbereitet hatten und auf die nächste größere Verkehrslücke warteten, hielt ein weißer Volkswagen Käfer hinter dem Zebrastreifen. Ich fragte Christine spaßeshalber, ob wohl die ICP für mich das Auto bestellt hatte.

»Nein«, lachte sie, »ob du es glaubst oder nicht, es gibt auch noch Zufälle und Dinge auf der Welt, die ohne unsere Mitwirkung passieren.«

Das Bild der Straße glich trotz inzwischen längst geänderter Fahrbahnmarkierungen und anderer Details dem auf dem Beatles-Album einigermaßen, wenngleich wir natürlich zu dieser Jahreszeit keine grün belaubten Bäume vorgefunden hatten. Das Auto wurde jedenfalls zu meiner großen Freude an genau der Stelle abgestellt, an der auf dem Cover ein weißer VW parkt.

Perfekter konnte die Szene nicht werden. Ich war bereit, der Volkswagen stand am richtigen Platz und es kam weit und breit kein Fahrzeug.

Christine und Viktor standen mit Camcorder beziehungsweise Fotokamera bereit. Der Junge hielt alles, was nun folgte, auf dem digitalen Video fest. Es ging so schnell, dass ich viele Einzelheiten erst später beim Betrachten der Aufnahmen bemerkte.

Christine blickte durch den Sucher des Fotoapparates, visierte mich an und ich ging los. Sie drückte den Auslöser und warf einen Blick auf den Mann, der jetzt hinter mir aus dem Volkswagen stieg. Ich ging langsam über den Zebrastreifen, hörte das Klicken der Kamera. Christine steckte den Apparat in die Manteltasche, griff in ihr Achselhalfter. Der Mann schaute zu ihr hinüber. Sie zielte, äußerlich völlig gelassen, und feuerte drei Schüsse ab.

»Weg hier!«, rief sie und rannte los.

Ich starrte auf den Körper, der neben dem Fahrzeug auf der Fahrbahn lag. Ein älterer Herr in dunklem Anzug mit tadellos gepflegtem Äußeren, wenn man einmal von den beiden Löchern im Schädel und dem rasch wachsenden Blutfleck auf der ansonsten blütenweißen Hemdbrust absah. Ich starrte und rührte mich nicht.

»Lauf!«, schrie Christine über ihre Schulter – und ich lief. Viktor war mir bereits einige Schritte voraus, wir verschwanden um die nächste Ecke. Wir hörten Schreie und erste Rufe nach der Polizei hinter uns, es hatte zahlreiche Zeugen gegeben, aber niemand schien uns zu verfolgen. Wer läuft auch schon jemandem hinterher, der eben bewiesen hat, dass er bewaffnet und bereit zum Töten ist.

… … …

Dies ist ein Ausschnitt aus meinem Roman »Sabrinas Geheimnis«. Den kann man käuflich erwerben für den Amazon Kindle:

 

... und auch als Taschenbuch:

Sabrinas Geheimnis (German Edition)

:

Freitag, 4. November 2011

Nur für 144.000 ...

... wird es Rettung geben. -Söhne Mannheims

Dieser Blog hat die magische Zahl bereits überschritten:

Was nun?

Donnerstag, 3. November 2011

B

imageBetrübt beäugte bekannter Berliner Blogger bescheidene Besucherzahlen beim Betrachten blogstatistischer Berichte. Besserung bringen bekanntlich bildschöne Beschreibungen brutaler Bluttaten, beflügeln Begeisterungsstürme bei Blogbesuchern, bescheren Bloggern besondere Beliebtheit. Beispielhaft berichtet besagter Bloginhaber beflissen bezüglich Barbara, Berthold, Bohuslav, Bedja besonders Bestürzendes:

Berthold, beruflich Betriebsrat beim Bankhaus, besonders beliebt bei blonden Beamtinnen, brünetten Bäckereigehilfinnen, braungelockten Bardamen, bildungsfernen Büromädchen, berichtet betreten, blickt beiseite, blasshäutig, bleichgesichtig; bitter brennt Beschämung beim Beichten: Brodelnde Begierde bedingte Betrug. Betrunkenheit bei blödsinnigem Brauchtum brach brachialem Benehmen Bahn, beflügelte Beischlaf beiläufig beim Beisammensein bierseliger Burschen, barbusiger Barmädchen.

Bei Bertholds Bekenntnis befällt Barbara Betrübnis, Bitterkeit - bauchschmerzende Beschwerden beginnen, bedingen beängstigende Benommenheit. Baldiges brüskiertes Bewusstwerden beim Beichtehören: bin betrogen! bin beschmutzt! Betroffenheit beschwert Barbaras Blick; Berthold betrog, Berthold belog. Brautstrauß, Brautkleid bereits bereitgelegt - bitteres Begreifen: beendigte Beziehung, belustigte Bürokolleginnen, beschwipster Berthold bald bei beliebigen breitbeinig bereitliegenden Bettgenossinen brünstig ...

Barbaras Blick bedrohlich bewölkt. Berthold beobachtet besorgt, bauchpinselt Barbara, beteuert Besserung, berührt behutsam Barbaras Becken, befummelt Brüste, brummelt Beschwichtigendes, braucht bedingungslose Begattungsbereitschaft.

Barbara, betrogene Braut, bilanziert bewusst Bertholds beherrschungslose Bosheit, beschließt beherzt: Berthold braucht bleibende Bestrafung.

Blut bildet bizarre Blasen, behende benutzt Barbara beide Behelfswaffen: Blechschere, Baumeißel. Bertholds Bauch bricht breitwundig, besessen bearbeitet Barbara Bauch, Beine, Becken, Blechschere beißt blutglitschig, Baumeißel bricht Breschen.

Bertholds Beißen, Brüllen, Beintreten bleibt buchstäblich belanglos.

Blindgeweint beendet Barbara, bleiern benommen, beelezebubischen Blutrausch. Berthold, bewusstlos, bleibt blutüberstömt beim Bett.

Bitteschön, Berthold: Bist beeindruckend breitgeschlagen; breiiger Bauch, Beinbrüche, Beckenfraktur, blutentleertes Begattungsorgan bleibt bestimmt bewegungslos, besamungsunfähig. Bist bald beerdigt, Berthold!

Bitteschön, Barbara: Bildschöne Braut, bleibst bemitleidenswert beischlaflos, brauchst beruhigenden Baldrian, besuchst beruflicherweise Budweis, betrittst beschauliche Bäckerei, betörst bilingual Bohuslav, begünstigst Begehren, bist bald bettfertig, Bohuslavs Begierde brennt, Beckenbewegungen beginnen, brodelndes Begehren, besinnungsloses Befühlen besonders berührungshungriger Bereiche ...

Bohuslav, bodenständiger Bäcker, bereut bald bitterlich, beschließt beschämt Beichte bei Bedja, Bohuslavs Braut. Bedja begreift bestürzt bei Bräutigams bedrücktem Bericht: bin betrogen! bin beschmutzt!

Bastard! Bedjas Brotmesser blitzt, Blut bespritzt beide, Bohuslavs Blick bricht.

Bedja beschließt Beseitigung beider Betrüger, beobachtet, beschattet Barbara, Beretta bereit. Baumstämme beim Bahnhofsparkplatz bieten Blickschutz, Bedja bezwingt beginnende Befangenheit bezüglich bevorstehender Bluttat, betätigt blitzschnell Beretta: Bumm!

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Dienstag, 1. November 2011

Bibel ≠ Wort Gottes

War es Martin Luther mit seinem Postulat sola scriptura? Oder reicht die Geschichte dieser Interpretation schon weiter zurück? Wo auch immer der Ursprung liegen mag, ich kann mich mit der Synonymisierung von »Bibel« und »Wort Gottes« nicht anfreunden.

Old Holy BibleWenn der Psalmdichter schreibt: »Dein Wort ist meines Fußes Leuchte«, dann hat er mit Sicherheit kein Buch im Sinn, das käuflich zu erwerben und als in sich abgeschlossen betrachtet wird. Wenn Paulus die Gemeinden ermahnt, beim oder im Wort Gottes zu bleiben, dann kann nicht die Rede davon sein, dass sein Brief dazugehört. Er schreibt zwar als Beauftragter Gottes, erteilt auch konkrete Anweisungen in der ihm verliehenen Weisheit, aber seine Zeilen sind für ihn nicht gleichzusetzen mit dem lebendigen oder geoffenbarten Wort Gottes.

Nun möge der geschätzte Leser dies nicht missverstehen. Ich finde es lehrreich und gut, die Bibel zu lesen, lese sie selbst gerne und aufmerksam. Ich kann mich aber der Lehre nicht anschließen, die sinngemäß so aussieht: Irgendwann in der Geschichte hat Gott genug davon gehabt, zu reden. Er beschloss, ein Buch zusammenstellen zu lassen, in dem alles steht, was der Gläubige wissen muss.
Diejenigen, die »Wort Gottes« mit dem gleichstellen, was gedruckt (oder elektronisch gespeichert) in zahlreichen Übersetzungen und Variationen als »Heilige Schrift« vorliegt, die unbedingte Treue zum Buchstaben dieses Buches für richtig und notwendig halten, berauben Gott der Möglichkeit, dass sein Wort auch heute noch lebendig sein, dass er auch heute noch etwas zu sagen haben könnte. Er darf nur noch durch die Zeilen sprechen, die uns vorliegen. Die werden dann, so die »bibeltreuen« Lehren, im Herzen des Lesers lebendig.

Was beziehungsweise wer nennt sich nicht alles biblisch und bibeltreu, ohne wirklich ernst zu nehmen, was geschrieben steht. Ein Beispiel? Bitteschön:
»Und wenn einem Mann der Samenerguss entgeht, dann soll er sein ganzes Fleisch im Wasser baden, und er wird bis zum Abend unrein sein. Und jedes Kleid und jedes Fell, worauf der Samenerguss kommt, soll im Wasser gewaschen werden, und es wird bis zum Abend unrein sein. … Und wenn ein Weib ihres Leibes Blutfluss hat, die soll sieben Tage unrein geachtet werden; wer sie anrührt, der wird unrein sein bis auf den Abend.«

Hand aufs Herz. Wann hast du zum letzten Mal den ganzen Körper gebadet und die Bettwäsche mit Wasser gewaschen und dich selbst für unrein erachtet (also dem Kollegen nicht die Hand zum Gruß gereicht), weil du ejakuliert hast? Oder, falls du eine Frau bist: Meidest du während und mindestens eine Woche nach der Monatsblutung jede Berührung eines Menschen, weil du denjenigen ja verunreinigen würdest? Oder gibst du trotz deiner Menstruation dem Nachbarn die Hand? Immerhin ist dies, dem biblischen Bericht zufolge, ganz ausdrücklich Wort Gottes, denn wir lesen als Einleitung: »Und der HERR redete mit Mose und Aaron und sprach: ...« Auch »bibeltreue« Christen sortieren offensichtlich das Wort Gottes nach Wichtigkeit für ihre Lebensgestaltung.

Nun wird der eine und die andere mich zurechtweisen: Das ist Altes Testament, das gilt nicht mehr. Wir leben im Neuen Bund, sind gerechtfertigt durch das Opfer Jesu Christi.

Damit bin ich völlig einverstanden. Ich halte mich ja selbst nicht an die beiden obigen oder die anderen der  613 Vorschriften, Regeln und Verbote, die im von Gott diktierten Gesetz, das in der Bibel als ewig und unveränderlich beschrieben wird, nachzulesen sind. Ich halte mich vielmehr an das, was das Konzil in Jerusalem abweichend vom Gesetz beschlossen hat, als es um genau diese Frage ging: Welche Gesetze, Vorschriften und Regeln gelten im Neuen Bund, für die »Heidenchristen«, also für die Gläubigen, die keine Juden sind? Der Beschluss war kurz, knapp und eindeutig: » ... dass ihr euch enthaltet vom Götzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von der Hurerei; so ihr euch vor diesem bewahrt, tut ihr recht. Gehabt euch wohl.« Paulus weicht das übrigens später seiner Gemeinde in Korinth gegenüber auf: »Alles, was feil ist auf dem Fleischmarkt, das esset, und forschet nicht, auf dass ihr das Gewissen verschonet.« Anders ausgedrückt: Was du nicht weißt macht dich nicht heiß/sündig. Also schau lieber nicht so genau hin.

Die Bibel enthält Berichte über das, was Menschen mit Gott erlebt, was sie über ihn gedacht, welche Schlüsse sie für das Leben daraus gezogen haben. Sie enthält gute und wichtige Hinweise für das Zusammenleben, den Umgang mit unseren Mitmenschen und unser Verhältnis zu Gott. Sie kann uns trösten, ermahnen, unseren Blick zurechtrücken; genauso wie sie uns irritieren und, falls wir sie wörtlich nehmen, auf schiefe Wege leiten kann. Oder hält jemand die Anweisung, sich ein Auge auszureißen oder eine Hand abzuhacken wirklich und ehrlich für einen gangbaren Weg, mit der Versuchung umzugehen? Das ist übrigens Neues Testament.

»Wort Gottes« ist für mich nicht das, was irgendwann irgendwo nach langer mündlicher Überlieferung niedergeschrieben und schließlich mehr oder weniger akkurat in mir verständliche Worte übersetzt worden ist. Die Bibel enthält zweifellos auch Wort Gottes - für spezielle Personen in bestimmten historischen Situationen genauso wie allgemein gültige Aussagen, aber der Gleichsetzung Bibel = Wort Gottes kann ich mich - schon wegen der oft widersprüchlichen Anweisungen und Berichte - nicht anschließen. Der Gott, an den ich glaube, kann auch heute noch reden. Durch Menschen, durch seine Stimme in meinem Inneren und durch vieles mehr. Er lässt sich nicht in die Seiten eines Buches einsperren, so gut und wertvoll dieses Buch auch ist.

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