Dienstag, 27. November 2007

Rätselhaftes Foto

Es gibt Orte, an denen man etwas Ungutes fühlt, ohne es konkret benennen zu können. Oder geht es nur mir so? Beispielsweise besuchten wir im Sommer eine Stadt in Böhmen, bei der ich das Gefühl nicht loswurde, es laste ein Fluch auf ihr. Ich hatte das in einem Nebensatz erwähnt.

Nun habe ich über Umwege ein Foto aus jener Gegend bekommen, das mir (und der Fotografin) rätselhaft ist. Das Foto habe nicht ich gemacht, daher kann ich keine Gewähr übernehmen, dass die Geschichte stimmt.
Das Bild zeigt den Verfall, gegen den niemand etwas zu unternehmen gewillt oder in der Lage ist (ein Klick und es erscheint im Großformat):



Zu Hause am Bildschirm wurde die Fotografin auf den Torbogen rechts hinten aufmerksam: Dort ist ein Gesicht erkennbar, beim Fotografieren - sie schwört Stein und Bein - war weit und breit kein Mensch in dem Hof. Und wenn da einer gewesen wäre, weder die Perspektive noch sonst etwas würde "passen". Hier die Vergrößerung des Ausschnitts:


Schattenwurf? Eine alte Decke? Laubreste? Ein digitaler Zufall? Ich habe keine Ahnung, aber etwas rätselhaft scheint mir das Bild tatsächlich zu sein, vor allem angesichts des Unbehagens, das ich selbst an jenem Ort verspürt habe...

Sonntag, 25. November 2007

Mit gutem Gewissen die Unwahrheit

Ich hatte neulich auf diesem Blog angekündigt, dass ich darüber berichten würde, wie uns Gottes Eingreifen aus einer finanziellen Katastrophe herausgeholfen hat.

Diese Ankündigung war nicht die Unwahrheit, von der in der Überschrift die Rede ist. Es ist auch nicht die Unwahrheit, dass wir ein finanzielles Wunder erlebt haben.
Sondern: Ich habe über ein Jahr lang im Gebet und in Gesprächen mit gutem Gewissen die Unwahrheit gesagt. Das war der Schlüssel.
Nun ist der Leser völlig verwirrt? Fein. Das macht nämlich neugierig.
Die Aufklärung erfolgt allerdings nur für diejenigen, die es sich zumuten, einen längeren Text zu lesen. Der heißt "Die Tage sind gezählt - Teil 4". Und Teil 5 ist seit heute früh auch wieder online.

Wieder? Wieso wieder? Na ja: "Die Tage sind gezählt" wurde letztes Jahr auf Glaube.de (und anderenorts) als "Zwischen den Zeiten" veröffentlicht, zur Zeit überarbeite ich die Texte und stelle sie dabei unter dem neuem Titel wieder ins Netz.

P.S.: Weiß irgend ein WordPress Spezialist unter meinen Lesern, wie ich WordPress verbieten kann, in den Überschriften jedes Wort groß zu schreiben? Vermutlich liegt es am Theme, aber ich will genau jenes dort verwenden und trotzdem anständige Überschriften haben...

Samstag, 24. November 2007

Gottes Herz für unsere Städte

In drei Monaten beginnt das Transforum.

Seid ihr dabei? Das Thema „Gottes Herz für unsere Städte - Wie Gemeinden ihr Umfeld verändern können“ klingt vielleicht erst mal sehr "nüchtern-trocken-theoretisch", aber das Transforum wird alles andere als verstaubt sein. Vielmehr werden wir besprechen und hören, wie weltweit, von manchen Christen sonderbarerweise unbemerkt, Menschen, Umstände und auch gesellschaftliche Bereiche verändert werden - durch die Gemeinden vor Ort.

Diese Tagung ist nicht für "Eingeweihte" und "Studierte", sondern vielmehr für jeden Christen, der sich fragt, ob und wie sich sein Glaube eigentlich zum Guten der Menchen um ihn herum auswirken kann.

Mehr Informationen zum Programm, den Seminaren und überhaupt: Transforum Berlin

Freitag, 23. November 2007

R.I.P. Vivaldi

Woran sollte man sich von der endlosen Verstellung, Falschheit und Heimtücke der Menschheit erholen, wenn die Hunde nicht wären, in deren ehrliches Gesicht man ohne Misstrauen schauen kann?
(Arthur Schopenhauer)


Gestern war für unsere treue vierbeinige Begleiterin Vivaldi nach 17 Jahren das irdische Dasein zu Ende. Mancher sagt "nur ein Hund", aber wer einen Hund hat oder mal einen Hund hatte, kann nachempfinden, dass nun nicht etwas, sondern jemand im Haus fehlt.

Bye bye, Vivaldi.

Donnerstag, 22. November 2007

Lese(un)lust

Das Volk der Dichter und Denker - sind wir das noch? Wenn nur jeder Fünfte täglich ein Buch in die Hand nimmt, und in 34% der Fälle handelt es sich dabei um ein Kochbuch, dann sind nicht mehr allzu viele übrig, denen es die Werke der Dichter und Denker angetan haben.

Oder täuscht die Statistik? Lesen die Deutschen am Bildschirm, statt ein Buch in die Hand zu nehmen? Was Literatur und Sachthemen betrifft, ziehe ich ein Buch immer noch dem Bildschirm vor. Den täglichen Überblick der Nachrichten allerdings verdanke ich überwiegend den Google-News und der Tagesschau - allerdings mehr aus Zeitmangel, nicht aus Neigung.


P.S.: Infografik von Plavas & Heller

Dienstag, 20. November 2007

Herr Mixa und die Gemeinde

In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt bietet der katholische Bischof von Augsburg, Walter Mixa, eine interessante Erklärung für die neue Agressivität des Atheismus an:

WELT ONLINE: Gibt es neben einer „Wiederkehr des Religiösen“ auch eine Wiederkehr des aggressiven Atheismus, nachdem man es lange mit einer gewissen Gleichgültigkeit zu tun hatte?

Bischof Walter Mixa: Das ist darauf zurückzuführen, dass Papst Benedikt XVI. – und ich zitiere jetzt einen evangelischen Theologen – einer der letzten universal gebildeten Menschen ist. Wer hat denn mit Jürgen Habermas diskutiert? Joseph Ratzinger. Habermas sagte in aller Offenheit, Religion scheine doch zur menschlichen Verfasstheit zu gehören. Ich bin überzeugt, dass die Gleichgültigkeit jetzt deshalb abnimmt, weil Benedikt XVI. in einer unwahrscheinlich klaren, verständlichen Weise das Programm des christlichen Menschenbildes und auch den Glauben an den dreifaltigen Gott herausstellt, sodass die Kirche auch für junge Leute wieder attraktiv wirkt.

Ich bin gerade dabei, die letzten paar Seiten des Buches Jesus von Nazareth von Josef Ratzinger a.k.a. Benedikt XVI zu lesen, demnächst schreibe ich ein paar Zeilen über das Werk. So viel vorab: Ich habe in den letzten dreißig Jahren kein Buch gelesen, das so liebevoll und gleichzeitig ehrfürchtig Jesus Christus dem Leser vorstellt wie dieses. Kein charismatischer, evangelischer, pfingstlerischer, katholischer, evangelikaler oder sonstiger Autor, den ich gelesen habe, hat es vermocht, mich dermaßen mit einem Sachbuch zu fesseln und mir so viel inneren Gewinn zu vermitteln wie der Papst mit diesem Buch.

Doch zurück zu Mixa. Ich würde mich nicht seiner Meinung anschließen, dass allein der derzeitige Papst die Kirche für junge Leute wieder attraktiv macht, aber ein Kern der Wahrheit scheint mir schon in seiner Einschätzung zu liegen:

Eine Kirche / Gemeinde, die für das Reich der Finsternis keine Gefahr darstellt, wird weniger unter Angriffen und Verfolgung zu leiden haben als eine Gemeinde / Kirche, die das Reich Gottes in die Welt bringt. Vielleicht sind all die derzeitigen Attacken, ob nun gegen Eva Herman, Rick Joyner, viele andere Männer und Frauen, die als Christen in der Öffentlichkeit stehen, oder ganz allgemein gegen die Kirche / Gemeinde ein gutes Zeichen?

Montag, 19. November 2007

Herr Dawkins und die Gemeinde

Den Glauben gegen Kritiker verteidigen - hilft das wirklich weiter? Ich hatte vor einiger Zeit schon mal über Christopher Hitchens nachgedacht: Unser Spiegelbild. Nun macht in diesen Tagen Richard Dawkins Schlagzeilen.

Das Medienmagazin Pro meint:
Den Glauben verteidigen - genau das ist heute nötiger denn je und wenn diese Erkenntnis bei Christen noch nicht angekommen ist, dann sollte es spätestens jetzt der Fall sein. Nur wie reagieren wir? Was kann man entgegnen, wenn einer wie Dawkins uns alle Glaubensgründe abspricht? Oder behauptet, Christen glaubten an einen Gott, der mehr Tyrann als liebender Vater sei?
Statt auf weit verbreitete interne Konflikte müssen sich Christen mehr denn je mit Apologetik befassen. So nennt sich eine theologische Disziplin, die zeigt, dass es möglich ist, den Glauben auch mit dem Verstand zu fassen, nicht nur mit Gefühlen oder Erfahrungen. Sie gibt Antworten auf Fragen, die seit Hunderten von Jahren von Glaubenskritikern gestellt werden, und jetzt, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in Form der „Neuen Atheisten“ wieder in der breiten Öffentlichkeit angekommen sind. Apologetik aber ist nicht nur etwas für Theologen, sondern eine Disziplin, die alle Christen gerade jetzt neu entdecken sollten.
Ich bin durchaus der Meinung, dass man nicht doof sein muss, um Christ zu sein. Es ist eine gute Idee, sich intellektuell mit Glaubensfragen und -zweifeln auseinandersetzen zu können.

Aber ist das wirklich die Lösung?

Paulus war mit Sicherheit ein hervorragender Apologet, wie beispielsweise sein Disput mit König Argrippa, sein Auftritt in Ephesus und weite Bereiche seiner Briefe zeigen. Aber Paulus verließ sich nicht darauf, sondern er hatte das, was der Gemeinde Jesu heute in weiten Teilen fehlt: Vollmacht.

Dawkins würde ins Leere hinein reden und schreiben, wenn die Kirche ein Ort wäre, an dem Kranke geheilt, Tote auferweckt, Lebensfragen beantwortet und Ungerechtigkeiten beseitigt würden. Wenn Ungläubige wie Herr Dawkins in einen Gottesdienst - ob nun auf dem Marktplatz oder in einem gemeindlichen Gebäude - kämen und ein Prophet wüsste sie so anzusprechen, dass kein Zwiefel bleibt: Jesus Christus liebt diesen Menschen und will nicht sein Verderben, sondern seine Rettung.

Eigentlich wäre mir eine solche Gemeinde rund um die Welt lieber als eine Gemeinde, die in Apologetik brilliert. Vollmacht schließt ja Bildung und intellektuelle Fähigkeiten nicht aus, siehe Paulus. Aber Intellekt ohne Vollmacht scheint mir nicht auszureichen, um den Missionsauftrag Jesu auszuführen.

Sonntag, 18. November 2007

High School reicht

Um DoSi zu verstehen, braucht man einen College Abschluß. Bei meinem Blog reicht schon die High School. Na, wenn das keine bahnbrechende Erkenntnis zum Sonntag ist...


cash advance


Um meine Webseite zu verstehen, muss man allerdings schon ein Genie sein:


cash advance


Na, wenn das keine noch bahnbrechendere Erkenntnis zum Sonntag ist...

Samstag, 17. November 2007

Übler Gestank aus der Gerüchteküche

In der Regel kommt aus einer Gerüchteküche nur Ungenießbares, was die Luft mit üblen Dämpfen verpestet. Zum Beispiel fragte mich jemand gestern per E-Mail:
Hast du gehört, dass Rick Joyner bei einer freimaurerischen Untergruppe ist, ein Ritterorden?
Solcher Unfug verbreitet sich schneller, als man sich vorstellen kann. Da hat jemand gehört, dass jemand gesagt hat, er hätte gelesen, dass... - und fertig ist die Rufschädigung.

In der Regel schenke ich solchen Gerüchten und Verleumdungen das, was sie verdient haben: Nichtbeachtung. Da ich für Rick Joyner häufig als Übersetzer ins Deutsche tätig war, möchte ich in diesem Fall ausnahmsweise den Gerüchteköchen und den vielen Kellnerinnen und Kellnern, die das Gebräu fleißig weiterreichen, ein wenig in die Suppe spucken:

Richtig ist, dass Rick Joyner Ritter des Malteserordens ist, und zwar auf Empfehlung (anders wird man nicht Mitglied).

Falsch ist alles weitere, was da an Gerüchten kursiert, zum Beispiel dass es sich um eine "freimaurerische Untergruppe" handelt.

Wer sich von den Gerüchteköchen einmal die Mühe gemacht hätte, eine simple Google-Suche durchzuführen, statt dummes Zeug nachzuplappern, hätte sowohl den Malteser-Orden als auch Rick Joyners Ausführungen (Englisch) zu seiner Mitgliedschaft gefunden. Eine deutsche Übersetzung seines Beitrages gibt es hier.

Das einzige, was man als nichtkatholischer Christ dem Malteserorden vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass im "Maltesergebet" die für die katholische Kirche übliche Vermittlung des Gebetes durch Maria und andere "Heilige" vorkommt. Aber zeigt nicht allein die Tatsache, dass ein freikirchlicher Mensch wie Rick Joyner aufgenommen wurde, dass auch solche Relikte aus konfessionellen Traditionen nicht mehr die gleiche Rolle spielen wie einst?

Nun gut, es gibt Gläubige, die alles, was katholisch ist, für Teufelszeug halten. Ich zähle nicht dazu.

Wer übrigens die Malteser für Freimaurer hält und konsequent sein möchte, muss sich im Falle eines Unglücks vergewissern, dass er nicht etwa mit einem Krankenwagen transportiert wird, auf dem Malteser Hilfsdienst steht. Womöglich landet man dann noch in einem Malteser-Krankenhaus. Dann doch lieber an Ort und Stelle verbluten, stimmts?

Ach so, ja, und keinesfalls Mozartkugeln essen. Mozart war nämlich...

Freitag, 16. November 2007

Vom Nachteil, eine Heuschrecke zu sein

...und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen. (4. Mose 13, 29)
Mit diesen Worten beschrieben die Kundschafter, die das Land Kanaan besichtigt hatten, dessen Bewohner. Es handelte sich bei diesen Spionen um gestandene Männer, Fürsten ihrer Stämme, die bereits eine ganze Menge mit Gott erlebt hatten.

Nun kamen sie vom Auftrag zurück, das Land zu besichtigen, von dem Gott klar gesagt hatte:

...das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel gebe! (Vers 2)
Es hieß nicht, dass Gott ihnen dieses Land vielleicht geben würde, oder dass sie entweder dieses Land oder möglicherweise auch ein anderes haben sollten. Es hieß auch nicht, dass sie es kaufen oder verlustreich erkämpfen sollten. Gott hatte gesagt, dass er es dem Volk gibt.

Gleichen wir nicht manchmal diesen Kundschaftern? Gott gibt uns Verheißungen, wir betrachten die Umstände und kommen zu dem Schluss, dass wir Heuschrecken sind. Wir sehen die Riesen vor uns und sagen:

Wir können nicht gegen das Volk hinaufziehen, denn es ist stärker als wir. (Vers 31)

Oft stimmt ja unsere Beobachtung: Die Umstände, denen wir gegenüber stehen, sind riesig. Sie sind stärker als wir. Es ist uns unmöglich, irgend etwas gegen sie auszurichten. Doch das sollen wir auch gar nicht versuchen, denn wir würden kläglich scheitern. Wenn wir jedoch auf die Kraft Gottes vertrauen, sieht die Situation völlig anders aus.

Zwei von zwölf Kundschaftern beurteilten die Lage abweichend:

Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Nur empört euch nicht gegen den HERRN! Und fürchtet doch nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein! Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, und der HERR ist mit uns. Fürchtet sie nicht! (Kapitel 14, 7-9)
Glaube ist unnötig, wenn wir keinen ernst zu nehmenden Feinden beziehungsweise Problemen gegenüber stehen. Das, was wir aus unserer Kraft und mit unseren Möglichkeiten bewerkstelligen können, bedarf keines Glaubens.

Wir sind keine Heuschrecken, es kommt uns nur so vor, wenn unsere Perspektive verschoben ist. Wir sind Töchter und Söhne des lebendigen Gottes, des Schöpfers von Himmel und Erde. Wir sind Bürger des Reiches Gottes. Wir sind die, denen Jesus aufgetragen hat, die gleichen Werke wie er und noch größere zu tun. Wir sind diejenigen, denen er versprochen hat, alle Tage und Nächte bei uns zu sein. Wir sind die Erben der Verheißungen.

Das Volk Israel bekam das Land, das Gott versprochen hatte. Allerdings mit 40 Jahren Verspätung, weil das Volk den zehn Kundschaftern geglaubt hatte, die sich als Heuschrecken empfanden.

Wir können uns entscheiden, ob wir Heuschrecken sein möchten oder ob wir Gott glauben. Jeder kann die Zusagen Gottes entweder annehmen oder bezweifeln.

Das Heuschreckengerede von unüberwindlichen Hindernissen und grässlichen Riesen führt unter Umständen dazu, dass 40 Jahre vergehen, bevor eine Verheißung sich erfüllt. So lange will ich eigentlich lieber nicht warten...