Oft genug prägt die Liebe unseren Alltag, noch häufiger jedoch der Alltag die Liebe, und nie sind wir wirklich sicher, wohin sich Alltag oder Liebe entwickeln werden. Von den nervösen Momenten vor dem »ersten Mal« bis zum friedlichen Abschied vom Diesseits zeichnet der Autor in 16 Erzählungen eine Vielzahl von Empfindungen und Hoffnungen, Ernüchterungen und Erkenntnissen auf. (Klappentext)Ich hatte vor einigen Wochen auf diesem Blog in Form einer Wortwolke einen - zugegeben kryptischen - Hinweis gegeben, dass etwas kommen würde, was noch nicht offenbart werden konnte. Nun erfolgt Aufklärung: Die Wortwolke wurde seinerzeit aus dem Entwurf zum Vorwort eines neuen Buches kreiert.
Dann hatte ich wenig später in einem Nebensatz einen weiteren - nicht minder kryptischen - Hinweis versteckt: »Deadline ist eben Deadline, würde Tina sagen, aber über Tina zu erzählen, fehlt mir jetzt die Zeit...« heißt es in diesem Beitrag.
Ich will auch jetzt nicht von Tina erzählen. Tina lernt man kennen, wenn man »Liebe und Alltag« liest.
Warum so viel Geheimnistuerei? Ganz einfach: Das Buch sollte eine Überraschung, ein Geschenk für die beste aller Ehefrauen zum gestrigen Geburtstag werden. Es war denkbar knapp, da wegen der Weihnachts- und Neujahrstage bei Verlag und Druckerei Zeitverzögerungen im Herstellungsprozess nicht ausblieben. Aber: Es hat geklappt - die Lieferung kam rechtzeitig vor dem 18. Januar hier an.
Nun ein paar Worte zum neuen Buch:
Kürzlich beim Abendessen im Hause eines befreundeten Ehepaares beschwerte sich die Gastgeberin: »In deinem Buch Gänsehaut und Übelkeit ist ja nun wirklich kaum etwas für zarte Gemüter wie mich enthalten.«
Ich antwortete: »Deshalb heißt es ja auch so, wie es heißt. Und ziert nicht ein blutverschmiertes Messer den Umschlag?«
»Na ja, das stimmt natürlich. Ich war vorgewarnt. Aber das mit dem Auge, gleich am Anfang… grauenhaft! Wie kommt man bloß auf solche Ideen?«
»Man muss nur«, schlug ich vor, »am 2. Januar eine Tageszeitung aufschlagen und nachlesen, welche Unfälle es mit Feuerwerkskörpern gegeben hat.«
»Hmmm hmmm. Nimm doch noch Pasta, es ist so viel da. Und schreib doch mal was Nettes, vielleicht ein wenig romantisch oder so. Noch ein Bierchen?«
Die liebe Gastgeberin und andere Leser können aufatmen: Für das Buch Liebe und Alltag habe ich unblutige Erzählungen verfasst, diese mit einigen älteren Texten zusammengestellt und dann alles noch einmal überarbeitet. Die Geschichten haben – nomen est omen - irgendwie mit Liebe und Alltag zu tun. Falls also jemandem Gänsehaut und Übelkeit zu blutrünstig war: Womöglich gefällt diese Sammlung eher.
Einen Hinweis will ich jedoch unbedingt loswerden. Sie sollten dieses Buch nicht kaufen, wenn Sie auf der Suche nach Herz-Schmerz-Literatur sind. Hedwig Courts-Mahler gehört nicht zu meinen literarischen Vorbildern.
Zur Sprache kommen die unerhörte, die verdorrte, die verschmähte Liebe, aber durchaus auch die andere, wohltuende, nach der wir uns wohl alle sehnen. Die kommt in diesem Buch natürlich ebenso zu Wort.
Auch die Alltagserlebnisse beschränken sich keineswegs auf die Art, die unsere Mundwinkel unweigerlich nach oben zieht. Solche gibt es auch, allemal, aber ich will nicht verhehlen, dass manches Ereignis von jener Art ist, bei der wir ein Tintenfass nach dem Störenfried werfen, wenn denn eines zur Hand sein sollte.
Ach so: Falls Ihnen Gänsehaut und Übelkeit gefallen hat, sollte dies natürlich kein Hindernis darstellen, sich auch mein neues Buch zu leisten, zumal es etwas preiswerter ist…
Interessiert? Prima!
Liebe und Alltag
16 Erzählungen
ISBN 978-3-8370-8186-2
bod Norderstedt
Paperback, 136 Seiten
€ 9,95 (inkl. MwSt.)
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6 Kommentare:
herzlichen glückwunsch und gute verkäufe. ein neues buch ist immer was besonderes. viel spass mit deinem.
yo - heute wurden immerhin 9 stück verkauft - der weg zum weltruhm steht weit offen...
;-)
@günter:
ich finde das Thema echt spannend!
:-)
Der orangefarbige Einband ist erstklassig!
Glückwunsch!
Weltruhm riecht nach Narzißmus... ;-)
All-tag aus Liebe oder
Liebe aus All-tag...
Guten Tag, Herr Matthia!
Ihr neues Buch ist ein Lesegenuß, hat mir großen Spaß gemacht. Gut gefällt mir die Idee, per Wortgebilde der Überschrift die Stimmung der jeweiligen Geschichte bereits zu begründen. Richtig, „Das Gesicht in der Menge“ kannte ich bereits und wunderte mich etwas. Schön sind Ihre persönlichen Worte unter „Auf Wiedersehen“ zu der Entstehung der einzelnen Stories. Klar erkennt jeder Dylanologe mindestens den Dialog aus „Isis“ und die Stimmung aus „Black Diamond Bay“, klasse! Den Ausspruch von Bob Dylan kannte ich allerdings nicht und könnte von mir aus auch nicht ausmachen, wo ER vielleicht „geklaut“ hat. Ich habe seinerzeit das Schreiben von „Poetry“ eingestellt, weil ich mir ehrlicherweise sagen mußte, daß ich hemmungslos von Dylan, David Bowie, Supertramp, Neil Diamond und anderen gemopst habe und mich dabei mies fühlte. Vielleicht sollte ich mal wieder anfangen?
Ich finde, Sie haben Tina’s Stimmung vor dem „ersten Mal allein mit Jakob“ ganz gut eingefangen, bemerkenswert eigentlich. Allerdings voraussetzend, daß Tina eine junge Frau mit gesundem Selbstbewußtsein ist. Leider stellen sich heutzutage zu viele Mädchen die Frage, ob ihr Körper ausreichend „schön“ ist, weil „Hungern“ die größte Massenpsychose der westlichen Industriewelt geworden ist, Männer sind davon nicht mehr ausgeschlossen. Das aber nur am Rande. Es ist sogar wünschenswert, daß junge Frauen nicht mehr und nicht weniger über ihr „Styling“ nachdenken als diese Tina.
Das „Mädchen vom Land“ hat mir gut gefallen. Da tun es mal zwei Menschen NICHT, wie selten heutzutage, wo doch kaum ein Buch ohne sehr detaillierte „Erotik“ auskommt.
Ich teile ihre Meinung über Werke wie den „Pirelli-Kalender“, und es macht mir eine deutliche Übelkeit, wenn ich beobachten muß, daß die Vorstellung des neuen Kalenders auch noch zur Medienveranstaltung wird, wo das Silikon das Schwerste an den Frauen und ihre Darstellung so fragwürdig ist. Und Frauen feiern und tragen das mit. Konkret: Ich finde es zum Kotzen.
Ihr Buch aber ist super gelungen, und ich wünsche Ihnen, daß es sich gut verkauft und vielen Menschen Freude macht.
Herzlich von
Elke S.
Vielen Dank für die Blumen!
Bob Dylan mopst selbst, was das Zeug hält. »Rollin’ and Tumblin’« zum Beispiel ist zu 80% geklaut, das Original hat seinerzeit eine Band namens Canned Heat auf einem Album in den 60ern herausgebracht. Sogar das Gitarren-Intro ist identisch. Trotzdem steht als Komponist Bob Dylan auf der Platte. Auch in »Mississippi« und anderen Songs (nicht nur bei »Modern Tiomes«) finden sich etliche Textzeilen aus fremden Liedern… Aber ich finde, das ist völlig okay.
Fein, dass ich Tinas Befindlichkeit einigermaßen getroffen habe… - der Jakob, na ja, das war für mich einfacher.
Mit Grüßen!
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