Donnerstag, 1. Dezember 2011

Das erste Mal allein mit Tina

So etwas wie moralische oder unmoralische Bücher gibt es nicht. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben. Weiter nichts. -Oscar Wilde

Wenn Herr Wilde mit diesem Zitat der Wahrheit nicht zuwiderredet, kann ich ja ohne moralische Bedenken mal wieder meine Blogbesucher daran erinnern, dass es auch Bücher - das sind diese altmodischen, überwiegend aus Papier und Druckerschwärze beziehungsweise Toner bestehenden Gegenstände, deren einzelne Seiten man umblättern und deren gesamten Inhalt man ohne Scrollrad so nach und nach betrachten kann - aus meiner virtuellen Feder gibt.

Somit spendiere ich wieder mal eine Leseprobe aus einem meiner Bücher. Nicht ohne Hintergedanken jedoch, denn dies ist nur einer von zwei Zwillingen. Es gibt da im Buch auch noch die kleine Erzählung »Das erste Mal allein mit Jakob«, die durchaus mit dieser hier im Zusammenhang steht. Vielleicht will ja jemand auch Tinas Sicht der Dinge kennenlernen und kauft das Buch?
Schluss mit der Vorrede. Jetzt bekommt Jakob das Wort:

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Tinas Eltern, so erzählte sie am Telefon, würden für eine Woche nach Amerika fliegen, um ihren Hochzeitstag zu feiern. Am Freitag, früh am Morgen. Ob ich denn Lust hätte, nach der Schule zu ihr zu kommen. Das Wort Lust betonte sie besonders, oder bildete ich mir das ein? Sie schien aufgeregt und mindestens so nervös wie ich. Ihre Tante konnte erst am Abend aus München anreisen, um dann auf Tina »aufzupassen«.

Lust, wer hat sie nicht, wenn er 17 Jahre alt und ein normaler Junge ist? Tina und ich gingen miteinander, wie man das so nannte, wenn aus allgemeiner Freundschaft etwas wurde, wofür man noch nicht so recht die richtigen Worte fand. Wir gingen miteinander, und zwar Hand in Hand zur Schule und zurück nach Hause, auch mal ins Kino, ins Café. Andere Freunde störten eher, seit wir miteinander gingen. Dann trauten wir uns nicht, die Lippen aufeinander zu legen, unbeholfen Arm um Hüfte zu schmiegen.

Allein mit Tina, die Aussicht war verlockend und beängstigend zugleich. Bei mir zu Hause konnten jeden Augenblick Geschwister ins Zimmer platzen, denn abzuschließen war verboten. Natürlich befühlten wir einander, ließen unsere Hände auch unter Kleidungsstücke wandern, aber die Klamotten ablegen war nicht drin.

Bei ihr zu Hause gab es keinen nervenden kleinen Bruder, keine neunmalkluge große Schwester, und wenn ihre Eltern nach Amerika flogen...

Was tut man eigentlich mit einem Mädchen, mit dem Mädchen, wenn man ein paar Stunden ungestört ist? Ich konnte mir vieles ausmalen, aber nur eines vorstellen.

»Wir sind ganz ungestört«, sagte sie, »ich meine wirklich ungestört. Hast du Lust?«

»Na klar! Ich muss nur noch meinen Eltern eine Erklärung liefern, warum ich von der Schule nicht nach Hause komme.«

»Wie wäre es denn damit: Du kommst zu mir, damit wir für die Klausur am Montag lernen können.«

Am Montag stand tatsächlich eine Klassenarbeit an. In Biologie. Mit dem wunderbaren Thema Bildung haploider, genetisch unterschiedlicher Keimzellen für geschlechtliche Fortpflanzung als eine Ursache für Ungleichheit innerhalb der Art.

»Gute Idee. Wir lernen für die Klausur«, sagte ich und dachte daran, dass wir die geschlechtliche Fortpflanzung, haploide Zellen hin oder her, einstweilen unbedingt verhindern mussten. Tina nahm sicher nicht die Pille, also sollte ich wohl besser Kondome besorgen.

Der Freitag war ein kurzer Schultag mit nur fünf Stunden. Ich hatte morgens schon leichte Bauchschmerzen, von der Art, die mich bei Nervosität regelmäßig heimsuchte. Was würde nach der Schule geschehen? Ich duschte, nachdem ich den Druck der morgendlichen Erektion mit ein paar Handbewegungen entladen hatte, ausgiebig. Ein paar Tropfen Rasierwasser, dann frische Unterwäsche. Boxershorts oder Slip? Ich hatte keine Ahnung, was besser war. Schließlich nahm ich die Boxershorts, weil sie nicht so deutliche Konturen erkennen ließen. Oder wäre gerade das verlockender? Was würde Tina besser gefallen? Ein Blick auf die Uhr - höchste Zeit. Also Boxershorts, kurzentschlossen.

Beim Anziehen richtete sich der eigensinnige kleine Freund schon wieder auf, aber es blieb nun keine Zeit mehr. Vermutlich würde er, wenn es darauf ankam, völlig unbeteiligt schlafen wollen. Er machte sowieso meist, was er wollte. Beim Duschen nach dem Sport reckte er sich peinlich in die Höhe, und neulich, als ich Langeweile und Zeit hatte, wollte er sich nicht erheben.

Wie gut hatten es doch die Mädchen, dachte ich, die konnten unbekümmert über die Beulen in unseren Jeans bei den unmöglichsten Gelegenheiten kichern.

Tina hatte aufgeräumt, ihr Zimmer duftete nach Parfüm und sie hatte die Heizung aufgedreht, so dass ich gezwungen war, den Pullover sofort abzulegen, während sie Cola und zwei Gläser aus der Küche holte. Ich fuhr zum hundertsten Mal mit den Fingern in die Jeanstasche, um zu überprüfen, ob ich die Kondome wirklich bei mir hatte. Drei Stück, um auf der sicheren Seite zu sein.

Tina stellte das Tablett auf ihren Schreibtisch und nahm mich in die Arme. »Endlich allein.«

Mir fiel nichts ein, was als Antwort gepasst hätte.

Tina grinste und zog mich mit sanfter Gewalt an sich. »In deiner Hose scheint es ziemlich eng zu sein«, meinte sie und unsere Lippen verschmolzen. Mein Bauchschmerz ließ nicht nach. Was tut man jetzt, fragte ich mich, wie geht es weiter? Ihre Bemerkung deutete in die gewünschte Richtung. Aber was antwortet man auf so etwas? Und wie fängt man jetzt an? Wer fängt jetzt an? Mein Magen...

Wir setzen uns auf ihr Bett. Ein Schluck Cola konnte gegen die Ratlosigkeit nicht helfen, aber immerhin gewann ich Zeit. Tina verschwand in Richtung Toilette. Ich überprüfte, ob die Kondome noch in meiner Tasche steckten. Natürlich steckten sie, wo sollten sich auch in den letzten zwei Minuten hingekommen sein. Ich hatte zu Hause ausprobiert, wie man mit diesen Dingern umgehen musste. Aber jetzt zitterten meine Hände, waren feucht. Und überhaupt, mein Bauch rumorte ziemlich unangenehm. Schweißperlen auf der Stirn hatte ich auch.

Als Tina ins Zimmer kam, umgab sie eine frische Wolke Duft.

»Hmmm, ich glaube ich müsste auch mal...«, sagte ich und ging ins Bad. Ich musste zwar, aber natürlich konnte ich nicht, denn da gab es, wie ich aus peinlicher Erfahrung wusste, ziemliche Probleme mit dem Zielen, solange die Schwellkörper mit Blut vollgepumpt waren. Auch diesbezüglich hatten es die Mädchen wohl leichter.

Ein leichtes Würgen. Wenn ich mich übergeben musste, dann lieber jetzt und hier, als in ihrem Bett. Aber so schlimm war es doch nicht. Ich wusch mir die Hände, trocknete die Stirn mit dem Gästehandtuch. Mein T-Shirt zeigte Schweißflecken, aber da war nun nichts zu ändern. Ein letzter verzweifelter Blick in den Spiegel, dann zurück in Tinas Zimmer. Sie hatte sich auf ihrem Bett ausgestreckt. Ich setzte mich an den Rand. Am besten, fiel mir ein, ist immer noch die Ehrlichkeit.

»Tina, ich habe keine Ahnung, wie es jetzt weitergeht. Ich bin nervös und mir ist etwas übel.«

Sie zog mich neben sich auf das Bett und meinte: »Dann geht es uns beiden ja genau gleich.«

»Ehrlich?«

»Ja. Ich habe alles vergessen, was mir meine Freundinnen geraten haben.«

»Okay. Und ich habe alles vergessen, was ich vorher gelesen habe.«

Sie strich mir sanft über die schon wieder feuchte Stirn. Ich legte meine Hand unsicher auf ihre Schulter. Unsere Lippen trafen sich.

»Wir müssen gar nichts, können auch einfach hier liegen und träumen«, schlug sie vor.

»Einverstanden«, sagte ich, »das machen wir.«

Der Druck in meinem Magen ließ nach. Und dann ergab sich alles, ganz ohne Verkrampfung und Nervosität.

Heute, zwanzig Jahre später, lachen wir noch immer über unser erstes Mal. Und wenn Tina vorschlägt, dass wir uns »ein wenig hinlegen und träumen« könnten, bin ich gerne einverstanden. Auch ohne schweißnasse Stirn und Magengrummeln.

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Wie gesagt, die Zwillingsgeschichte über Tinas Empfindungen an jenem Tag gibt es im Buch, schwarz auf weiß.

  • Das Buch gibt es direkt beim Verlag mit Versandkosten recht schnell: Liebe und Alltag bei BoD
  • Oder etwas langsamer, aber dafür ohne Versandkosten beim Händler, der zum kundenfreundlichsten Unternehmen werden will: Liebe und Alltag bei Amazon
  • Oder ganz altmodisch im Buchladen um die Ecke, falls es noch Buchhandlungen um die Ecke der geschätzten Blogbesucher geben sollte, man bestellt dort mit der ISBN 978-3-8370-8186-2

Noch mehr Bücher von mir? Hier.

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Montag, 28. November 2011

Zerzauste Dohle - oder Vom Weihnachtsfest, von einem Dilemma und von drei Geschenken

Die Lebenssituationen meiner geschätzten Blogbesucher sind mir überwiegend unbekannt, aber eines dürfte so ziemlich alle in diesen Wochen in irgend einer Weise beschäftigen: Das herannahende Weihnachtsfest. Man müsste sich schon auf eine einsame Insel zurückziehen, um zu übersehen, dass es wieder einmal so weit ist.

John Grisham hat in seinem Buch Skipping Christmas auf höchst unterhaltsame Weise dargestellt, dass eine amerikanische Familie, die Weihnachten ausfallen lassen möchte, dabei auf jede Menge Schwierigkeiten stoßen kann. In Gesprächen stelle ich immer wieder fest, wie sehr sich die Vorstellungen der Menschen unterscheiden, wie Weihnachten gefeiert wird. Die Bandbreite reicht von der totalen Verweigerung (»da mache ich nicht mit«) über »Zeit für die Familie« und »endlich Urlaub machen« bis zur »Erinnerung an das Kind in der Krippe«, wobei die Krippe in der Regel eher einer Schwarzwaldschnitzerei ähnelt als einem Futtertrog im Nahen Osten vor rund 2000 Jahren.
Aber warum das Ganze? Wie ist das Fest entstanden? Eine Erfindung des Handels und der Industrie, um die Umsätze zum Jahresende noch einmal kräftig anzukurbeln? Eine Erfindung der Kirche, um die prachtvollen Bauten wenigstens einmal im Jahr mit Menschen zu füllen? Eine Erfindung der Gewerkschaften, um einen Grund für eine betriebliche Sonderzahlung zu finden?

Es könnte ja sein, dass einige meiner Blogbesucher daran interessiert sind, was es mit diesem Fest eigentlich auf sich hat. Und nun kommt mein Dilemma zur Sprache.

Es gibt an den nächsten drei Sonntagen die Gelegenheit, etwas darüber zu erfahren (und auch etwas später kritisch oder neugierig ins Gespräch zu kommen), aber der Rahmen, in dem das geschehen wird, ist für so manche meiner treuen Leser zumindest ungewohnt, wenn nicht sogar eher unverträglich. Die drei Vorträge sind nämlich in den Rahmen einer Veranstaltungsform eingebettet, die etlichen meiner Blogbesucher exotisch anmuten dürfte. »Gottesdienst« nennt sich das. Manches an einer solchen Veranstaltung wird und muss Menschen, die keine religiöse Tradition pflegen und kennen oder die einem anderen als dem christlichen Glauben angehören, verwirrend und irritierend vorkommen. Zwangsläufig.

gesche Doch weil der Redner ein persönlicher Freund ist, von dem ich weiß, dass er auf jedermann verständliche Weise die Herkunft und den Sinn von Weihnachten zu erklären vermag, möchte ich ausnahmsweise meine geschätzten Leser, vor allem diejenigen, die sich nicht als Christen verstehen, aber am ursprünglichen Sinn von Weihnachten interessiert sind, zu diesen »Gottesdiensten« einladen. Falls gewünscht, stelle ich mich auch gerne als Fremdenführer zur Verfügung, der (im Flüsterton allerdings) die Bestandteile des Ablaufes zu erklären versucht. Zum Beispiel, warum der Vortrag meines Freundes nicht Vortrag heißt, sondern Predigt, und dass eine Predigt durchaus ein interessanter Vortrag sein kann. Oder warum eine zerzauste Dohle auftritt. Oder warum der Kaffee nach der Veranstaltung nichts kostet ...

Ohne irgendwelche ungewohnt-religiösen Formen wird es an den drei Dienstagen bei einem kleinen Imbiss, soweit ich weiß, sonst zumindest bei Kaffee, Tee und Gebäck, Gelegenheit geben, das Gehörte zu hinterfragen, zu diskutieren, sich Unverstandenes erklären zu lassen. Dumme Fragen gibt es ja bekanntlich nicht, dumm ist es nur gelegentlich, nicht zu fragen.

Ich weiß, dass es Überwindung kostet, sich in ein ungewohntes Umfeld zu begeben (das ging mir bei meinem ersten Besuch in einer Moschee nicht anders), aber wer etwas oder mehr über Weihnachten wissen möchte, dem bietet sich hier eine Gelegenheit - und keine Angst, alle sind herzlich willkommen, niemand wird für eine Organisation oder Religion vereinnahmt, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich und die regelmäßigen Besucher der kleinen Gemeinde sind lauter nette Menschen. (Falls jemand nicht nett zu einem meiner Blogbesucher sein sollte, falls sich solche zum Besuch der Veranstaltungen entscheiden, werde ich entsprechende drakonische Maßnahmen einleiten.)

Hier die Termine:
Sonntag, 4. Dezember, 10:30 Uhr: Das Geschenk der Freude
Dienstag, 6. Dezember, 19:30 Uhr: Gesprächsrunde
Sonntag, 11. Dezember, 10:30 Uhr: Das Geschenk der Freiheit
Dienstag, 13. Dezember, 19:30 Uhr: Gesprächsrunde
Sonntag, 18. Dezember, 10:30 Uhr: Das Geschenk des Friedens
Dienstag, 20. Dezember, 19:30 Uhr: Gesprächsrunde

Hier der Ort des Geschehens:

Berlin Steglitz, Wrangelstraße 6, Johannes-Gemeinde im Gartenhaus (Klick führt zu Google maps)

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Samstag, 26. November 2011

E

eEmma, eine erfolgreiche Englischlehrerin, erfand ein einmaliges Essen: Erbsen-Erdbeeren-Estragon-Eintopf. Es entspräche estländischer Eigenheit, erklärte Emma, etwas Efeu einzurühren. Ein Ei, erläuterte Emma, ergäbe eine exquisite Ergänzung.

Egbert, einst egerländischer Eisräumfahrzeugfahrer, erderwärmungsbedingt erwerbslos, erstmals eingeladen, Emmas Essen einzunehmen, ergriff etwas enttäuscht einen Esslöffel. Er, erfolgloser Erfinder erotischer Erzählungen, erhoffte eigentlich Emmas ernährungsbegleitende Eroberung. Ekliger Eintopf … er ertrug es ergeben, ein erotisches Erlebnis erhoffend. Erbsenessend, erdbeerkauend, efeuspuckend erläuterte er Emma einzelne Episoden eines erotischen Erstlingswerkes: »Exxxtasen«. Er entwarf Erklärungen einzelner Eskapaden, erläuterte eigentümliche Exerzitien, erlog erleuchtende Erfahrungen, erfand eschatologische Entsprechungen.

Emmas engelsgleiche Erscheinung, elfenhafte Eleganz - ein enganliegendes einteiliges Etuikleid erstklassiger Exportproduktion ermöglichte einige extravagante Einsichten - erregte Egbert enorm. Es erwuchs eine eisenharte Erektion.

Emma erkannte entnervt Egberts erhebliche Erregung, erahnte erotische Eroberungspläne. Entsetzlich! Ermüdende Einlassungen eines Eremiten, ellenlang elaborierte Erklärungen erotischer Examinierungen, emsig eingeübte Erregungstechniken, eingebildete Emotionen ... endlich entfleucht, erklärte »Exxxtasen«, Ejakulat einer elektrisch erregten Eichel ... ekelhaft! Emma erschauderte. Erwartete Egbert eventuell einfühlsames Ertasten erektionsbedingter Erhebung? Ein entwürdigender Einfall!

»Elender Esel!« entfuhr es Emma. »Egozentrischer erwerbsloser Eisräumfahrzeugfahrer! Erbärmliches Ekel!«

Emmas Ellbogen erwischte Egberts Erstlingswerk, »Exxxtasen« entglitt Egberts Eremitenfingern erdwärts. Emma exklamierte: »Entsorge es!«

Egbert erbleichte. »Exxxtasen«, Ergebnis ermüdender Entwurfsarbeiten, endlich erfolgreich einem Esoterikverleger eingereicht, europaweit erschienen, er erwartete erste Erfolgsmeldungen erheblicher Einkäufe ... »Exxxtasen« entsorgen? Er erklärte energisch: »Eskommtnichtinfrage!«

Emma erfragte: »Etwas Eintopf, Egbert?«

Er entgegnete: »Eklig!«

»Ein Eis?«

»Erst eine erotische Eskapade!«

Emma enteilte entnervt.

Emmas entschlossenes Entfleuchen erzeugte einen elementaren Emotionsabsturz. Egbert erwog erzürnt Emmas Ermordung.

Emma entfloh erfolgreich, eine Eingreiftruppe erschien, Egbert entwischte eilig.

Er entwarf eine Einladung: »Exklusives Event! Ein Eremit erläutert ein Erstlingswerk erstklassiger Erotik!«

Es erschienen Esther, Eva, Erna, Eleftheria, Esmeralda. Egbert erzählte erfreut, endlich eine erfolgreiche Eroberung erwartend.

Ernsthafte Evaluierungen ergaben ernüchternde Erkenntisse: »Exxxtasen« enttäuschte Esther, Eva, Erna, Eleftheria; Esmeralda ebenfalls eher empört. Egbert exculpierte einige Erzählelemente, erfand europaweiten Endzeitvorstellungen entsprechende Einsichten, erörterte eifrig Einzelheiten ... egal. Esther, Eva, Erna, Eleftheria, ebenso Esmeralda, erklärten, »Exxxtasen« enthielte eklatante erzähltechnische Erosionen, es entnervte, erboste, es enttäuschte Erwerberinnen eines Exemplars.

Egbert, erotischer Egoismus ersichtlich, erklärte: »Es entfache endlich eine eintrittsfrei Eingeladene eine Ejakulation! Es entspricht euren ererbten Eigenschaften, einem erregten Eremiten erfolgreich eine ekstatische Eruption einer euretwegen entstandenen enormen Erektion ermöglichen ... entfachen ... eh ... entladen ... erdbebengleich … eh ...«

»Ekelhafter egozentrischer Erotomane«, entgegneten Esther, Eva, Erna, Eleftheria. »Entarteter ehrloser eitler Ehebrecher!« Erst entfleuchte eine Erschienene, Esther, eisige Empörung ersichtlich. Es entfernte sich, ebenfalls echauffiert, Eva. Es entkam erschaudernd Erna. Endlich entschlüpfte Eleftheria, eingedenk eines eifersüchtigen Ehemannes errötend.

Esmeralda, epilierte Expertin exotischer Eskapaden, eruierte einstweilen eigene erotische Erlebnisse, elektrisch erzeugte Erregung eingeschlossen. Einem erregten Eremiten eine Entspannung ermöglichen? Eventuell entsprechendes Entgelt einstreichen?

Esmeraldas entnahm einer eierschalenfarbenen Einkaufstasche ein exquisites Erotikspielzeug. Egbert ergriff Esmeraldas elegantes Etui. Es enthielt eine elsterschwarze elliptische Errungenschaft emanzipierter Erforschung erfüllenden Erlebens erotischer Entspannung.

Egbert erahnte Elviras Einverständnis. Er erflehte Erbarmen, erklärte entschuldigend: »Es entstand ein extremer erotischer Engpass! Emma entfleuchte, ebenso Esther, Eva, Erna, Eleftheria; erbarmnungslose Eierköpfe!«

»Eigenhändiges Entladen erwogen?«

»Erfahrungsgemäß ein eher ernüchterndes Erlebnis.«

Esmeraldas Entwurf einer Erfolgsvereinbarung entsprang eigenen Erfahrungen elektrisch erregter Entspannung. »Einverstanden«, erklärte Esmeralda, »erfolgreiches Entspannen – entsprechendes Entgelt?«

Egbert erklärte eilig: »Einhundert Euro.«

»Ehrenwort?«

»Ein ehernes Eremitenversprechen!«

Es erfolgte eiliges Entkleiden, einer Expertin entsprechendes Ertasten, einfühlsames Eincremen einer empfindlichen Eichel. Esmeraldas Erotikspielzeug, ein eingebautes elektrisches Element eingeschaltet, erzitterte, erbebte, entfachte endlich einen ergiebigen Erguss eiweißhaltigen Ejakulates.

Egbert erschlaffte entzückt. Esmeralda erbat entsprechendes Entgelt. Er erhob Einwände. Er erlebe, erklärte Egbert, erwerbslosigkeitsbedingt eine Existenznotlage. Es entstand eine enorm ernüchternde Erkenntnis: Erspartes? Ebbe. Eigenkapital? Ebbe. Einkünfte? Ebbe.

Esmeralda: »Es existiert eine einvernehmliche Entgeltvereinbarung!«

Egbert: »Egal.«

Esmeralda: »Entweder einhundert Euro …«

Egbert: »Ein Exemplar »Exxxtasen« eventuell …«

Esmeralda: »Elender Ehrenwortbrecher!«

Egbert: »Eklige Emanze!«

Einwände eskalierten, ein eigentlich einsichtiges Ende erfolgte: Esmeralda ergriff ein Edelstahlküchenmesser, entmannte Egbert erbarmungslos. Er erblasste, erahnte einen Exitus, es entrannen etliche Eimer existenznotweniger Energieflüssigkeit, endlich entschlief er ermattet.

Esmeralda entnahm Egberts Eisschrank einen Efeurest, erflocht einen Ehrenkranz.

»Ein exquisites Emblem«, erklärte Esmeralda einem eben entleibten Egbert, »einer exklusiven Erdbestattung entsprechend.«

Egberts Erwiderung entfiel erwartungsgemäß.

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P.S.: Falls jemand sucht, hier sind [A] [B] [C] [D]

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Donnerstag, 24. November 2011

Den Hausherrn dieses Blogs ...

... kann man leibhaftig treffen, falls man sich beim emergenten Forum einfindet.

Emergent Forum 2011

Herzlich willkommen! [Infos]

Mittwoch, 23. November 2011

Platz im Regal für Weihnachtsgeschenke

Menschen in und um Steglitz-Zehlendorf können jetzt Platz in der CD- und Büchersammlung schaffen und dabei Gutes tun:

image

Mein Kommentar: Daumen hoch! Die Tea Lounge liegt allerdings nicht in Zehlendorf, sondern in Lichterfelde, und zwar hier: [Google Maps]

Quelle: Ein Herz für Afrika

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Dienstag, 22. November 2011

Stephen King: 11.22.63

sk Now and then there is a book that you just can't put down in order to do something else instead of reading, because while you are busy cleaning the house or go shopping or even get some work done, bad bad things might happen in the book. And you wouldn't be there to at least witness them.

Stephen King wrote a few of these very special books. He wrote lots of books, and I enjoyed reading all of them with one exception (Hearts in Atlantis), but although they were all good or very good, a few stand out as special. My favorite has been The Stand. Now it shares the # 1 position with 11.22.63, and who knows, when I read the latest novel again next year, it might give The Stand a little shove down to #2.

I won't spoil anybody's reading experience by writing about what goes on in the book. You can read the outline anywhere on the world wide web if you want to. I suggest that you don't read too much about the novel, you're gonna meet the yellow card man soon enough, and you'll get to Derry in a little while, like it or not - remember Pennywise? Good.

11.22.63 has a few references to older novels, but you don't need to know them. It adds to the fun, but you'll understand everything even if this should be your first Stephen King novel.

You will not be able to leave the book on the table for longer periods of time, so be prepared. Do your shopping before you start reading. If you don't, you'll have to call a pizza later or starve, there will be no other options. And forget about sleep, there won't be time for such nonsense.

Okay, now I said enough; if you believe my enthusiasm is a little out of place, I suggest you find out by yourself whether I praised this novel too much. I didn't. But you can check anytime. Get yourself a copy and start reading. You won't regret it.

Now rush to your local book store or klick here: 11.22.63

Montag, 21. November 2011

Die Sache mit dem E ...

... wäre ja so gut wie fertig, aber ich weiß nicht so recht, ob den geschätzten Blogbesuchern die nur aus E-Wörtern bestehende Geschichte so wie sie sich geschrieben hat wirklich präsentieren kann ... Erotik, Ejakulation, esoterisch ... vielleicht sind ja nicht alle erwachsen? Hmmmm....

Das Ende

Freitag, 18. November 2011

Moderne Psalmen 9: Nick Cave & The Bad Seeds

Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!
Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!
Vor allen Dingen geschieht niemals besonders viel, Gott ist weit oben über dem normalen Himmel unterwegs,bis wir uns irgendwann so sehr abgelenkt haben, dass das versprochene Wunder leise an uns vorüber geht.
Jeder Junge, jedes Mädchen sei angesprochen,
rings um die Welt erschallt der Ruf:
Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!
Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!
Die Machthaber winken mit ihren Taschentüchern aus ihren hohen Palastfenstern, verteilen Betrübnis und Freude in haltbarer Dosierung.
Wir aber suchen oben und unten gnadenlos und ohne Tücke, während das Tor zum Königreich zuschwingt und sich schließt.
Jeder Junge, jedes Mädchen sei angesprochen,
rings um die Welt erschallt der Ruf:
Preist ihn, bis ihr vergessen habt, wofür ihr ihn preist!
Preist ihn, bis ihr vergessen habt, wofür ihr ihn preist!
Und dann preist ihn noch ein bisschen mehr.
Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!
Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!
Ich habe die Weltmeere abgesucht und unter den Teppich geschaut, sogar die Broschüren durchforstet, die mit dem Himmel zu tun haben.
Dann, als ich einfach gar nichts tat, mich nur entspannte und aufsah, brannte Sein Gesicht auf der Netzhaut deiner Augen.
Jeder Junge, jedes Mädchen sei angesprochen,
rings um die Welt erschallt der Ruf:
Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!
Bereitet euch auf Liebe vor! Preist ihn!

Hier geht es zum Musikvideo:


https://youtu.be/7V97ahVeoas