Freitag, 18. Juni 2010
Donnerstag, 17. Juni 2010
Nobody. Niemand.
Niemand von meinen Blogbesuchern scheint willens oder in der Lage zu sein, 40 oder 50 Euro für einen guten Zweck zu spenden. [Die Herausforderung]
Nobody of my visitors here seems to be willing or able to spend 40 or 50 Euros for a good cause. [The Challenge]
Nur ein einziger Freund bei Facebook hat sich bisher gemeldet – von dem weiß ich, dass er eher wenig Geld hat. Und morgen ist schon Freitag, mein Anmeldeschluss als Läufer.
One single friend at Facebook mailed, and I know he isn’t exactly wealthy. Tomorrow is Friday, my deadline for signing up as a runner.
Na ja, ich werde dann am Sonntag als Zuschauer dabei sein und denjenigen anfeuern, für den wir selbst Sponsoren sind. Der schafft womöglich acht Runden…
Well, then I’ll be a spectator on Sunday and cheer for the guy we are sponsoring. He might even make eight rounds…
Update June 18: 2 Sponsors. Needed: 3 more (at least).
Was ziehe ich heute an?
»Mon chéri, so gehst du nie!«, hielt mich Esther dann und wann auf, wenn ich die Wohnung verlassen wollte.
»Was ist verkehrt?«
»Du kannst doch nicht diese Krawatte zu diesem Jackett tragen. Du siehst ja aus wie ein Clown.«
»Ein Clown hat eine rote runde Nase und ist weiß geschminkt.«
»Oder er sieht aus wie mon amour, wenn mon amour sich ohne Aufsicht aus dem Kleiderschrank bedient.«
(Ein Zitat aus einem unveröffentlichten Roman aus meiner Feder.)
P.S.: Die beste aller Ehefrauen nennt mich zwar nicht französisch »mon amour«, sie heißt auch nicht Esther, aber die Situation, die mit dem kurzen Dialog oben geschildert wird, ist ganz fremd mir nicht. Mitunter bekomme ich zu hören: »You aren't going like this, are you?«
Mittwoch, 16. Juni 2010
Von Jumper Cables und Country Funerals
Da ist zum einen eine recht komplizierte CD-Produktion, zum anderen übersetze ich wieder ein Buch aus dem Englischen für einen deutschen Verlag.
Das alles natürlich wie üblich zusätzlich zur 40-Stunden-Woche im Bürojob. Daher kann ich mit Fug und Recht sagen: I'm busier than a set of jumper cables at a country funeral.
Der/das Blog wird jedoch nicht stillgelegt, es gibt ja auch die kurzen Beiträge, Fotos und voraussichtlich finde ich den einen oder anderen Gastbeitrag für meine geschätzten Besucher. Ich kann ja mal in alten Büchern blättern, manchmal findet man da recht nette Dinge, siehe Foto…
Dienstag, 15. Juni 2010
Warten auf Jack Bauer
Es dauert. Und dauert. Und dauert. Season 8 der Serie 24 lässt auf sich warten. Es gibt zwar schon ein Foto von der DVD-Box bei Amazon.com, aber das ist auch alles.
Mich beschleicht Ungeduld. Um diese etwas zu mindern, gehe ich sogar zurück in vorweihnachtliche Zeiten. Da hat Jack Bauer nämlich Santa Claus befragt:
Nun ist aber eher Sommer als Weihnachten. Passt nicht so recht in die Jahreszeit. Da fällt mir ein, dass neulich Jack Bauer mit Präsident Obama telefoniert hat:
Na ja. Ganz nett. Obama will nicht hören… Aber das alles ist kein Ersatz für die Season 8, finde ich. Hoffentlich, so sage ich mir und meiner Ungeduld, ist die bald lieferbar!
Da fällt mir ein: Jack Bauer hat einen Job übernommen, der womöglich seine Zeit zukünftig so beanspruchen wird, dass ich mit weiteren Episoden gar nicht mehr zu rechnen brauche:
Montag, 14. Juni 2010
The Challenge (for me and my readers)
The Event
Each year the Church of the Nazarene in Berlin organizes a “Joggathon” – running for a good cause. Everyone is invited, Christians, Atheists, Buddhists, Muslims… – women, men, kids and dogs – to be participants or audience.
This is how it works
The runners are on a one-kilometer (0,621371192 mile) round course for one hour. Each runner finds his or her sponsors, who promise a certain amount of money for each completed kilometer. The beneficiaries are:
- A social project in Ulyanovsk (Russia) – this project supports people who don’t get much assistance from the government: Care for kids after school, help with their homework and learning, games and sports. Many children have to learn social behavior, because they only know the aggressiveness of their parents who are addicted to alcohol. Elderly and handicapped people also find support and care in this project.
- Refurbishment of a protestant school in Beirut (Lebanon) – Although this is a school run by the church, the pupils come from all kinds of backgrounds because everybody is welcome. Children from Jordan, Syria, Sudan, Sri Lanka, South Africa, and Armenia attend this school. Some of them are refugees. The building has been hit by bombs several times – and therefore in need of repair. Many of the children come from poor families who can’t afford books and other school supplies. They can only learn because of donations.
What happens where?
- 10:15: Open-Air Church Service at Ursulinenstraße 35, 12355 Berlin (Rudow)
- Until 12:00: Last chance to register for runners
- 12:30: Joggathon starts. The steel band Pan Explosion will make things hum.
- 13:30: Joggathon-Festival at Ursulinenstraße with bbq, games (Volleyball, Street ball and more), coffee, cake...
The Challenge
I ain’t fit as a fiddle. No, not at all. I haven’t been jogging for half a year, last Sunday I tried again for the first time, with meager results: Three times ten minutes of jogging, in between walking for several minutes. Maybe four kilometers, all in all. Nothing to show off with. Pretty embarrassing.
But: If at least 5 people will promise to sponsor me with 10 Euros (or 10 Dollars, for my American friends) per kilometer (or more, if you like to) I will make a fool of myself and run for the good cause – the best I can. I might make four kilometers, maybe five. Wouldn’t expect more…
Now it’s up to you!
If you want to be my sponsor please send a mail (gjmatthia at googlemail dot com) before Friday, because I need to fill in names and addresses for the organizers and the amount per kilometer you are willing to give. After the Joggathon you will get a »Sponsor Invoice« and the church bank account. Do not send any money to me! By the way: Of course I'm happy - in case I will run - about cheers from the audience, but you don't have to be at the event to become my sponsor.
On Saturday I will let you all know if I found my ten sponsors. I’m curious.
You find more about the event in German only at the website of [Johannesgemeinde Berlin]
Die Herausforderung (an meine Blogbesucher und an mich)
Das Ereignis
Jedes Jahr veranstalten die Berliner Gemeinden der »Kirche des Nazareners« den Joggathon – ein sportliches Ereignis für einen guten Zweck. Eingeladen ist jedermann, Christen, Atheisten, Buddhisten, Moslems… – Frauen, Männer, Kinder und Hunde. Als Zuschauer und als Läufer.Das mit dem guten Zweck funktioniert so: Gelaufen wird eine Stunde lang auf einer genau einen Kilometer langen Rundstrecke. Jeder Läufer (Damen eingeschlossen) sucht sich Sponsoren, die für jede Runde, die der Läufer schafft, einen vorher festgelegten Betrag spenden. Das Geld bekommt nicht der Läufer, sondern es geht an zwei Projekte:
- Ein Sozialprojekt in Ulyanovsk (Russland) - Mit dem seit drei Jahren betriebenen Projekt werden von der Regierung benachteiligten Menschen unterstützt: Kinder werden nach der Schule betreut, bei den Hausaufgaben und beim Lernen unterstützt, es wird mit ihnen gebastelt, gespielt und getobt. Auch der soziale Umgang wir mit ihnen geübt, da viele nur den aggressiven Umgangston ihrer alkoholisierten Eltern kennen. Für die Älteren und Behinderten werden ebenfalls Aktivitäten angeboten, durch die sie für einige Stunden ihren trostlosen Alltag vergessen können.
- Sanierung einer evangelischer Schule in Beirut (Libanon) - Obwohl die Schule in christlicher Trägerschaft ist, haben die Kinder vielfältige kulturelle Hintergründe, da jeder willkommen ist. Die Kinder kommen aus den unterschiedlichsten Ländern: Jordanien, Syrien, Sudan, Sri Lanka, Südafrika, Armenien. Einige unter ihnen sind auch Flüchtlinge. Das Gebäude wurde in der Vergangenheit mehrfach von Bomben getroffen, um den Weg für Scharfschützen frei zu machen. Daher ist es dringend sanierungsbedürftig. Da viele Schüler aus sehr armen Verhältnissen stammen, fehlt es oft an Schulmaterial wie Heften und Büchern. Durch Spenden wird ihnen der Besuch der Schule ermöglicht.
Tagesablauf und Adresse
- 10:15 Uhr: Open-Air Gottesdienst auf dem Grundstück der Gemeinde, Ursulinenstraße 35, 12355 Berlin (Rudow)
- bis 12:00 Uhr: Nachmeldungen für Nachzügler möglich
- 12:30 Uhr: Start des Joggathons um den Lolopfuhl. Für Schwung beim Laufen sorgt die Steelband pan explosion.
- 13:30 Uhr: Joggathon-Fest auf dem Gemeindegrundstück mit Grillen, Spielen (Volleyball, Streetball, Gartenschach), Kaffee & Kuchen ...
Die Herausforderung
Ich bin nicht gut in Form. Seit rund sechs Monaten kein Jogging, gestern, am Sonntag, der erste Versuch seit dem letzten Sommer. Geschafft habe ich drei mal zehn Minuten Joggen, dazwischen Gehpausen. Etwa vier Kilometer Strecke. Also nichts, womit ich beim Joggathon glänzen könnte. Eher peinlich, voraussichtlich.Aber: Wenn sich mindestens fünf meiner Blogbesucher / Facebook-Freunde bereit finden, mit je zehn Euro pro Runde (oder gerne mehr natürlich) meine Sponsoren zu sein, dann blamiere ich mich gerne für den guten Zweck und laufe mit. Nachmelden kann mich mich ja noch am Sonntag bis 12 Uhr. Realistisch gesehen dürfte ich kaum mehr als vier, vielleicht fünf Kilometer schaffen.
Und nun liegt es an Euch!
Wer mein Sponsor werden möchte, schickt mir am besten spätestens am Freitag eine E-Mail (gjmatthia ät googlemail punkt com) , da für die Spendenbescheinigungen (steuerlich absetzbar) Name und Adresse vollständig vorliegen müssen. Nach dem Joggathon erhaltet Ihr dann eine »Sponsorenrechnung« und die Bankverbindung, an die der von mir erlaufene Betrag überwiesen werden soll. Geld auf keinen Fall an mich schicken. Übrigens: Natürlich freue ich mich, falls ich laufe, über anfeuernde Zaungäste, aber die Sponsoren müssen natürlich nicht dabei sein.
Ich werde am Samstag die geschätzten Blogbesucher wissen lassen, ob mindestens zehn Sponsoren zusammen gekommen sind. Ich bin gespannt!
P.S.: Weitere Informationen beim Klick auf das Bild oben rechts. Oder meinetwegen hier: [Joggathon 2010]
Sonntag, 13. Juni 2010
Heilung ohne Glauben…
Und es begab sich danach, dass er [Jesus] in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seine Jünger gingen mit ihm und eine große Menge. Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr. Und als sie der Herr sah, jammerte sie ihn und er sprach zu ihr: Weine nicht! Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. (aus Lukas 7)Hier glaubt niemand, von Jesus einmal abgesehen, dass mit Heilung, geschweige denn mit der Auferweckung eines Toten, zu rechnen wäre. Die Lage der Witwe ist ziemlich aussichtslos, denn in der Gesellschaft ihrer Zeit und ihres Landes ist sie nach dem Tod ihres Sohnes so gut wie chancenlos. Ob sie nun weiß, wer ihr da begegnet oder nicht, jedenfalls tut sie nichts, absolut nichts für das Wunder. Auch die Dorfbewohner sprechen Jesus nicht an, um ihn zu einem Wunder zu bewegen. Glaube bei dieser Szene? Ungefähr so viel wie Äpfel an einem Birnbaum. Hoffnung, dass irgend etwas an der Lage sich ändert? Ungefähr so viel wie Schweinenackensteaks auf einem moslemischen Grillfest.
Der einzige Grund, warum Jesus aktiv wird: »Es jammerte ihn« – heute würde man sagen: Er hatte Mitleid. Mitleid haben ist das eine, etwas tun, das andere. Sicher haben auch die Nachbarn Mitleid mit der vom Schicksal geschlagenen Frau. Aber sie können nichts tun, außer ihr die Anteilnahme zeigen, indem sie mit zum Grab für den toten Sohn gehen.
Meinem Freund Roland Walter wurde einmal auf einer christlichen Veranstaltung vorgehalten, er wolle ja gar nicht gesund, von seiner Behinderung geheilt werden. Ein ziemlich starkes Stück, so eine Aussage. Seine Antwort: »In mir ist schon die Sehnsucht, gesund zu werden. Aber aus der Freude darüber, dass Jesus für meine Schuld gestorben ist und dass ER mich trotz meiner starken Behinderung zum Mitarbeiter berufen hat, kann ich mich so annehmen wie ich bin.«
Ich bin jemand, der beides erlebt hat: Erhörtes Gebet um Heilung und vergebliches Gebet um Heilung. Und ich bin jemand, der erlebt hat, dass es besser ist, einem leidenden Menschen beizustehen, so gut es geht, anstatt ihm vorzuwerfen, es mangle ihm an Glauben. Da ist es allemal noch wertvoller, mit der Witwe zusammen den Jüngling zum Friedhof zu tragen. Auch wenn einem Jesus nicht auf dem Weg entgegen kommt. Das weiß man beim Losgehen sowieso noch nicht.
Glaube und Heilung - von Heilung ohne jeglichen Glauben und mit jeder Menge Glauben (Senfkorngröße genügt dem Vernehmen nach) berichtet die Bibel an vielen Stellen. Und von denen, die nicht geheilt wurden. Auch wenn das mancher gerne aus der Bibel streichen würde…
Samstag, 12. Juni 2010
Gastbeitrag Roland Walter: Du bist Du
Die 19jährige Ute liegt auf dem Bett und zählt die Regentropfen, die an die Fensterscheibe klopfen. Eins, zwei, drei, vier. Ute kann nicht weiterzählen, ihre Gedanken haben sie wieder eingeholt. Sie muß an ihren Bruder denken, den sie gestern zu Grabe getragen haben. Warum mußte Robert sterben? Er war doch mit seinen 16 Jahren noch viel zu jung. Es ist doch noch lange kein Grund, sterben zu müssen, nur weil Robert von Geburt an schwerbehindert war. Er konnte weder sitzen, laufen, sprechen, noch hören. Auch bewegen konnte er sich kaum. Robert brauchte für alles, ja für alles fremde Hilfe. Aber das ist doch noch lange kein Grund, sterben zu müssen. Ute findet keine Antwort und beginnt erneut die Regentropfen zu zählen. Eins, zwei, drei, vier, fünf. Wieder rasen die Gedanken durch ihren Kopf. Conni, ihre Nachbarin, meinte heute morgen: "Es ist zwar traurig, daß Robert gestorben ist, aber für ihn hatte ja das Leben sowieso keinen Sinn. Und für Euch war es nur eine Belastung". Wie kann diese Frau so etwas sagen? Wir haben doch Robert aus Liebe betreut und haben diese Tätigkeit nie als Arbeit betrachtet. Ute wird wütend. Die Gedanken kreisen langsamer und Ute erinnert sich an eine unvergessene Begegnung mit Robert:
Es war ein kalter, regnerischer Herbsttag. Bei der Bioarbeit hatte der Lehrer blöde Fragen gestellt. Auch bei der Mathearbeit kamen doofe Aufgaben vor. Sogar in der Sportstunde versagte Ute laufend. Heute ist alles Scheiße, dachte Ute, und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Und auf dem langen Heimweg blies ihr der kalte Wind den Regen ins Gesicht. Völlig erschöpft und mit kaltem Herzen kam Ute zu Hause an. Als sie die Stubentür öffnete, lag Robert auf dem Sofa. Er bemerkte sofort, daß seine Schwester heute einen schlechten Tag hat. Deshalb versuchte Robert mit aller Kraft, Ute mit seinen sonnenklaren Augen einzufangen. Als er seine Schwester mit seinem Blick gefesselt hatte, lachte er sie aus tiefstem Herzen an. Roberts strahlendes Gesicht und seine leuchtenden Augen tauten in sekundenschnelle ihr vereistes Herz auf. Ute hatte plötzlich allen Kummer vergessen und war wieder fröhlich. Dafür nahm sie ihren Bruder ganz lieb in den Arm.
Ute ist nun innerlich beruhigt und zählt wieder die Regentropfen. Eins, zwei, drei, vier. Und diese Geschichte, denkt Ute, werde ich morgen meiner Nachbarin erzählen, um ihr deutlich zu rnachen, daß jeder Mensch eine besondere Fähigkeit hat. lch werde Conni sagen, daß es nicht darauf ankommt, was der Mensch nicht kann, sondern was er kann. Robert war nicht behindert, sondern hatte die wunderbare Gabe, anderen Menschen Freude zu schenken.
Ute dreht sich zur Seite und versucht zu schlafen.
Quelle: RolandWalter.de
Freitag, 11. Juni 2010
Drei Wochen mit Facebook
Ich war skeptisch, aber da ich grundsätzlich Unbekanntes gerne vom Un befreie, habe ich mich vor drei Wochen bei Facebook angemeldet, um das Ganze kennen zu lernen. Man kann ja jederzeit wieder verschwinden, wenn man möchte.
Positiv auf jeden Fall: Ich habe mit etlichen Menschen wieder Kontakt, elektronischen zumindest, die vor Jahren oder Jahrzehnten aus meinem Blick gerieten. Bei Facebook heißen (ich benutze die englische Oberfläche) solche Kontakte »Friends«. Nach nunmehr drei Wochen habe ich 104 Freunde – wobei ich etliche überhaupt nicht kenne. Die haben mich kontaktiert, und ich habe die Anfrage bestätigt. Aber mehrheitlich sind das Menschen, die ich tatsächlich aus dem echten Leben kenne.
Man stellt – so geht es los – bei Facebook zunächst das persönliche Profil zusammen. Welche Informationen man dabei preisgeben will, ist dem eigenen Ermessen überlassen. Es gab ja reichlich Diskussionen über die Privatsphäre, die Sicherheit und wasnochalles, aber liebe Leute, also wirklich: Es muss doch jedem auch nur halbwegs vernünftigen Menschen klar sein, dass das Internet nirgends und niemals sicher ist. Wer etwas zu verbergen hat, möge sich in Hinterzimmern von Kneipen tummeln, aber doch nicht in »sozialen Netzwerken«.
Zurück zum Profil. Meins sieht etwa so aus, wie hier abgebildet. Etwa deshalb, weil das Profil lebt. Mit jedem Beitrag, Kommentar, mit jeder Aktion ändert sich das Profil, da alles auf der persönlichen »Wall« zu sehen ist.
Was ich dort so treibe, erscheint bei allen meinen »Friends« im »Newsfeed«. Und das ist auch gut so, denn das ist ja der Grund, überhaupt bei Facebook zu sein: Menschen sollen lesen und sehen, was mir so einfällt.
In meinem »Feed« wiederum sehe ich, was andere so anstellen. In den ersten Tagen war da allerlei dabei, was mir nur den Bildschirm unübersichtlich machte. Es gibt wohl eine Menge »Friends«, die nur Spiele (Farmville, Dreamworld & Co.) spielen oder irgendwelche Tests absolvieren, kitschige »Geschenke« verschicken oder zufallsgenerierte Sprüche zum besten geben – was mich aber alles überhaupt nicht interessiert. Da kommen dann solche weltbewegenden Nachrichten zustande, wie diese im Bild rechts.
Zum Glück hat jedoch Facebook eine Funktion, mit der man derartige Behelligungen unterbinden kann. Einmal auf »Hide« geklickt, dann beispielsweise »Hide Farmville«, und schon bleibt der eigene Bildschirm frei davon.
Interessanter sind die Gruppen, na ja, mehr oder weniger interessant zumindest. Ich war vor gefühlten 50 Jahren mal am Nolli, dann am Südstern. Wer mit den Begriffen nichts anfangen kann, war nicht dabei – macht ja nichts. Wer allerdings dabei war, kann bei Facebook andere finden, denen die Begriffe ein Begriff sind und – wie es mir erging – den jahrzehntelang erloschenen Kontakt zu selbigen wieder herstellen, wenn gewünscht.
Die Gruppen sind Legion, da jeder und jede eine Gruppe ins virtuelle Leben rufen kann, ich neige nicht dazu, zahlreichen Gruppen beizutreten. Daher sind derzeit auch nur drei in meiner Liste zu finden.
Man kann auch »Fan« von jemanden / etwas werden oder bei Beiträgen »Like« anklicken… – mache ich hin und wieder, wenn ich etwas mag. Der Urheber weiß dann, dass jemand seinen Beitrag mag. Ist doch schön.
So. Klingt ja alles wie eine Lobeshymne. Gibt es denn gar nichts zu meckern?
Jein. Natürlich ist die Verlockung groß, viel Zeit mit Facebook zu verbringen, vor allem am Anfang war das bei mir so. Da der Tag nur 24 Stunden hat, mit oder ohne Facebook, fehlt die Zeit womöglich für andere Aktivitäten oder die Inaktivität des Schlafens. Jedoch: Das ist wie mit der Sicherheit und der Privatsphäre. Der vernunftbegabte Mensch weiß selbst über sich und sein Tun zu entscheiden. Wenn nicht, dann fehlt es ihm an Vernunft. Da kann man nichts machen.
Mein Fazit nach drei Wochen: Macht Spaß, erweitert die Kontakte, werde ich einstweilen weiter nutzen.