Eine demokratische Mehrheit wollte bei einer Umfrage auf diesem Blog mal wieder eine erotische Geschichte zu lesen bekommen. Bisher hatte ich diesen Wunsch noch nicht erfüllt, sondern statt dessen war Herr K. in einem Hauskreis zu Besuch, es gab ein Loblied auf das Zweifeln, es wurde über Gottes Charkakterveränderungen nachgesonnen, es wurde von einem Mord berichtet und einiges mehr.
Heute endlich ist es so weit. Der Wunsch wird erfüllt. Wer erotische Erzählungen nicht mag, sollte an dieser Stelle nicht weiter lesen, sondern sich anderen Dingen zuwenden. Oder zumindest hinterher nicht meckern.
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Da sitzt du, gelehnt an einen Baumstamm, im weichen Gras, den Blick hinaus auf den See gerichtet, siehst und hörst mich nicht kommen. Ich schlich nicht heran, wozu auch, denn ich gehöre dir und du bist mein, wir sind uns genug, sind eins. Du magst vor wenigen Minuten aus dem Wasser gestiegen sein, kleine Tropfen glitzern im Sonnenlicht auf deiner Haut, deren samtene Zartheit ich so leidenschaftlich und unermüdlich mit meinen Fingerspitzen zu erspüren nicht müde werden kann. Du schaust auf den See, ich schaue auf dich. Deine rechte Hand ruht in deinem Schoß, als dächtest du an mich, streichen die Kuppen der Finger über jene Lippen, die ich so gerne küsse wie die Lippen deines Mundes. Ich verharre, ich bin versteinert, ich kann und will den Blick nicht wenden. Die linke Hand streicht forschend über deine Brüste, deren erhabene Spitzen, als wollest du dich vergewissern, dass der Augenschein nicht trügt. Wie oft hat meine Zuge dort schon Kreise gezogen, die harten Nippel im weichen Busen liebkost, der feinen Hauttextur nachgespürt, das Wunder der Gefühle genossen, die mir dabei erwachten. Du schließt die Augen, deine rechte Hand liegt still, jedoch der Finger in der Mitte kann nicht ruhen, zieht Konturen nach, mit leichtem Druck, nur leicht, ganz leicht, ganz sanft, ganz zart.
Hast du mich doch gesehen oder meinen Schritt gehört? Weißt du vielleicht, dass meine Augen dich verzehren? Ist dies ein Spiel, um meine Sinne anzufachen? Natürlich weißt du längst, dass kaum ein Anblick mich mehr anzuregen in der Lage ist als dieser, wenn du dir gönnst, was dich am Schluss wie heißer Strom durchfließt, den ganzen Körper dir aus dieser Welt für einen Augenblick hinauskatapultiert. Ich bleibe stehen wo ich bin, will dich in meine Arme schließen, aber noch kann ich nur schauen und genießen.
Dein Mund ist nun ein kleines Stück geöffnet, der Atem geht dir schneller ein und aus, denn deine Finger haben ihren Rhythmus jetzt gefunden. Dein Kopf lehnt weiter sich zurück, dein Becken will der Hand entgegen streben, die nun schon stärker zu massieren weiß. Ich möchte zu dir kommen, dich in meinen Armen halten, wenn du dich deinen Fingern trauend fallen lässt in einen Ozean der Lust. Doch heute muss ich warten, muss verharren, darf nicht stören, bin als Zeuge nur erwünscht. Mir ist, als blitze mir dein Blick entgegen aus den nur kurz geöffneten Augenlidern, als müsstest du dich vergewissern, dass nicht an mir vorübergeht, was du dir gönnst.
Es ist soweit, ein Stöhnen kannst und willst du nicht zurückhalten, deine Schenkel schließen sich, halten die Hand fest, die nun dem Becken sich entgegen presst, das sich dir hebt im Rausch des Augenblicks, sich hebt und senkt, noch einmal hebt und senkt, als böge eine unsichtbare Hand den Körper dir nach oben. Dann kommt das Schaudern, wohlig, tief, und nichts kann schöner sein als dieser Augenblick, dann die Entspannung und der Seufzer, die Hand noch immer festgehalten drehst du dich zur Seite und liegst still, genießt die letzten Wellen der Ekstase, die dir dein Innerstes elektrisiert, um tiefer Ruhe schließlich sanft zu weichen.
Nun kann ich zu dir gehen, dich in meine Arme nehmen, dich streicheln, deine Schulter küssen, dich an mich drücken. Du kuschelst dich an meine Brust, dein Blick ruht liebevoll auf meinem Gesicht.
Ich sage »danke« und küsse deinen weichen Mund.
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