Donnerstag, 3. August 2017

Gastbeitrag Leo Babauta: Loslassen. Kapitel 3

Ich habe, regelmäßige Blogbesucher wissen das bereits, kürzlich ein weiteres Buch aus der Feder des Leo Babauta übersetzt. Das Buch kann man als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erwerben. Um die Druck-, Vertriebs und Distributionskosten kommen wir nicht herum – daher kostet das Taschenbuch nun einmal fünf Euro und neun Cent und das E-Book zwei Euro und neunundneunzig Cent.
Das Taschenbuch: http://amzn.to/2van3Ar
Das Kindle-Buch: http://amzn.to/2uGrf7C
Loslassen._Eine_einz_Cover_for_KindleDa Leo Babauta sein Buch genau wie die Beiträge auf seinem Blog vom Copyright ausdrücklich ausgenommen hat und zur unentgeltlichen Weiterverbreitung auffordert, stelle ich die einzelnen Kapitel meiner deutschen Übersetzung hier auf dem Blog zur Verfügung.
Wer lieber ein »richtiges« Buch in der Hand hat beim Lesen oder gerne seinen Kindle benutzt, der kann die entsprechende Ausgabe bestellen. Wer kein Geld ausgeben kann oder will, der möge hier auf dem Blog lesen, was Leo Babauta zum Thema Loslassen eingefallen ist.
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Kapitel 3

Der Umgang mit der Angst



Nicht nur Zaudern wird durch Angst verursacht. So gut wie alle unsere Probleme sind verwurzelt in Ängsten. Sie schlagen tiefe Wurzeln in unseren Idealvorstellungen, Erwartungen und Phantasien, wie wir im vorigen Kapitel gesehen haben.
Werfen Sie nun mit mir einen Blick auf einige häufige Probleme, die durch Angst verursacht werden:
1. Verschuldung: Es gibt natürlich auch andere Ursachen, aber oft geben wir einfach gedankenlos mehr aus als wir haben, weil uns die Angst treibt, wir könnten unseren gewohnten Komfort einbüßen. Es entstehen und wachsen auch Schulden aufgrund der Angst, man könnte etwas verpassen, der Angst, dass man nicht gut genug ist oder der Angst, nicht vollwertig zu sein.
Das Loslassen von Komfort (der gewohnte regelmäßige Restaurantbesuch, die schöne Wohnung oder das große Auto …) kann schwierig sein, so etwas verursacht Unbehagen: Wenn mein Leben weniger komfortabel wäre … die anderen würden mich doch verachten! Wenn mein Haus oder mein Auto oder meine Kleidung nicht so schön wären … was würde man von mir denken?
All das sind Ängste.
2. Beziehungsprobleme: Auch dafür gibt es natürlich vielerlei Ursachen, einschließlich der, dass unser Gegenüber gewaltige Probleme hat (obwohl man auch immer das Augenmerk auf sich selbst richten sollte). Aber es gibt auch Ängste, die Beziehungsprobleme hervorrufen. Zum Beispiel die Angst vor Kontrollverlust (wir wollen gerne bestimmen, was eine andere Person tut oder lässt), die Angst, nicht gut genug zu sein, die Angst, verlassen zu werden, nicht angenommen zu sein, oder die Angst davor, eine andere Person so zu akzeptieren, wie sie ist.
3. Kein Sport: Wiederum mag es zahlreiche Ursachen geben, aber sicher sind auch diese nicht selten: Nicht genug Zeit (das ist die Angst davor, Prioritäten zu ändern, um Zeit für den Sport zu gewinnen); Sport ist zu anstrengend (das ist die Angst vor Unbequemlichkeiten), Fernsehen oder Internet sind wichtiger (das ist die Angst, etwas zu verpassen).
4. Ungesunde Ernährung: Im Grunde genommen gilt hier, was auch für den Sport zutrifft. Manchmal liegen emotionale Probleme vor, die dann letztendlich die gleichen Ängste begründen können wie beim Schuldenmachen.
5. Die Arbeit macht keine Freude: Vielleicht wissen Sie gar nicht, was Sie wirklich gerne tun würden. Das wäre ein Hinweis, dass Sie noch nicht ergründet haben, was Ihnen liegt. Aus Angst, zu versagen vielleicht. Oder Sie wissen es, aber Sie trauen sich nicht, den entscheidenden Schritt zu tun. Aus Angst, es dann nicht zu schaffen. Oder aus Angst, im Wunschberuf nicht erfolgreich genug zu sein.
6. Stress bei der Arbeit oder in der Schule: Sie haben unheimlich viel zu tun. Aber die Menge der Aufgaben ist in Wirklichkeit gar nicht das Problem. Die Anforderungen sind eine objektive Tatsache, und entweder Sie haben ausreichend Zeit zur Verfügung, um sie zu bewältigen (und vielleicht schaffen Sie es auch), oder eben nicht.
Das eigentliche Problem ist, dass Ihre Gedanken dauernd darum kreisen, was noch alles getan werden muss. Sie haben eine Idealvorstellung (ich werde alles rechtzeitig fertigstellen, und es wird perfekt gelingen) und Sie befürchten, dass Sie diese Vorgabe nicht erfüllen werden. Die Angst basiert also auf einer Idealvorstellung, die nicht realistisch ist.
Sie werden keinesfalls alles perfekt und pünktlich erledigen. Das schafft niemand. Akzeptieren Sie die Tatsache, dass Sie einiges schaffen werden, und zwar so gut, wie es Ihre Fähigkeiten erlauben. Wenn etwas nicht gelingt, dann werden Sie daraus lernen. So funktioniert die Welt nun einmal. Niemand ist perfekt. Der Idealfall ist in der Realität nicht vorhanden.
Und so weiter. So gut wie alle anderen Probleme, die wir hier anführen könnten, sind Manifestation dessen, was hoffentlich in den obigen Beispielen deutlich geworden ist.
Angst vor Versagen, Angst, nicht gut genug zu sein, Angst vor Kontrollverlust, Angst vor Einsamkeit, Angst vor Einbußen, Angst vor Unbehagen, Angst, etwas zu verpassen … immer wieder ist es letztendlich die Angst, einer Idealvorstellung nicht zu entsprechen. Dahinter stecken nicht zuletzt mangelndes Selbstvertrauen und fehlender Lebensmut.
Wenn wir das Loslassen solcher Wunschbilder einüben und damit anfangen, uns selbst anzunehmen, uns selbst etwas zuzutrauen, können wir viele Probleme überwinden.
Die Wurzel zahlreicher Schwierigkeiten ist nichts anderes als eine Angst, die aus unseren unrealistischen und überflüssigen Idealvorstellungen entsteht. Solche Wunschbilder dürfen wir getrost in die Wüste schicken.

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Fortsetzung folgt.
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Mittwoch, 2. August 2017

Gastbeitrag Leo Babauta: Loslassen. Kapitel 2

Ich habe, regelmäßige Blogbesucher wissen das bereits, kürzlich ein weiteres Buch aus der Feder des Leo Babauta übersetzt. Das Buch kann man als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erwerben. Um die Druck-, Vertriebs und Distributionskosten kommen wir nicht herum – daher kostet das Taschenbuch nun einmal fünf Euro und neun Cent und das E-Book zwei Euro und neunundneunzig Cent.

Das Taschenbuch: http://amzn.to/2van3Ar
Das Kindle-Buch: http://amzn.to/2uGrf7C

Loslassen._Eine_einz_Cover_for_KindleDa Leo Babauta sein Buch genau wie die Beiträge auf seinem Blog vom Copyright ausdrücklich ausgenommen hat und zur unentgeltlichen Weiterverbreitung auffordert, stelle ich die einzelnen Kapitel meiner deutschen Übersetzung hier auf dem Blog zur Verfügung.

Wer lieber ein »richtiges« Buch in der Hand hat beim Lesen oder gerne seinen Kindle benutzt, der kann die entsprechende Ausgabe bestellen. Wer kein Geld ausgeben kann oder will, der möge hier auf dem Blog lesen, was Leo Babauta zum Thema Loslassen eingefallen ist.

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Kapitel 2

Was tun gegen das ständige Aufschieben?

Jeder schiebt dies und das vor sich her. Aber warum?

Aus Angst: Angst vor Misserfolg, Angst vor Schwierigkeiten, Unbequemlichkeiten oder Unsicherheit.

Doch woher kommt diese Angst? Wir haben unsere Idealvorstellungen: dass alles wunschgemäß gelingen muss, dass Arbeitsgänge bequem und ziemlich einfach sind, dass wir stets in allen Einzelheiten wissen, was wir tun und wie wir es tun.

Schauen wir uns Nathan an, der eine Diplomarbeit zu schreiben hat. Er hat diese Abschlussarbeit schon seit Monaten auf- und vor sich her geschoben. (Ich weiß, wahrscheinlich ist er der erste Mensch überhaupt, der eine Diplomarbeit vor sich her schiebt. Aber bleiben wir trotzdem bei diesem Beispiel.)

Was hindert ihn?

Vor ihm liegt zweifellos eine große, anspruchsvolle Aufgabe, kompliziert und ein wenig verwirrend. Nathan weiß, die Arbeit wird Tage oder sogar Wochen dauern, und so ist die Diplomarbeit zu einem riesigen Berg in seinem Kopf angewachsen. Ihm fällt noch nicht einmal ein Anfang ein, und der Gedanke an all das, was noch mühsam zu recherchieren und zu schreiben ist, macht ihm Angst. Die ganze Aufgabe ist furchteinflößend.

Genau diese Angst vor all dem, was da vor ihm liegt, sorgt in seinem Unterbewusstsein dafür, dass er sich lieber mit leichten Dingen beschäftigt, von Nachrichten online über soziale Medien und Fernsehen bis zur Flucht in den Schlaf (oder gar Betäubungsmittel).

Nathans Angst wird von einer Idealvorstellung genährt, die ihm nicht einmal bewusst ist. Aber sie ist trotzdem real. Dieses Wunschbild schreibt vor, dass das Leben bequem und einfach sein muss. Dass er immer weiß, was er wie anpacken kann und sich dabei kompetent und erfolgreich fühlt. Sobald eine Aufgabe mit dieser Vorstellung nicht übereinstimmt, geht er ihr aus dem Weg.

Wenn auch Sie solche Idealbilder haben, fürchten Sie sich bewusst oder unbewusst davor, Ihre Messlatte nicht erreichen zu können. Sie halten am Traumbild fest, und in Ihrem Geist wird es zur Realität, an der kein Weg vorbei führt. Daher schieben Sie die Aufgabe vor sich her.

Wie kann nun Nathan mit dieser Vorstellung, aus der die Angst entsteht, umgehen? Seine Idealvorstellung verursacht das Aufschieben. Kann er das Hindernis überwinden und endlich seine Dissertation schreiben?

Er kann. Indem er eine solche Idealvorstellung bewusst erkennt und dann genauso bewusst loslässt.

Das Leben muss nicht leicht sein – in der Tat sind es gerade die Schwierigkeiten, durch die hindurch wir dann oft etwas Bedeutsames erreichen. Das Leben muss nicht bequem sein – nur wenn wir aus unserer Komfortzone ausbrechen, können wir wachsen und reifen. Nathan muss nicht unbedingt in allen Einzelheiten wissen, was er wann und wie tun wird. Wenn wir etwas beginnen, ohne vorher genau zu wissen, wie es geht, lernen wir neue Tatsachen kennen, entwickeln neue Fähigkeiten und werden immer besser in dem, was wir jeweils tun.

Nathan kann für die Schwierigkeiten also dankbar sein, denn sie sorgen dafür, dass er etwas Wertvolles erreichen wird. Dankbar auch für Mühe und Anstrengung, die zu Wachstum führen werden und für die Unsicherheit, aus der schließlich Lernerfolge entstehen.

Er kann seine Idealvorstellung loslassen, und schon wird die Aufgabe nicht mehr so beängstigend aussehen. Er kann akzeptieren, dass manche Dinge schwierig und unbequem sind, die Umstände annehmen wie sie nun einmal sind und mit der Arbeit loslegen. Er kann seine Aufgabe achtsam und bewusst bewältigen.

Loslassen, akzeptieren, annehmen, loslegen, achtsam sein. Ein Heilmittel gegen das Zaudern und Zögern.

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Fortsetzung folgt.

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Dienstag, 1. August 2017

Gastbeitrag Leo Babauta: Loslassen. Vorspann und Kapitel 1

Ich habe, regelmäßige Blogbesucher wissen das bereits, kürzlich ein weiteres Buch aus der Feder des Leo Babauta übersetzt. Das Buch kann man als Taschenbuch oder als E-Book für den Kindle erwerben. Um die Druck-, Vertriebs und Distributionskosten kommen wir nicht herum – daher kostet das Taschenbuch nun einmal fünf Euro und neun Cent und das E-Book zwei Euro und neunundneunzig Cent.

Das Taschenbuch: http://amzn.to/2van3Ar
Das Kindle-Buch: http://amzn.to/2uGrf7C

Da Leo Babauta sein Buch genau wie die Beiträge auf seinem Blog vom Copyright ausdrücklich ausgenommen hat und zur unentgeltlichen Weiterverbreitung auffordert, werde ich die einzelnen Kapitel meiner deutschen Übersetzung hier auf dem Blog zur Verfügung stellen.

Wer lieber ein »richtiges« Buch in der Hand hat beim Lesen oder gerne seinen Kindle benutzt, der kann die entsprechende Ausgabe bestellen. Wer kein Geld ausgeben kann oder will, der möge ab heute hier auf dem Blog lesen, was Leo Babauta zum Thema Loslassen eingefallen ist.

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Loslassen.

Die einzigartige Fähigkeit.

Eine Kunst, die Ihr Leben verändern kann.

Autor: Leo Babauta; Deutsch von Günter J. Matthia

Widmung

Dieses Buch habe ich aus Dankbarkeit für meine wunderbaren Leser geschrieben, die mir im Lauf der Jahre eine beständige Quelle der Ermutigung und Unterstützung gewesen sind.

Das ist mir wertvoller, als ich es in Worte fassen könnte.

Danke.

Uncopyright

Dieses Werk ist nicht urheberrechtlich geschützt und allgemein zugänglich. Der Autor hat alle Urheberrechte vollständig und ausdrücklich freigegeben.

Es ist keine Erlaubnis erforderlich, das Buch »The One Skill« ganz oder teilweise nachzudrucken; ein Hinweis auf die Quelle gehört sich allerdings und wird erwartet.

Leo Babauta

Dies gilt auch für die deutsche Übersetzung.

Günter J. Matthia

Loslassen._Eine_einz_Cover_for_KindleKapitel 1

Warum loslassen?

Die Wurzel all unserer Probleme ist unsere Unfähigkeit, loszulassen.

So simpel soll das sein? Die Idee stammt aus einem Buch über den Zen-Buddhismus. Als ich den Satz vor ein paar Jahren las, hat mich die Einfachheit angesprochen. Könnte etwas Wahres daran sein?

Stellen Sie sich einen Vogel im Flug vor. Der Vogel lebt im Moment, ist nur mit dem Fliegen in diesem Augenblick beschäftigt. Vielleicht sucht er mit seinen scharfen Augen nach Nahrung.

Er überlegt nicht: »Warum muss es hier so kalt sein? Was halten die anderen Vögel von mir? Was soll ich tun, wenn ich mich später mit dem Schwarm treffe? Werde ich in ein paar Wochen beim Nestbau erfolgreich sein? Warum kann ich morgens nicht so früh wach werden wie die anderen und auch einmal den großen Wurm erwischen?« Und so weiter.

Natürlich stimmt es: wir Menschen haben größere Gehirne, wir können Probleme lösen, Poesie dichten und Wolkenkratzer bauen. Also haben wir viel mehr Fähigkeiten und viel mehr zu tun als der einfache Vogel, der da auf dem Wind durch den Himmel gleitet.

Diese zweifellos größeren Gehirne verursachen uns aber auch allerlei Probleme, mit denen wir uns herumschlagen. Ich meine nicht Armut und Krankheit, sondern unsere Eigenart, Dinge zu übertreiben, Angst und Frust und Trauer und Wut darüber zu empfinden, was auf uns zukommen könnte, uns passieren wird oder uns bereits zugestoßen ist. Wir können nicht aufhören, darüber nachzudenken.

In den letzten Jahren habe ich die oben zitierte Zen-Idee ausprobiert und die Ergebnisse waren erstaunlich: Ich konnte meinen Stress reduzieren, habe gelernt, weniger aufzuschieben. Meine Beziehungen zu anderen Menschen wurden besser und ich konnte Veränderungen wesentlich reibungsloser bewältigen. Ich habe gelernt, schlechte Gewohnheiten abzulegen und lebe viel achtsamer.

Meinen Sie, dass ich übertreibe? Nein. Es ist kaum möglich, beim Plädoyer für die Fähigkeit des Loslassens zu übertreiben.

Der Widerstand, den viele Menschen verspüren, wenn es um das Loslassen geht, ist allerdings durchaus auch erheblich. Warum das so ist, schauen wir uns später an.

Betrachten wir zunächst ein paar Beispiele:

Stress: Unser Stress stammt daher, dass wir uns die Umstände auf eine bestimmte Art und Weise vorstellen. Wir sind gestresst, wenn die Dinge dann unweigerlich nicht so laufen, wie von uns erträumt. Aber wenn wir unsere Vorstellung loslassen und die Realität so, wie sie ist, akzeptieren könnten, würden wir dem Stress entkommen.

Aufschieben: Wir schieben auf, weil wir Angst vor dem Versagen haben, weil schwierige Aufgaben anstehen, weil sich Unsicherheit und Unbehagen in uns regen, wenn wir an das denken, was zu tun wäre. Aber wenn wir die Vorstellung loslassen könnten, dass alles immer einfach sein muss, dass wir stets erfolgreich sind, dass alles ausnahmslos bequem abläuft ... und einfach akzeptieren, dass es eine breite Palette von Erfahrungen gibt, würden wir die Aufgaben eine nach der anderen anpacken und bewältigen.

Gewohnheiten und Ablenkungen: Den meisten Menschen fällt es deshalb schwer, Gewohnheiten zu ändern, weil sie genau wie bei Arbeitsaufgaben zögern und aufschieben. Sich ein neues Verhalten anzutrainieren wirkt erst einmal schwierig. Und es ist ja wirklich nicht alles immer ganz einfach. Deshalb fallen wir so gerne auf Ablenkungen herein.

Irritation und Ärger über Menschen: Wir werden ärgerlich auf andere, weil sie sich nicht so benehmen, wie wir es wollen. Es schädigt zwangsläufig unsere Beziehung, wenn wir wütend auf jemanden sind. Das wiederum macht uns selbst unglücklich. Stattdessen könnten wir die Vorstellung loslassen, dass jemand so und so handeln soll und muss, den Menschen akzeptieren wie er ist und einfach vorbehaltlos mit ihm zusammen sein. Dadurch wird eine Beziehung viel besser – ich habe das bei meinem Vater erlebt, bei meiner Frau, bei meinen Kindern.

Verlust und Tod: Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wir einen Job verlieren oder schwer erkranken, dann ist das ein Schlag, der Trauer und Leid verursacht. Und obwohl das unvermeidlich ist (wir sollten unsere Trauer zulassen!) ... wenn wir schließlich dennoch in der Lage sind, loszulassen, hilft uns das, diesen Verlust zu verarbeiten.

Defizite bei der Achtsamkeit: Viele von uns möchten gerne achtsamer sein, damit wir das Leben nicht verpassen, damit wir es in seiner ganzen Fülle genießen können. Stellen Sie sich vor, ein köstliches Gericht vor sich zu haben. Sie essen, aber mit den Gedanken sind Sie bei der Arbeit ... Sie werden Geschmack und Aroma der Mahlzeit nicht genießen können. Wenn Sie aber die volle Aufmerksamkeit auf das Essen richten, können Sie es voll und ganz auskosten und tatsächlich genießen. Das Leben ist genauso. Wir sind so besessen davon, über alle möglichen Dinge nachzudenken, dass wir nie richtig im gegenwärtigen Moment anwesend sein können. Wir können aber lernen, solch ein zukunfts- oder vergangenheitsorientiertes andauerndes Grübeln loszulassen und achtsamer zu sein.

Angst: Die Wurzel vieler unserer Probleme – vom Aufschieben, um eine Aufgabe nicht anpacken zu müssen, bis zum Übergewicht, das wir einfach nicht loswerden – ist Angst. Ihre Ursache ist wiederum das Festhalten daran, wie unser Leben und dessen Umstände unserer Vorstellung nach aussehen müssten. Mehr dazu später. An dieser Stelle will ich nur schon einmal darauf hinweisen, dass wir, wenn wir loslassen und die Verkrampfung durch unsere Vorstellung über die idealen Umstände lösen, auch dem festen Griff der Angst entkommen.

Das ist nur ein Vorgeschmack. Sie erkennen vielleicht schon, wie das Loslassen zu einer einzigartigen Fähigkeit werden kann, die Ihnen vieles leichter machen wird, wenn es um die Hürden und Hindernisse im Leben geht. Loslassen ist eine Kunst, die wir einüben können. Sie fliegt uns nicht zu, aber sie kann durch regelmäßiges Üben (nur fünf Minuten am Tag) gelernt werden. Erstaunlicherweise führt solch eine kurze fünfminütige tägliche Praxis, die so simpel erscheint, zu großen Veränderungen im Leben.

In diesem kleinen Buch werden Sie erfahren, wie das Loslassen beim Überwinden von vielerlei Problemen funktioniert und wie Sie die Fähigkeit des Loslassens entwickeln und einüben können.

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Fortsetzung folgt.

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Donnerstag, 27. Juli 2017

Neu aus meiner (Übersetzer)feder: Loslassen. Von Leo Babauta.

Als Übersetzer (beziehungsweise Sprachmittler, wie manche Zeitgenossen das heute nennen) hat man es mit allerlei Arten von Texten zu tun. In den letzten Jahren habe ich von technischen Produktinformationen für industrielle Anlagen über Tipps zum Liebesleben für langjährig verheiratete Damen bis zu spannenden Biografien eine große Bandbreite von Sach- bis Unterhaltungsliteratur aus der einen in die andere Sprache transportiert. Selten hatte ich dabei so viel Freude beim Übersetzen und darüber hinaus persönlichen Gewinn wie bei diesem schmalen, aber nichtsdestotrotz inhaltlich sehr gehaltvollen Alltagsratgeber von Leo Babauta. Vor zwölf Monaten hatte ich »Das kleine Buch über die Zufriedenheit« vom gleichen Autor übersetzt und war sehr angetan. Dieses neue Werk ist mir sogar noch ein Stück wertvoller geworden.

Loslassen._Eine_einz_Cover_for_Kindle»Loslassen« ... ein Schlagwort, ein Begriff, der vieles und nichts bedeuten kann. Babauta wollte, so schreibt er in der Einführung, herausfinden, ob in dem Satz »Die Wurzel all unserer Probleme ist unsere Unfähigkeit, loszulassen.« etwas Wahres steckt. Was er dabei erlebt und welche Schlüsse er gezogen hat, beschreibt er in rund 60 Seiten. Sehr nah am Alltag und immer nachvollziehbar. Vom Vor-sich-Herschieben unangenehmer Arbeiten oder Aufgaben über Ängste vor Versagen und Kontrollverlust bis zum Umgang mit schwierigen Menschen und Überwinden von Schicksalsschlägen zeigt der Autor auf, was es jeweils mit dem Loslassen auf sich hat und wie diese Kunst, hat man sie sich erst einmal angeeignet, zu einem glücklicheren Lebensstil führen kann. Das Loslassen ist eine Fertigkeit, die uns selbst und unseren Mitmenschen gut tut.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand aus diesem Buch keinen Vorteil für sein Leben mitnehmen würde. Was der Autor vorschlägt, ist erprobt und bewährt, es hat weder mit religiösen Überzeugungen noch Mystik zu tun und alles wird so verständlich dargeboten, dass es wirklich jeder begreifen und lernen dürfte. Babauta schlägt einfache Schritte vor, die man ohne Vorkenntnisse und mit sehr geringem Zeitaufwand ausprobieren kann. So lernt man nach und nach die Kunst des Loslassens, was erstaunliche Effekte auf das eigene Wohlbefinden hat. »Diese Kunst wird Ihr Leben verändern« behauptet Leo Babauta. Ob das zutrifft, muss natürlich jeder selbst herausfinden - als Übersetzer des Buches kann ich es jedenfalls für mich persönlich bestätigen.

Das Buch ist überschaubar kurz und kostet nicht die Welt. Meine Empfehlung: zugreifen!

Als Taschenbuch für € 5,09: http://amzn.to/2van3Ar
Als Kindle-Buch für € 2,99: http://amzn.to/2uGrf7C

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Montag, 24. Juli 2017

Nur fünf Tage: NEULAND zu verschenken!

Neuland von [Matthia, Günter J.]Ab heute (Montag, 24. Juli 2017) bis zum Freitag gibt es mein Buch Neuland als Kindle-Version kostenlos. Noch preiswerter geht nun wirklich nicht.

Wer es noch nicht besitzt sollte also, auch wenn er oder sie ein Pfennigfuchser ist, jetzt zugreifen.

Der Inhalt:

1.Eine einfach nur nette Geschichte: Der Autor streitet mit sich selbst, ob es ihm wohl gelingen kann, eine einfach nur nette Geschichte zu schreiben. Ohne Blutvergießen, ohne Erotik, ohne Grauenhaftes …

2.Ein ganz normaler Tag*: An einem warmen Frühlingstag geht Harald im Tiergarten spazieren. Dann wird ihm schwarz vor Augen. Als er wieder zu sich kommt, scheint er der einzige Überlebende in einem Meer von Leichen zu sein.

3.Unser Ferienlager: Eine Klassenreise mit ungewöhnlichen Vorkommnissen. Zuerst entledigen sich die Schüler einer unbeliebten Erzieherin, dann haben sie genug von den Stänkereien einer Mitschülerin.

4.Der Vogelfreund: Ein Bauer erzählt uns, warum er bei der Aussaat so manches Korn auf den Weg oder zwischen die Dornen fallen lässt.

5.Moin!: Eine vergnügte Spielerei mit Worten und Begriffen, die man nicht alle Tage hört.

6.Der Garten des Teufels*: Ein geheimnisvoller Kunde überlässt der Floristin einen Koffer mit Samen - ein fast unermesslich wertvoller Schatz. Doch nicht alles ist so harmlos, wie es zu sein vorgibt und nicht immer kann man den Schlingen entkommen, in die man sich begeben hat.

7.Die Brücke nach Fehmarn: Ein Flaschengeist gerät in einen Konflikt. Das mit der Million im Lotto geht ja noch, aber der zweite Wunsch …

8.Die Entblößung: Was tun, wenn man sich mit einer Galerie im Internet konfrontiert sieht, auf der man Tag für Tag eines weiteren Kleidungsstücks beraubt wird?

9.Vierzehn mal Hundertvierzig – Eine Liebe und ihr Ende: Dichtkunst im Korsett der Twitterwelt.

10.Hart gekochte Eier: Surreal, kafkaesk, dylanesk? Ein Restaurantbesuch ohne Mahlzeit. Eine Kellnerin will gezeichnet werden.

11.Neuland: Die Menschheit hat sich in einem letzten Krieg ausgelöscht. Zwei Männer konnten dem Inferno in letzter Sekunde enfliehen. Sie finden sich an einem fremdartigen Ort wieder. Kann es sein, dass es eine neue Chance für die menschliche Rasse gibt?

12.Herr Konrad reist nach Greifswald: Herr Konrad wird überfallen, seines Besitzes und seiner Kleidung beraubt. Blutend liegt der Bewusstlose in einem Hausflur. Drei Menschen kommen vorbei.

13.Da sitzt du: Eine kleine erotische Szene. Zwischendurch, zur Entspannung.

14.Linda*: Eine Kneipenszene. Man müsste etwas unternehmen, sollte etwas unternehmen: Linda hat eine Waffe bei sich. Man müsste und sollte ...

15.Gnutter*: Beim Spielen sticht Johannes, sieben Jahre alt, seiner gleichaltrigen Freundin das rechte Auge aus. Versehentlich. Wohin kann ein Kind vor dem Grauen des angerichteten Unheils fliehen?

16.Die Krawatte: Er hält sich seine Ehefrau als Sklavin, quält und misshandelt sie. Eines Tages beschließt die Geschundene, dass genug genug sein muss.

17.Unser Weihnachtsmahl: Ein Schüler beschreibt, wie die arme Familie doch noch zu einem Braten für den Festtag kam.

18.Alexanders Löwe: Alexander begegnet einem Löwen. Oder einem König?

19.Mein lieber Mann …: Eine vergnügliche Wortspielerei. Zur Entspannung, zwischendurch.

20.Mädchen vom Land*: Er bleibt mit leerem Tank liegen, sie hält an und nimmt ihn mit. Ziellos durch Europa, oder ist der Weg das Ziel?

21.Die angebundene Katze: Eine Parabel.

22.Ein Jäger: Um das Jahr 2070 sind endlich Krieg, Hunger und Hass überwunden. Nationen gibt es nicht mehr, eine Weltregierung sorgt dafür, dass es allen gut geht. Solange sie sich an die Spielregeln halten.

23.Der Käfer: Ein eher unscheinbares Insekt sitzt am kühlen Morgen auf der Balkonbrüstung. Lea meint, das Tier sprechen zu hören.

* Diese fünf Erzählungen entstammen früheren Büchern, sie wurden für diese Publikation überarbeitet und geändert.

So. Hier geht es zum befristeten Sonderangebot für Null Komma Null Null Euro: http://tinyurl.com/y7m2uzqm

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Dienstag, 11. Juli 2017

Gastbeitrag Leo Babauta: Die einzigartige Fähigkeit

Ich übersetze derzeit ein weiteres Buch von Leo Babauta, dem Autor von Zen Habits. Das ist ein Blog über Einfachheit, Gewohnheiten und Achtsamkeit.

Leo lebt mit seiner Frau und seinen sechs Kindern in San Francisco. Sein Abenteuer der Lebensveränderung begann im Jahr 2005, als er mit dem Rauchen aufhörte und dann anfing, zu laufen. Im Laufe der nächsten etwa zwölf Monate schaffte er einen Marathon, verlor 14 Kilogramm Gewicht (insgesamt speckte er schließlich 32 Kilogramm ab), wurde Vegetarier (und später vegan), reduzierte im ersten Jahr und beseitigte wenig später seine Schulden komplett, begann früher aufzuwachen, besiegte die leidige »Aufschieberitis« und wurde alle Unordnung los.

Er begann auf dem Blog mitzuteilen, was er lernte und erlebte, indem er ein paar Dutzend Gewohnheiten änderte. Heute hilft er durch seine Bücher und seine »Sea-Change-Habit-Programme« Menschen, ihr Leben zum Positiven zu verändern.

Hier folgt nun das erste Kapitel – eine Art Appetithäppchen, das meine geschätzten Blogbesucher neugierig auf das Buch machen soll, das voraussichtlich Ende Juli oder Anfang August erscheint. Die englische Originalversion gibt es schon: [The One Skill]

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Kapitel 1 - Warum loslassen?

Die Wurzel all unserer Probleme ist unsere Unfähigkeit, loszulassen.

So simpel soll das sein? Die Idee stammt aus einem Buch über den Zen-Buddhismus. Als ich den Satz vor ein paar Jahren las, hat mich die Einfachheit angesprochen. Könnte etwas Wahres daran sein?

Stellen Sie sich einen Vogel im Flug vor. Der Vogel lebt im Moment, ist nur mit dem Fliegen in diesem Augenblick beschäftigt. Vielleicht sucht er mit seinen scharfen Augen nach Nahrung.

Er überlegt nicht: »Warum muss es hier so kalt sein? Was halten die anderen Vögel von mir? Was soll ich tun, wenn ich mich später mit dem Schwarm treffe? Werde ich in ein paar Wochen beim Nestbau erfolgreich sein? Warum kann ich morgens nicht so früh wach werden wie die anderen und auch einmal den großen Wurm erwischen?« Und so weiter.

Loslassen._Eine_einz_Cover_for_KindleNatürlich stimmt es: wir Menschen haben größere Gehirne, wir können Probleme lösen, Poesie dichten und Wolkenkratzer bauen. Also haben wir viel mehr Fähigkeiten und viel mehr zu tun als der einfache Vogel, der da auf dem Wind durch den Himmel gleitet.

Diese zweifellos größeren Gehirne verursachen uns aber auch allerlei Probleme, mit denen wir uns herumschlagen. Ich meine nicht Armut und Krankheit, sondern unsere Eigenart, Dinge zu übertreiben, Angst und Frust und Trauer und Wut darüber zu empfinden, was auf uns zukommen könnte, uns passieren wird oder uns bereits zugestoßen ist. Wir können nicht aufhören, darüber nachzudenken.

In den letzten Jahren habe ich die oben zitierte Zen-Idee ausprobiert und die Ergebnisse waren erstaunlich: Ich konnte meinen Stress reduzieren, habe gelernt, weniger aufzuschieben. Meine Beziehungen zu anderen Menschen wurden besser und ich konnte Veränderungen wesentlich reibungsloser bewältigen. Ich habe gelernt, schlechte Gewohnheiten abzulegen und lebe viel achtsamer.

Meinen Sie, dass ich übertreibe? Nein. Es ist kaum möglich, beim Plädoyer für die Fähigkeit des Loslassens zu übertreiben.

Der Widerstand, den viele Menschen verspüren, wenn es um das Loslassen geht, ist allerdings durchaus auch erheblich. Warum das so ist, schauen wir uns später an.

Betrachten wir zunächst ein paar Beispiele:

Stress: Unser Stress stammt daher, dass wir uns die Umstände auf eine bestimmte Art und Weise vorstellen. Wir sind gestresst, wenn die Dinge dann unweigerlich nicht so laufen, wie von uns erträumt. Aber wenn wir unsere Vorstellung loslassen und die Realität so, wie sie ist, akzeptieren könnten, würden wir dem Stress entkommen.

Aufschieben: Wir schieben auf, weil wir Angst vor dem Versagen haben, weil schwierige Aufgaben anstehen, weil sich Unsicherheit und Unbehagen in uns regen, wenn wir an das denken, was zu tun wäre. Aber wenn wir die Vorstellung loslassen könnten, dass alles immer einfach sein muss, dass wir stets erfolgreich sind, dass alles ausnahmslos bequem abläuft ... und einfach akzeptieren, dass es eine breite Palette von Erfahrungen gibt, würden wir die Aufgaben eine nach der anderen anpacken und bewältigen.

Gewohnheiten und Ablenkungen: Den meisten Menschen fällt es deshalb schwer, Gewohnheiten zu ändern, weil sie genau wie bei Arbeitsaufgaben zögern und aufschieben. Sich ein neues Verhalten anzutrainieren wirkt erst einmal schwierig. Und es ist ja wirklich nicht alles immer ganz einfach. Deshalb fallen wir so gerne auf Ablenkungen herein.

Irritation und Ärger über Menschen: Wir werden ärgerlich auf andere, weil sie sich nicht so benehmen, wie wir es wollen. Es schädigt zwangsläufig unsere Beziehung, wenn wir wütend auf jemanden sind. Das wiederum macht uns selbst unglücklich. Stattdessen könnten wir die Vorstellung loslassen, dass jemand so und so handeln soll und muss, den Menschen akzeptieren wie er ist und einfach vorbehaltlos mit ihm zusammen sein. Dadurch wird eine Beziehung viel besser – ich habe das bei meinem Vater erlebt, bei meiner Frau, bei meinen Kindern.

Verlust und Tod: Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wir einen Job verlieren oder schwer erkranken, dann ist das ein Schlag, der Trauer und Leid verursacht. Und obwohl das unvermeidlich ist (wir sollten unsere Trauer zulassen!) ... wenn wir schließlich dennoch in der Lage sind, loszulassen, hilft uns das, diesen Verlust zu verarbeiten.

Defizite bei der Achtsamkeit: Viele von uns möchten gerne achtsamer sein, damit wir das Leben nicht verpassen, damit wir es in seiner ganzen Fülle genießen können. Stellen Sie sich vor, ein köstliches Gericht vor sich zu haben. Sie essen, aber mit den Gedanken sind Sie bei der Arbeit ... Sie werden Geschmack und Aroma der Mahlzeit nicht genießen können. Wenn Sie aber die volle Aufmerksamkeit auf das Essen richten, können Sie es voll und ganz auskosten und tatsächlich genießen. Das Leben ist genauso. Wir sind so besessen davon, über alle möglichen Dinge nachzudenken, dass wir nie richtig im gegenwärtigen Moment anwesend sein können. Wir können aber lernen, solch ein zukunfts- oder vergangenheitsorientiertes andauerndes Grübeln loszulassen und achtsamer zu sein.

Angst: Die Wurzel vieler unserer Probleme – vom Aufschieben, um eine Aufgabe nicht anpacken zu müssen, bis zum Übergewicht, das wir einfach nicht loswerden – ist Angst. Ihre Ursache ist wiederum das Festhalten daran, wie unser Leben und dessen Umstände unserer Vorstellung nach aussehen müssten. Mehr dazu später. An dieser Stelle will ich nur schon einmal darauf hinweisen, dass wir, wenn wir loslassen und die Verkrampfung durch unsere Vorstellung über die idealen Umstände lösen, auch dem festen Griff der Angst entkommen.

Das ist nur ein Vorgeschmack. Sie erkennen vielleicht schon, wie das Loslassen zu einer einzigartigen Fähigkeit werden kann, die Ihnen vieles leichter machen wird, wenn es um die Hürden und Hindernisse im Leben geht. Loslassen ist eine Kunst, die wir einüben können. Sie fliegt uns nicht zu, aber sie kann durch regelmäßiges Üben (nur fünf Minuten am Tag) gelernt werden. Erstaunlicherweise führt solch eine kurze fünfminütige tägliche Praxis, die so simpel erscheint, zu großen Veränderungen im Leben.

In diesem kleinen Buch werden Sie erfahren, wie das Loslassen beim Überwinden von vielerlei Problemen funktioniert und wie Sie die Fähigkeit des Loslassens entwickeln und einüben können.

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Sobald das Buch erhältlich ist, werde ich meinen geschätzten Blogbesuchern an dieser Stelle Mitteilung davon machen. Nachtrag: Inzwischen ist es da:

Als Taschenbuch für € 5,09: http://amzn.to/2van3Ar
Als Kindle-Buch für € 2,99: http://amzn.to/2uGrf7C

Das erste Buch aus der Feder von Leo Babauta, das ich übersetzt habe, ist hier zu haben: [Das kleine Buch über die Zufriedenheit]

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Dienstag, 20. Juni 2017

Was ich so schreibe, wenn es hier keiner sieht …

Da fragte sich und dann mich doch kürzlich jemand, ob ich eigentlich noch schreibe.

Die Frage ist insofern verständlich, als es hier auf dem Blog zur Zeit eher selten etwas zu lesen und zu sehen gibt. Nun will ich keine Ausflüchte suchen: so ist es eben zur Zeit. Das mag sich wieder ändern, denn hin und wieder, sogar zunehmend häufig, habe ich Ideen für Geschichten und Artikel im Kopf. Und dass aus solchen Ideen dann tatsächlich Texte werden können, hat sich in der Vergangenheit ja gezeigt.

Ich schreibe aber nicht gar nichts. Sondern zum Beispiel Rezensionen, die meine Blogbesucher allerdings nur zufällig zu sehen bekämen, wenn sie den entsprechenden Artikel in einem nicht unbekannten Internetkaufhaus ansteuern und dann auch noch bis zu den Rezensionen weiter und weiter lesen würden.

Neugierig geworden? Bitte sehr: http://tinyurl.com/y949mrpv - übrigens: Wer meine Rezensionen mit einem Klick auf »hilfreich« unterstützt, tut mir im Vorbeigehen einen großen Gefallen.

Die schöne rote Feder

So. Nun wissen meine geschätzten Blogbesucher wenigstens, dass ich nicht etwa die schöne rote Feder aus der  Hand gelegt oder an die Wand geworfen habe.

Bis bald!

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P.S.: Foto von rgbstock

Samstag, 3. Juni 2017

It was 50 years ago today …

Manche Menschen meines Alters bezeichnen das Jahr 1967 als das Jahr, in dem die bedeutendsten Alben der Rock-, Jazz-, Soul-, Pop- und Bluesmusik erschienen sind. Und manchen fällt nur »Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band« ein, wenn sie sich an damals zurückerinnern. Ich lege etliche der Platten von damals noch immer gerne auf und kann mich sehr gut in die Momente des erstmaligen Hörens zurückversetzen. »Are You Experienced« zum Beispiel … ich lag im Zimmer meines Bruders auf dem Boden und hörte mit ihm zusammen das gerade gekaufte Album an – es war schwül draußen – wir tranken Eiswasser und ich war gefangen genommen von der Klangwelt, in die Jimi Hendrix’ Gitarre mich entführte …

Neulich las ich in einem Musikmagazin jemandes Top 20 des Jahres 1967 … und habe überlegt, welche Platten denn wohl aus heutiger Sicht mein Liebsten jenes legendären Jahrganges sind. Die 20 Spitzenreiter habe ich mir im MP3-Format zusammengestellt, um sie dieses Jahr beim Laufen nach und nach und immer wieder zu hören:

Platten

Geordnet sind sie hier nach dem Erscheinungsmonat, nicht nach der Beliebtheit bei mir. Eine der hier aufgeführten Platten hat es ja in diesem Monat in einer neu abgemischten Version, die zum 50jährigen Jubiläum erschienen ist, wieder auf den ersten Platz der Hitparade in Großbritannien geschafft.

Wenn ich von den 20 LPs die mir liebste nennen sollte, dann müsste ich passen, denn das kann von meiner jeweiligen Stimmung abhängen. Mal wäre es »Straight, No Chaser«, mal »Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band« und mal »Songs Of Leonard Cohen«. Aber die anderen 17 sind eben auch ganz hervorragend.

So.

Dienstag, 23. Mai 2017

Joggathon 2017: Vielen Dank an meine Sponsoren!

Ich kann dieses Jahr kein Bild mit der Urkunde vorweisen, denn die bekommen wir später. Wir sind ja, regelmäßige Blogbesucher wissen das, nicht in Berlin vor Ort gelaufen, sondern haben einen in der Menschehitsgeschichte bisher noch nie dagewesenen »Telejoggathon« absolviert.

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Ich bin dabei in den 60 zählenden Minuten 10,6 Kilometer gelaufen. In Joggathon-Runden a 950 Meter übersetzt zählt das als 11 Runden. Darüber freue ich mich sehr und werde wieder einmal daran erinnert, dass mein Überleben und die heutige Leistungsfähigkeit keineswegs selbstverständlich sind. Dafür kann ich aus tiefstem Herzen Tag für Tag dankbar sein.

Ich freue mich, dass ich dank meiner Sponsoren zum Erlös für den guten Zweck beitragen konnte. Vielen herzlichen Dank! Insgesamt sind, dem Veranstalter zufolge, 11.600 € für die drei Benefizprojekte zusammengekommen. Das ist doch wieder mal eine erfreuliche Summe.

Hier noch eine Ablichtung eines Teiles meiner Laufstrecke:

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Freitag, 28. April 2017

Ich will Platz schaffen … wer will sammeln?

Es ist an der Zeit, mal wieder etwas aufzuräumen – in diesem Fall das Schubfach mit den Singles. (Für jüngere Semester: Das sind Vinylschallplatten mit in der Regel einem Titel pro Seite, manchmal auch zwei Titeln. Man benötigt zum Anhören einen Plattenspieler.)

WP_20170428_11_32_03_ProWenn ich richtig gezählt habe, geht es um 80 Singles aus höchst unterschiedlichen Genres. Von den Rolling Stones bis zu Maria und Margot Hellwig, von She Came In Through The Bathroom Window bis zu Volkstanz & Fischertanz, vom Rededuell Strauß/Wehner im Bundestag bis zu frommen Erbauungshymnen. Manche Platten sind sehr gut erhalten, die meisten sind in altersgemäßem Zustand (leichtes Knistern hier und dort) und ganz wenige haben Kratzer. Ein paar kommen leider ohne Papierhülle daher.

Bevor es an die Auflistung der Titel geht, hier das Angebot: Das komplette Paket gibt es für 60 Euro (75 Cent pro Single). Einzelstücke werden nicht abgegeben. Beim Versand innerhalb Deutschland plus 5 Euro.

Wer zuerst bestellt, bekommt das Paket. Am besten per Email (gjmatthia ät gmail punkt com)melden!

So. Hier die Liste aller A- und B-Seiten:

20. Geburtstag von Zweitausendeins - A Side - Happy Birthday
20. Geburtstag von Zweitausendeins - B Side - Happy Birthday
Albert Hammond - A Side - I'm A Train
Albert Hammond - A Side - The Free Electric Band
Albert Hammond - B Side - Brand New Day
Albert Hammond - B Side - You Taught Me To Sing The Blues
Alice Babs - A Side - Chocolata
Alice Babs - B Side - Der schwedische Drehorgelmann
Aretha Franklin - A Side - Spanish Harlem
Aretha Franklin - B Side - Lean On Me
Bernd Spier - A Side - Das kannst du mir nicht verbieten
Bernd Spier - B Side - Julia (vor deiner Tür)
Bertelsmann Schallplattenring - A Side - Feuerwerk der guten Laune Teil 1
Bertelsmann Schallplattenring - A Side - Vier Schlagertreffer 1 und 2
Bertelsmann Schallplattenring - B Side - Feuerwerk der guten Laune Teil 2
Bertelsmann Schallplattenring - B Side - Vier Schlagertreffer 3 und 4
Camp Meeting - A Side - This World Is Not My Home & Shall My Dust Sing Thy Praise
Camp Meeting - B Side - A Shelter In The Time Of Storm & The Last Mile Of My Way
Chicago - A Side - I'm A Man
Chicago - B Side - 25 Or 6 To 4
Chor der Neanderkirche Düsseldorf - A Side - Vater unser & Keiner der die Harfe schlägt
Chor der Neanderkirche Düsseldorf - B Side - Psalm 117
Chor und Orchester Alfred Matschat - A Side - Berliner Luft Teil 1
Chor und Orchester Alfred Matschat - B Side - Berliner Luft Teil 2
Christliche Ostmission - A Side - Geistliche Lieder aus Rumänien Teil 1
Christliche Ostmission - B Side - Geistliche Lieder aus Rumänien Teil 2
Christusträger-Schwestern - A Side - Herr, wir sind Brüder
Christusträger-Schwestern - B Side - Herr, wir sind Brüder
Cliff Richard - A Side - Power To All Our Friends
Cliff Richard - B Side - Come Back Billie Joe
Crow - A Side - King Of Rock & Roll
Crow - B Side - Satisfied
Daliah Lavi - A Side - Jerusalem
Daliah Lavi - B Side - Before My Very Eyes
Demis Roussos - A Side - No Way Out
Demis Roussos - B Side - End Of The Line
Der Botho-Lukas-Chor - A Side - Danke
Der Botho-Lukas-Chor - B Side - Antwort auf alle Fragen
Desiderata - A Side - Desiderata spoken by Les Crane - Engish Version
Desiderata - B Side - Desiderata spoken by Friedrich Schlüter - German Version
Donovan - A Side - Atlantis
Donovan - A Side - Sunshine Superman
Donovan - B Side - Mellow Yellow
Donovan - B Side - There Is A Mountain
Doris Day - A Side - Move Over Darling
Doris Day - B Side - Twinkle Lullaby
Dr. Hook and the Medicine Show - A Side - Sylvia's Mother
Dr. Hook and the Medicine Show - B Side - Makin' It Natural
Eric Burdon and WAR - A Side - They Can't Take Away Our Music
Eric Burdon and WAR - B Side - Home Cookin'
Eschenauer Terzett - A Side - Hast du dich schon gefragt, mein Freund
Eschenauer Terzett - B Side - Alles hat er mir erlassen
Fleetwood Mac - A Side - Albatross
Fleetwood Mac - B Side - Need Your Love So Bad
Frijid Pink - A Side - The House Of The Rising Sun
Frijid Pink - B Side - Drivin' Blues
Gary Glitter - A Side - I Didn't Know I Loved Your
Gary Glitter - A Side - Rock And Roll Part 2
Gary Glitter - B Side - Hard On Me
Gary Glitter - B Side - Rock And Roll Part 1
George Harrison - A Side - Bangla Desh
George Harrison - A Side - What Is Life
George Harrison - B Side - Apple Scruffs
George Harrison - B Side - Deep Blue
George McCrae - A Side - Rock Your Baby Part 1
George McCrae - B Side - Rock Your Baby Part 2
Golden Earring - A Side - Buddy Joe
Golden Earring - B Side - Avalanche Of Love
Greyhound - A Side - Black And White
Greyhound - B Side - Sand In Your Shoes
Griechische Zentrale für Fremdenverkehr - A Side - Sirtaki & Fischertanz
Griechische Zentrale für Fremdenverkehr - B Side - Volkstanz & Fischertanz
Hardin & York - A Side - Candellight
Hardin & York - B Side - Tomorrow, Today
Heart of Blues & Munich Express - A Side - Smoking Takes You Faster To God
Heart of Blues & Munich Express - B Side - Nelbellungenlied
Herbert Henggi und Singers - A Side - Gospel Songs
Herbert Henggi und Singers - A Side - Sage Dank
Herbert Henggi und Singers - B Side - Gospel Songs
Herbert Henggi und Singers - B Side - Sage Dank
Hot Butter - A Side - Popcorn
Hot Butter - B Side - At The Movies
Humble Pie - A Side - Hot 'N' Nasty
Humble Pie - B Side - You're So Good For Me
Jackie - A Side - Under Fire
Jackie - B Side - Don't Look Back
Janis Joplin - A Side - Me And Bobby McGee
Janis Joplin - B Side - Half Moon
Joan Baez - A Side - Here's To You
Joan Baez - B Side - The Ballad Of Sacco And Vancetti
Joe Cocker - A Side - With A Little Help From My Friends
Joe Cocker - B Side - Delta Lady
Joe Cocker - C Side - The Letter
Joe Cocker - D Side - She Came In Through The Bathroom Window
Johannes Brahms - A Side - Ungarische Tänze 1, 5, 3
Johannes Brahms - B Side - Ungarische Tänze 2, 6
Joy and the Hit Kids - A Side - Oh Darling
Joy and the Hit Kids - B Side - Runaway
Joy Singers - A Side - Love Song (Diese Liebe braucht die Welt)
Joy Singers - B Side - O nimm es an
Lego - A Side - Fabuland
Les Dolly Sisters - A Side - Elle s'etait fait couper les cheveux & Hindustan
Les Dolly Sisters - B Side - Nuits de Chine & Je n'peux pas vivre sans amour
Les Humphries Singers - A Side - We Are Goin' Down Jordan
Les Humphries Singers - B Side - Jesus, Joseph And Peter
Linda & The Funky Family - A Side - Shame, Shame, Shame
Linda & The Funky Family - B Side - Solid Funk
Maria und Margot Hellwig - A Side - Ein Sommertag am Wendelstein
Maria und Margot Hellwig - B Side - Drei Tannen am silbernen Bergsee
Marvin Gaye - A Side - I Heard It Through The Grapevine
Marvin Gaye - B Side - You're What's Happening
Paul & Linda McCartney - A Side - Uncle Albert, Admiral Halsey
Paul & Linda McCartney - B Side - Too Many People
Paul Hindemith - A Side - Kammermusik Nr. 1 und 7
Paul Hindemith - B Side - Kammermusik Nr. 4
Peter Alexander - A Side - Komm und bedien dich
Peter Alexander - B Side - Eifersüchtiges Mädchen
Plastic Ono Band - A Side - Give Peace A Chance
Plastic Ono Band - B Side - Remember Love
Randolph Rose - A Side - Sylvias Mutter
Randolph Rose - B Side - Alabama Lady
Ray Stevens - A Side - Bridget The Midget (The Queen Of The Blues)
Ray Stevens - B Side - Night People
Renee - A Side - Sad Man
Renee - B Side - Reaching For The Sky
Ringo Starr - A Side - Back Off Boogaloo
Ringo Starr - A Side - It Don't Come Easy
Ringo Starr - B Side - Blindman
Ringo Starr - B Side - Early 1970
Santana - A Side - Samba Pa Ti
Santana - B Side - Se A Cabo
Shangri Las - A Side - Leader Of The Pack
Shangri Las - B Side - Walking In The Sand
Siw Malmkvist - A Side - Regen auf Benguela
Siw Malmkvist - B Side - Schwarzer Kater Stanislaus
T. Rex - A Side - Telegram Sam
T. Rex - B Side - Baby Strange
The Beatles Revival Band - A Side - The Beatles Revival Song
The Beatles Revival Band - B Side - As I Cry
The Edwin Hawkins Singers - A Side - Oh Happy Day
The Edwin Hawkins Singers - B Side - Jesus, Lover Of My Soul
The Gibson Brothers - A Side - Non-Stop Dance
The Gibson Brothers - B Side - Such A Funky Way
The Marmalade - A Side - Ob-La-Di Ob-La-Da
The Marmalade - B Side - Lovin' Things
The Mixtures - A Side - The Pushbike Song
The Mixtures - B Side - Who Loves Ya
The Rolling Stones - A Side - Paint It Black
The Rolling Stones - B Side - Long Long While
The Troggs - A Side - Wild Thing
The Troggs - B Side - I Can't Control Myself
Tommy-Sam Jammeh - A Side - Bongos Nda Kono
Tommy-Sam Jammeh - B Side - The Original African Man
Van Morrison - A Side - Redwood Tree
Van Morrison - B Side - Jackie Wilson Said
Vorwärts - A Side - Strauß-Wehner Rededuell Teil 1
Vorwärts - B Side - Strauß-Wehner Rededuell Teil 2
Yves Simon - A Side - Ego, ego
Yves Simon - B Side - Ma jeunesse s'enfuit

Nun bin ich gespannt.